Читать книгу Dreimal fachgerecht gemordet: Krimi Großband 3 Romane 10/2021 - Alfred Bekker - Страница 34
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Die Firma, bei der Kevin Kunze angestellt war, hieß Schmidt & Kopper Inc. und hatte ihren Sitz in in Hamburg-Harburg. In den letzten Jahren war die Kriminalität in Hamburg etwas gesunken. Für Schmidt & Kopper bedeutete das zwar noch keine Depression, aber das Ende eines Booms.
Das Geschäft mit Alarmanlagen stagnierte leicht.
Aber es würden schon noch wieder bessere Zeiten kommen. Das Management war fest davon überzeugt.
Kevin war nie in die oberen Etagen des Unternehmens vorgedrungen. Aber immerhin war er inzwischen wichtig genug, ein eigenes Büro zu haben.
Mit Alarmanlagen kannte er sich aus.
Er war lange genug bei der Polizei gewesen, um mitbekommen zu haben, worauf es wirklich ankam. Und dieses Wissen aus der Praxis war unbezahlbar. Da konnte ihm keiner ein X für ein U vormachen.
Das Büro war spartanisch eingerichtet. Das Mobiliar bestand nur aus dem Nötigsten, dafür war die Computeranlage auf dem letzten Stand.
Den Kunden sollte damit Sachlichkeit und Effizienz signalisiert werden.
Kevin tickte nervös mit den Fingern auf der Tischplatte herum. Die Sekretärin hatte die Geschäftspost zu seinen Händen bereits geöffnet, ihrer Kuverts entledigt und sortiert.
Daneben lag ein Stapel eingegangener Faxe.
Aber Kevin konnte sich an diesem Morgen nicht auf die Bearbeitung der Post konzentrieren.
Er atmete tief durch. Dann stand er auf und ging nervös auf und ab, ehe er schließlich am Fenster stehenblieb. Mit einem Ruck drehte er sich dann um, trat zum Schreibtisch und griff zum Telefonhörer. Wie automatisch wählte er eine Nummer. Es war seine eigene.
Seine Frau meldete sich.
»Ich bin es, Kevin.«
»Was ist los?«
»Claudia, war die Post schon da?«
»Ich weiß nicht. Glaubst du, ich schau alle fünf Minuten in den Kasten? Außerdem muss ich gleich weg.«
»Ich weiß... Du öffnest keinen der Briefe. Hörst du? Unter keinen Umständen!«
Seine Stimme klang beschwörend.
»Kevin, was soll das?«
»Tu mir den Gefallen, ja?«
»Glaubst du vielleicht... Warum solltest du einen dieser Briefe bekommen?«
»Keine Ahnung! Ich mache mir halt Sorgen...«
»Kevin...«
»Bis nachher!«
»Bis nachher, Liebling.«
Kevin hängte ein.
Dann ließ er sich in den dunklen pneumatischen Schreibtischsessel fallen. Die Sekretärin kam herein. Sie war höchstens halb so alt wie Kevin, hatte langes blondes Haar und herausfordernde dunkle Augen.
»Was gibt es?«, fragte Kevin ziemlich unwirsch.
»Ein Briefkurier. Die Sendung ist an Sie persönlich... Ich denke, das sind die Unterlagen, auf die Sie schon so lange gewartet haben...«
»Einen Moment«, murmelte Kevin.