Читать книгу Dreimal fachgerecht gemordet: Krimi Großband 3 Romane 10/2021 - Alfred Bekker - Страница 40

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Wir befragten noch einige von Dahms' Nachbarn. Jan Dahms galt bei ihnen als eigenartiger Sonderling. Kaum jemand kannte ihn näher.

In einem nahegelegenen Laden hatte er von einer gewissen Anna Polzin des Öfteren Briefe zur Post mitnehmen lassen. Leider konnte die junge Frau sich nicht daran erinnern, an wen sie gerichtet gewesen waren.

»Was sollen wir von dem Kerl halten?«, hörte ich Roy fragen, als wir wieder im Sportwagen saßen und auf dem Weg ins Büro waren.

Ich zuckte die Schultern. »Schwer zu sagen...«

»Ich glaube, dass er verrückt genug wäre, um diese Bombenserie zu inszenieren!«

»Roy, wir haben keinen Anhaltspunkt dafür, dass er sich mit Sprengstoff auskennt!«

»Vielleicht finden wir den noch!«

»Und das Motiv? Ein Motiv hat Dahms nur in Bezug auf Sutthoff. Und was ist mit den anderen?«

Roy hob die Augenbrauen. »Hast du ihm nicht zugehört, Uwe? Er scheint jeden zu hassen, der sein Leben nicht völlig in den Sand gesetzt hat. Der Mann ist psychisch krank! Ich wette, dass jedes Gutachten eine schwere Psychose diagnostizieren würde!«

»Möglich...«

»Na, also!«

»Aber muss er deswegen ein Mörder sein?«

Die Crux war, dass Jan Dahms im Moment unsere einzige Spur darstellte. Der einzige Verdächtige...

»Wir drehen uns im Kreis, Roy«, meinte ich. Ich hatte das Gefühl, ganz nahe dran zu sein. Mein Instinkt sagte mir das und auf den konnte ich mich verlassen.

Aber ein entscheidendes Detail fehlte noch in diesem Puzzle. Ich zermarterte mir das Hirn darüber, was es sein konnte.

Als wir wieder im Büro waren, warteten Ollie und Stefan dort mit einer Überraschung für uns auf.

Ollie legte sie in Form eines Phantombildes auf meinen Schreibtisch. Er grinste dabei und genoss den Ausdruck der Verwunderung, der sich im nächsten Moment wohl in meinem Gesicht einstellte.

»Wer ist das?«, fragte ich.

»Das ist der Kurier, der Kevin Kunze die tödliche Post gebracht hat. Das Bild entstand nach Angaben der Sekretärin. Stefan und ich haben sie deswegen nochmal aufgesucht...«

Ich begriff nicht.

»Wieso?

»Zuvor waren wir bei diesem Kurierdienst. Die hatten an dem Tag keinen Auftrag für Schmidt & Kopper.«, erklärte Stefan. Ich begriff sofort, was das bedeutete.

Ich warf einen Blick auf das Bild.

Es stellte einen dunkelhaarigen Mann mit gelockten Haaren dar. Nicht älter als Mitte dreißig. Die Nase wirkte etwas platt, die Wangenknochen waren hoch.

»Wer auch immer er sein mag«, meinte Ollie. »Er ist auf keinen Fall ein Angestellter des F & S Kurierdienstes! Das haben wir überprüft!«