Читать книгу Killer zwischen Hamburg und Ostfriesland: Krimi Paket 5 Küstenkrimis - Alfred Bekker - Страница 54
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Sie fuhren durch den dichten Stadtverkehr und den Regen. Beide schienen innerhalb der letzten halben Stunde wieder zugenommen zu haben.
Sie sprachen kaum mehr als das Nötigste.
Undine wohnte in der Villa ihres Vaters, draußen in Suurhusen.
Und genau dorthin ging es jetzt.
Vielleicht würde es etwas bringen, sich dort etwas umzusehen, irgendetwas - und wenn es nur eine Kleinigkeit war ... Wenn es wirklich Markovic war, der hinter diesem Mord steckte, dann würde die Schwierigkeit darin bestehen, es ihm zu beweisen. Zumindest, dass er den Auftrag gegeben hatte. Den Mann, der den Abzug der Schalldämpfer-Pistole betätigt hatte, würde man wahrscheinlich in hundert Jahren nicht in die Hände bekommen.
Der hatte sich wahrscheinlich längst abgesetzt und war über alle Berge. Und irgendwann würde er dann wieder aus dem Nichts heraus auftauchen, um einen anderen Menschen umzubringen, für einen anderen Auftraggeber ...
Aber vielleicht hatten sie Glück und es handelte sich um einen Killer, der öfter für Markovic arbeitete, einen aus seinem eigenen Stall.
In dem Fall gab es vielleicht eine Fährte, die nicht schon völlig kalt war.
Und vielleicht war in Ihno Lübberts Haus, in seinen Unterlagen, privaten Aufzeichnungen, irgendwo etwas zu finden, das auf Markovic hindeutete.
Während der Wagen über die Straße glitt, blickte Björn kurz zu Undine hinüber, die mit in sich gekehrtem Gesicht neben ihm auf dem Beifahrersitz saß und hinaus aus dem Fenster blickte.
Direkt in den trostlosen Regen hinein.
Und genauso sah es auch wohl in ihrem Inneren aus. Björn hatte Verständnis dafür. Aber vielleicht war es an der Zeit, sie ein wenig abzulenken.
"Hat die Polizei Sie eigentlich schon vernommen?", fragte er plötzlich und unterbrach damit das Schweigen.
"Ja, kurz. Gerade eben im Krankenhaus. Der Mann ist gegangen, bevor Sie kamen ..."
"Und?"
"Der Ermittler hat mir, ehrlich gesagt, wenig Hoffnung auf eine schnelle Aufklärung gemacht. Er hat mir alles Mögliche erzählt ..."
"Wie hieß der Mann?"
"Ich glaube Cornelius. Kennen Sie ihn, Björn?"
"Nein."
"Einen sehr aufgeweckten Eindruck machte der jedenfalls nicht."
"So?"
"Und würde mich auch nicht wundern, wenn diese ostfriesischen Dorfpolizisten nicht gerade einen übermäßigen Ermittlungseifer an den Tag legen werden."
"Wieso?"
"Pa hatte Feinde. Mächtige Feinde. Auch in der Politik, im Rathaus und bei den Behörden. Das ist doch alles ein einziger Klüngel, wenn Sie verstehen, was ich meine."
"Nein, ich fürchte, ich weiß nicht genau, was Sie meinen."
"Nicht?"
"Können Sie mir irgendetwas Konkretes sagen? Namen ...?"
Sie hob die Augenbrauen.
"Wenn ich die so genau wüsste, dann bräuchte ich Sie nicht zu engagieren, oder?"
"Auch wieder wahr."
"Pa hat nicht viel über diese Dinge geredet. Geschäftliches war kein Gesprächsthema. Und diese ... unangenehmen Dinge ... auch nicht. Aber so manches Projekt der Lübbert Holding hatte mächtige Gegner."
"Zum Beispiel?"
"Zum Beispiel weiß ich, dass sich die Lübbert Holding an einer Supermarktkette beteiligt hat, die in Emden zwei Filialen aufmachen will. Klar, dass Sie dann für den Einzelhandel der Todfeind sind und auch entsprechend nett formulierte und natürlich anonyme Drohbriefe bekommen."
"Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich in den Sachen Ihres Vaters herumstöbern würde?"
"Nein. Was hoffen Sie denn zu finden?"
Er zuckte mit den Schultern. "Vorher weiß man das nie so genau!"