Читать книгу Der explosive Fall: Kommissar Jörgensen Hamburg Krimi - Alfred Bekker - Страница 5
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Kriminaldirektor Bock machte ein sehr ernstes Gesicht. Unser direkter Vorgesetzter bei der Kripo Hamburg steckte die Hände in die weiten Taschen seiner Flanellhose und deutete auf das Dossier auf seinem Schreibtisch.
»Wir haben mal wieder eine ziemlich vage Terrorwarnung bekommen. Anfangen kann man damit leider wenig.«
»Aus dem Bundesinnenministerium?«, fragte mein Kollege, Kriminalhauptkommissar Roy Müller.
Mein Name ist übrigens Kriminalhauptkommissar Uwe Jörgensen. Roy und ich sind seit Ewigkeiten ein Team.
»Vom Verfassungsschutz«, erklärte Herr Bock. »Sowas kriegen wir hier jede Woche auf den Tisch. Anfangen kann man nichts damit, weil nichts Konkretes drinsteht. Ich muss Sie trotzdem darüber informieren - für den Fall, dass doch etwas passiert.«
»Tja, so ist das eben«, sagte ich.
»So ist was, Herr Jörgensen?«, fragte Herr Bock.
»Jeder will sich absichern.«
Herr Bock nickte und hob vielsagend die Augenbrauen dabei. »Wenn dann doch was passiert, hat vorher jeder jeden gewarnt und seine Pflicht getan.«
»Dann ist im Fall der Fälle niemand Schuld«, stellte ich fest.
»Schuld?« Herr Bock sah mich an. »Schuld ist am Ende immer der Letzte in so einer Warnkette: Also Sie! Das ist doch klar!«
»Ich verstehe.«
»So, nachdem ich Sie also nun gewarnt habe, können wir uns der heutigen Arbeit zuwenden«, fuhr Herr Bock fort.
*
»Sie haben von diesem Apartment aus einen fantastischen Blick über den Stadtpark, Herr... wie war doch gleich der Name?«
Die attraktive Blondine im enganliegenden blauen Kleid drehte sich herum, musterte ihr Gegenüber kurz.
»Abdelhamid. Dr. Jamal Abdelhamid...«, kam die Antwort.
Der Mann, der sich Abdelhamid nannte, war groß und dunkelhaarig. An den Schläfen wurde er bereits grau. Ein dünner Oberlippenbart gab ihm ein Aussehen, das an den in die Jahre gekommenen Omar Sharif erinnerte.
Ihr Lächeln wirkte etwas verlegen. »Sie müssen schon entschuldigen. Meine Freundin hat Ihren Anruf entgegengenommen und den Namen so unleserlich aufgeschrieben, dass...«
»Schon gut«, schnitt Abdelhamid ihr das Wort ab. »Ich nehme das Apartment. Ich brauche es allerdings so schnell wie möglich. Wenn wir uns in dem Punkt einigen können, lege ich dafür auch ein paar Scheine drauf!« Abdelhamid trat an die Fensterfront heran. Ein kaltes Lächeln spielte um seine Lippen, als er hinaus auf den Stadtpark blickte.
Dieses Apartment ist wie geschaffen dafür, um eine große Sprengladung zu deponieren, ging es Abdelhamid durch den Kopf. Und wenn die losgeht, stürzt der halbe Block ein!