Читать книгу Mordreigen in Aurich: Ostfrieslandkrimi: Tjade Winkels ermittelt 2 - Alfred Bekker - Страница 6

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Grit Plagge holte tief Luft und schloss vorsichtig die Haustür mit dem Zweitschlüssel auf, den sie immer bei sich hatte.

Sie zog die Kittelschürze aus der Einkaufstasche und ließ den Schlüssel wieder in der Tasche verschwinden.

Sie bemühte sich, leise zu sein, denn sie hatte sich heute um eine Viertelstunde verspätet. Es war acht Uhr fünfzehn.

Um halb acht pflegte Thilo Frerichs jeden Morgen aufzustehen. Jetzt saß er wahrscheinlich in der Küche und frühstückte, sagte sich Plagge. Und der geizige Alte wird mir einen Vortrag darüber halten, dass er mich nicht fürs Zuspätkommen bezahle.

Sie verstaute ihre Einkaufstasche in der Besenkammer und nahm den Staubsauger zur Hand. Damit machte sie sich auf den Weg ins Wohnzimmer. Unterwegs kam sie an der Küche vorbei.

Die Tür stand offen, aber Herr Frerichs saß nicht am Tisch und frühstückte wie gewöhnlich.

Komisch, dachte sie. Das entspricht so gar nicht seiner Gewohnheit.

Sie ging zur Wohnzimmertür, die geschlossen war und klopfte an. Als niemand ‚Herein‘ rief, klopfte sie nochmals, und kräftiger.

Vielleicht hatte Herr Frerichs sie ja nicht gehört.

Auch diesmal rührte sich nichts.

Vielleicht ist er spazieren gegangen, überlegte sie erleichtert und betrat das Wohnzimmer. Sie schob den Stecker in die Steckdose, schaltete den Staubsauger ein und machte sich an die Arbeit. Mehr zufällig wanderte ihr Blick zur Terrasse.

In einem der Stühle saß jemand. Um wen es sich handelte, konnte sie nicht erkennen. Sie sah nur ein Büschel grauer Haare, die über die Rückenlehne ragten. Offenbar war Herr Frerichs doch zu Hause. Aber warum rührte er sich nicht? Er musste das Geräusch des Staubsaugers doch gehört haben.

Plagge schaltete das Gerät aus und näherte sich der Tür, die zur Terrasse führte. Ihre Neugier war größer als der Respekt vor ihrem Arbeitgeber. Sie öffnete die Tür, trat hinaus auf die Terrasse und umrundete den Stuhl.

Sie hatte sich ein paar nette Worte zurechtgelegt.

Was sie dann aber sah, ließ sie augenblicklich zurückweichen. Thilo Frerichs hatte die Augen geschlossen. Sein Kopf war auf die Brust gesunken. Und dort hatte sich ein großer Blutfleck gebildet.

„Gütiger Himmel“, keuchte Plagge.

Einen Moment blieb sie in völliger Erstarrung stehen.

Dann tastete sie zaghaft nach der Hand des alten Mannes.

Ohne zu zögern verließ sie die Terrasse, durchquerte eilig das Wohnzimmer, gelangte in den Flur und nahm den Telefonhörer vom Apparat. Mit zitternden Fingern wählte sie die Nummer der Polizei.

Mordreigen in Aurich: Ostfrieslandkrimi: Tjade Winkels ermittelt 2

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