Читать книгу Killer zwischen Hamburg und Ostfriesland: Krimi Paket 5 Küstenkrimis - Alfred Bekker - Страница 55

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Die Villa der Lübberts war gut gesichert, das fiel Björn sofort auf. Es war das Haus eines Mannes, der in ständiger Angst davor gelebt haben musste, dass er eines Tages unliebsamen Besuch bekommen würde.

Jedenfalls machte es ganz den Anschein.

Eine hohe Mauer umgab das Anwesen und ein Wachmann öffnete für Björn Kilians Wagen das Tor, nachdem Undine sich an einem Sprechgerät zu erkennen gegeben hatte. Ein massives, gusseisernes Tor ging zur Seite und Björn fuhr den Wagen bis vor das Haus, das von einem weiträumigen Garten umgeben war.

Björn blickte sich kurz um und bemerkte die Video-Anlage, die das Grundstück überwachte. Irgendwo bellte ein Hund. Es war ein aggressives Geräusch und klang ganz und gar nicht nach einem Schoßhund.

Vielleicht ein Dobermann, überlegte Björn. Irgend so etwas in der Art musste es sein!

"Kommen Sie, Björn!", meinte Undine und öffnete die Tür. Sie stiegen beide aus, die Türen klappten zu.

Ein paar Stufen führten zu einem großen Portal und wenig später waren sie dann drinnen.

Ein Hausmädchen empfing sie bei der Tür.

Als sie dann in das große Wohnzimmer kamen, erstarrte Undine plötzlich.

Auf dem Sofa lag ein Mann.

Er lag ausgestreckt da, hatte die Schuhe ausgezogen und über den Teppich verstreut. Auf dem Tisch standen ein paar Flaschen, alles Spirituosen und ein Tropfen edler als der andere.

"Hinnerk!", entfuhr es Undine Lübbert völlig überrascht. Björn Kilian hob die Augenbrauen und wartete ab. Undine ging auf Hinnerk zu, der sich - offenbar mit einiger Mühe - aufsetzte. In der Rechten hatte er ein Glas. Er rülpste ungeniert. Anscheinend hatte er ein paar Gläser zu viel zu sich genommen.

"Moin, Undine", murmelte er. "Wie geht's dir?" Sie schien alles andere, als erfreut zu sein.

"Seit wann bist du hier, Hinnerk?", erkundigte sie sich dann in einem ziemlich reservierten Tonfall.

"Ein paar Stunden schon ..."

"Was willst du hier? Geld?"

"Ich habe das mit Pa gehört und da ..."

"Im Krankenhaus bist du jedenfalls noch nicht gewesen!" Ihr Gesicht war eisig geworden und ihr Gegenüber musste ihre letzten Worte wie ein Schlag ins Gesicht empfinden. Aber Hinnerk zuckte nur mit den Achseln, als wäre es nichts.

"Na, und? Ich dachte mir, ich komme erst einmal hierher!"

"Vater ist inzwischen gestorben!"

Zunächst verursachte diese Nachricht bei Hinnerk keine sichtbare Reaktion.

Dann zuckte er erneut mit den Schultern.

Undine wandte sich zu Björn herum.

"Das ist Hinnerk Lübbert - mein ehrenwerter Herr Bruder!" Björn nickte ihm zu und Hinnerk hob sein Glas.

"Angenehm!", rief er und stand dann auf. Er war sichtlich unsicher auf seinen Füßen. "Vielleicht sagst du mir mal, wen du da mitgebracht hast, Schwesterherz! Ein Geliebter vielleicht?"

"Du bist geschmacklos, Hinnerk!"

"War ja nur eine Frage!"

"Das ist Björn Kilian. Er ist Privatdetektiv und soll herausfinden, wer Vater umgebracht hat!"

Hinnerk Lübbert verzog das Gesicht.

Dann brummte er: "Das liegt doch auf der Hand! Markovic hat ihn endlich erwischt! War ja letztlich auch nur eine Frage der Zeit!" Er rülpste erneut.

"Das ist eine Vermutung", erklärte Björn Kilian. "Mehr nicht."

"Klar, ich verstehe!", meinte Hinnerk. "Sie wollen auch Ihr Geld verdienen. Habe ich Verständnis für! Bestimmt! Und unser alter Herr war ja auch kein armer Mann! Da können Sie gesalzene Honorare einfordern!" Er wandte sich an Undine. "Du musst wissen, was du tust, Schwester!"

"Ich weiß sehr genau, was ich tue!", versetzte Undine bissig. Hinnerk wandte sich ab, nahm eine der Flaschen vom Tisch und verließ den Raum. Irgendwo hörte man ihn eine Treppe hochschlurfen.

"Ihren Bruder haben Sie mir bisher verschwiegen!", meinte Björn.

"Sie haben mich bisher auch nicht danach gefragt!"

"Eins zu null für Sie! Ihr Verhältnis scheint nicht das Beste zu sein, habe ich recht?"

Sie atmete tief durch.

"Hinnerk hat ein paar Probleme." Sie deutete auf die Flaschen und Björn verstand, was sie meinte.

"Das ist nicht zu übersehen", meinte er.

"Er trinkt unmäßig, ist über dreißig und hat bisher immer nur von dem gelebt, was Pa ihm geschickt hat."

"Er lebt nicht in Emden, nicht wahr?"

"Nein, in Berlin. Dort hat er studiert - oder besser gesagt: Er hat dort das getrieben, was er so zu nennen pflegt! Es wundert mich, dass er offensichtlich genug Geld zur Hand gehabt haben muss, um sich eine Bahnkarte leisten zu können."

"Wir sollten uns jetzt beeilen!", meinte Björn.

"Beeilen?"

"Ja, mit der Durchsicht der Sachen Ihres Vaters. Wenn die Polizei erst einmal alles in Unordnung gebracht hat ..."

"Sie meinen, dass die noch kommen?"

"Es ist ein Wunder, dass sie noch nicht da waren! Wahrscheinlich sehen die sich erst einmal die Büroräume der Ihno Lübbert Holding an!"

Killer zwischen Hamburg und Ostfriesland: Krimi Paket 5 Küstenkrimis

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