Читать книгу Mordreigen in Aurich: Ostfrieslandkrimi: Tjade Winkels ermittelt 2 - Alfred Bekker - Страница 10

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„So verzwickt kann der Fall doch gar nicht sein“, sagte Polizeimeister Kröger, als er seinem Vorgesetzten die Unterlagen zurückgab. „Verdächtig ist doch nur dieser eine Mann – zumindest auf den ersten Blick.“

„Stimmt“, bestätigte Kriminalhauptkommissar Uwe Dröver. „Der Fall ist auch gar nicht verzwickt. Trotzdem sind da noch ein paar Unklarheiten.“

Kröger nickte. „Ja, das ist mir auch schon aufgefallen.“

„Hat die Durchsuchung von Kai Frerichs Wohnung etwas erbracht?“

„Nicht sehr viel. Im Keller steht ein Waffenschrank, in dem er seine Gewehre gelagert hat. Alles vorschriftsmäßig. Die Waffen sind jetzt im Labor. Es kann allerdings einige Zeit dauern, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind. Aber dann werden wir wissen, welches die Tatwaffe ist.“

„Vorausgesetzt, er hat sie nicht längst verschwinden lassen.“

„Glauben Sie?“

„Ich halte es zumindest für möglich. Aber das wird ihm auch nichts nützen. Früher oder später wird er gestehen. Wir müssen ihn nur ordentlich in die Mangel nehmen. Alles andere ist ohne Belang.“

„Das wird nicht ganz leicht sein. Seine Mutter hat einen Anwalt eingeschaltet.“

„Der kann ihm auch nicht mehr helfen“, erwiderte Dröver. Sein Blick war immer noch auf die Ermittlungsakte gerichtet, die Kröger ihm gegeben hatte.

„Ist Ihnen eine Laus über die Leber gelaufen?“, fragte der Polizeimeister.

„Mir passt die ganze Sache nicht. Ein richtiges Feld-, Wald- und Wiesen-Verbrechen. Und ich habe etwas gegen tödliche Schusswunden. Reizt mich überhaupt nicht.“

Kröger lächelte. „Der Sohn des Ermordeten scheint allgemein beliebt zu sein.“

„Warten Sie ab, bis wir uns ein paar Tage mit dem Fall beschäftigt haben“, sagte Dröver. „Ich wette, dann stoßen wir auf Dutzende von Leuten, die das Gegenteil behaupten. Verlassen Sie sich darauf, wir werden noch eine Menge Hinweise dafür finden, dass Kai Frerichs seinen Vater umgebracht hat. So etwas habe ich schon öfters erlebt.“

„Meiner Meinung nach“, sagte Kröger langsam, „müssen wir vor allem die Tatwaffe suchen.“

„Ja, das ist eine von den Unklarheiten“, erwiderte Dröver. „Wir haben sämtliche Jagdwaffen von Kai Frerichs beschlagnahmt. Aus keiner wurde in den letzten Wochen ein Schuss abgefeuert. Aber das muss ja nichts bedeuten. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass er die Waffe nach der Tat entsorgt hat. Vielleicht liegt sie jetzt auf dem Grund irgendeines Sees.“ Dröver schüttelte den Kopf. „Ich habe gewusst, dass dieser Fall mich nicht lange erfreuen wird“, sagte er mit düsterer Miene.