Читать книгу Extra Western Dreierband 1 - Drei Romane in einem Band! - Alfred Bekker - Страница 9
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Schüsse peitschten draußen, auf dem Vorhof der Sundance Ranch, dem Freudenhaus am Rande von Lincoln.
Town-Marshal Clay Braden steckte im wahrsten Sinne des Wortes in der Klemme.
Alles, was er trug, war der Stetson auf seinem Kopf. Die blonde Dorothy, mit der er sich in den Kissen wälzte, war ebenfalls nackt. Ihre langen Beine hatte sie um Clays Körpermitte geschlungen. Damit zog sie ihn zu sich heran, hinein ihre Wärme.
"Lass die Kerle da draußen sich doch gegenseitig erschießen!", keuchte sie. "Aber jetzt kommst du hier nicht weg..." Ihre grünen Augen leuchteten. Ihr Mund saugte sich an seinen Lippen fest, sie schlang die Arme um seinen Hals, so dass ihre Brüste sich gegen seinen muskulösen Oberkörper drückten. In immer rasanterem Tempo stieß er in sie hinein.
Dorothy stöhnte dabei vor Lust. Schweißperlen standen ihnen beiden auf der Stirn.
"Mach weiter!", rief sie.
Die Bettfedern quietschten.
Im selben Moment fiel draußen der nächste Schuss.
Ein Gaul wieherte laut auf.
"Verdammt!", knurrte Clay.
"Ja, weiter!", rief Dorothy und biss sich geradezu verzückt in die Unterlippe.
"Dorothy Willard! Mach dich bereit für deinen Chuck!", rief eine übermütige Männerstimme von draußen her. Weitere Schüsse folgten. Dann war das Magazin des Revolvers offenbar endlich leergeballert.
"Oh, nein!", stöhnte Dorothy.
Ihr Atem ging schneller dabei. Sie wollte nicht aus dem lustvollen Traum herausgerissen werden, den sie gerade durchlebte.
Nicht jetzt...
Nicht so kurz vor dem Gipfel.
"Wer ist der Narr?", fragte Clay Braden keuchend. Ihm ging es nicht anders.
"Ein... ziemlich...anhänglicher...", Dorothy stieß einen kurzen, spitzen Schrei aus, bevor sie das Wort "...Kunde!", herauszubringen vermochte.
Chuck, der 'anhängliche Kunde' war ziemlich übermütig. Eine Sekunde lang fragte sich Clay, ob es sich um Chuck Summers, den neuen Vormann der LD-Ranch handelte, dann riss ihn die Leidenschaft fort. Dorothy legte jetzt ein beachtliches Tempo vor. Immer heftiger wurden ihre Bewegungen. Man merkte, dass sie ein gut durchtrainiertes Ex-Cowgirl war, das jeden Muskel im Bereich zwischen Knie und Hüfte hervorragend beherrschen konnte.
Vielleicht war es ja gerade das, was den Sex mit ihr für Clay zu etwas Unvergleichlichem machte.
"Fang schon mal an dein Mieder aufzuschnüren, schöne Dorothy!", rief unterdessen der übermütige Chuck. "Wenn ich oben an deiner Zimmertür ankomme, will ich dich in deiner ganzen Schönheit sehen!"
Dorothy und Clay drehten sich engumschlungen herum. Sie schwang sich auf ihn. Er umfasste ihre Brüste, während sie auf ihm ritt, wie sie es früher vielleicht auf einem wilden Mustang getan hatte.
"Los!", schrie sie.
Ihr Gesicht machte einen völlig entrückten Eindruck. Die Brüste wippten im Takt ihrer Bewegungen auf und nieder. Einem Takt, der immer schneller und hitziger wurde.
"Yeah!", stöhnte Clay. In seinen Lenden brannte es. Ein Brand, der jetzt immer heftiger nach Löschung verlangte.
Dorothy fuhr in ihrem heißen Liebesritt fort. Ihr wohlgeformter Körper war schweißnass. Die Haare wirbelten ihr durch das Gesicht.
Dann klopfte es an der Tür.
"Mach auf, Dorothy-Darling! Ich hoffe, du erwartest deinen Chuck schon!", krakeelte auf der anderen Seite des Holzes eine sonore Stimme.
Ein heftigeres Pochen folgte.
Ein Pochen, das jedoch nichts im Vergleich zu dem war, was zur selben Sekunde in Clay Bradens Lenden tobte.
Dorothy presste die Lippen fest aufeinander, um ihr Stöhnen zu unterdrücken. Sie hatte die Augen geschlossen. Dann entlud sich die Lust der beiden in einem furiosen Finale. Sie sank über ihn, klammerte sich an ihn. Er spürte das Gewicht ihrer Brüste, fasste ihre Pobacken mit den Händen, krallte sich geradezu in sie hinein. Er öffnete den Mund, sie verschloss ihn mit einem Kuss.
"Dorothy-Darling! Nun mach schon auf!", rief der Kerl vor der Tür.
Das harte Geräusch einer Stiefelspitze, die mit voller Wucht gegen das Holz getreten wurde, ließ Clay Braden aus seinem Taumel der Lust erwachen.
Es dauerte ein paar Augenblicke, ehe wieder genug Blut in seinem Hirn war, um einen vernünftigen Gedanken fassen zu können.
Dorothy stieg von ihm herunter.
"Verdammt, ich brech gleich die Tür auf! Einen Chuck Summers lässt keine Frau warten! Oder willst du mich damit nur heiß machen!"
Dorothy flüsterte: "Verschwinde durch das Fenster, Clay!"
Clay Braden glaubte im ersten Moment schon, sich verhört zu haben.
"Was?", flüsterte er. "Ich soll mich aus meinem eigenen Haus davonstehlen wie ein Dieb?"
"Bitte..."
Ihr Blick war drängend, fast flehentlich. Sie kniete auf dem zerwühlten Bett.
Clay fand, dass sie in dieser Pose einfach entzückend aussah. Allerdings hatte er jetzt kaum Zeit dazu, diesen Anblick zu genießen. Denn draußen vor der Tür tobte ein wildgewordener Stier.
"Ich schmeiß den Kerl raus, wenn er mir krumm kommt", murmelte Clay.
"Schschscht!", zischte sie. "Clay, er ist so verdammt sensibel..."
"Mein Gott, es darf nicht wahr sein!"
"Und er ist ein treuer Kunde!"
"Und außerdem macht es dir Spaß, ihn heiß zu machen!", stellte Clay fest.
Sie hob kokett die Augenbrauen.
"Etwas dagegen einzuwenden?"
"Nein."
"Wäre auch verwunderlich. Schließlich ist das mein Job und du verdienst auch daran!"
"Ja, ja..."
"Komm schon, schmoll nicht herum, Clay und mach dich durch das Fenster vom Acker, damit der gute Chuck einigermaßen friedlich bleibt."
Draußen trommelte Chuck mit den Fäusten gegen die Tür.
Etwas fiel herunter, zerplatzte. Es hörte sich an wie eine Whiskey-Falsche. Offenbar hatte der Vormann der LD-Ranch dafür gesorgt, dass seine ohnehin leicht entflammbare Leidenschaft mit Hilfe einer guten Ration Feuerwasser noch etwas explosiver wurde.
Und spätestens dann war einer wie Chuck unberechenbar.
Also sprang Clay auf, begann damit, seine Sachen überzustreifen.
Wenn es schon Streit gab, dann wollte der Town Marshal von Lincoln sich dabei keine Blöße geben.
"Ich mach sofort die Tür auf!", versprach Dorothy ihrem hitzigen Kunden. "Du musst noch einen Augenblick Geduld haben..."
Dann herrschte Stille.
Das nächste Geräusch, das dann vom Flur hereindrang, war nur sehr leise.
Aber Clay Braden kannte es nur zu gut.
Jemand steckte Patronen in eine Revolvertrommel.
Das spornte Clay zu noch größerer Eile an.
Den Revolvergurt schnallte er sich um. Den Rest seiner Sachen, Hemd, Weste und so weiter, nahm er als Bündel unter den Arm.
Dorothy öffnete ihm das Fenster.
Das Sonnenlicht umschmeichelte ihren prächtigen Körper.
Ein seliges Lächeln stand in ihrem Gesicht.
"Vom Dach hinunterzuklettern ist ja wohl kein Problem für dich, oder, Clay?"
Clay Braden grinste.
"Die gefährlichste Akrobatik habe ich ja schon hinter mir!", meinte er.
Sie küssten sich kurz.
Dann schwang Clay sich hinaus.
Über das Dach machte er sich davon.
Sekunden später flog die Tür zur Seite. Chuck Summers hatte sie mit einem gewaltigen Tritt geöffnet. Er stand breitbeinig da, den Colt in der Rechten und ließ den Blick schweifen.
Misstrauen stand in seinem Gesicht. Dann blieben seine Augen an Dorothy haften.
Seine gerade noch ziemlich verzerrten Gesichtszüge wurden milder.
Er schluckte unwillkürlich.
"Meine Güte", murmelte er. "Was für eine Klasse-Frau..."
Dorothy schloss das Fenster.
Sie sah ihn herausfordernd an.
"Du siehst, ich bin zu allem bereit!", meinte sie und blickte an jene Stelle, an der der grobe Stoff von Chucks Hose bereits spannte. "Ich hoffe, bei dir ist es genauso, Hombre!"
"Worauf du dich verlassen kannst, Schätzchen!"
Chuck grinste.
"Dann steck deinen Colt ein und hol dafür etwas anders heraus", hauchte Dorothy mit rauchiger Stimme.
Chuck war einen Augenblick lang etwas verdutzt. Dann gehorchte er, steckte die Waffe ein.
Einen Moment später ließ er den Revolvergurt zu Boden gleiten und näherte sich ihr. Seine Hände waren geöffnet und bewegten sich auf ihre Brüste zu, die sie ihm herausfordernd entgegenreckte.
"Vielleicht machst du als erstes mal die Tür zu, Chuck!", forderte sie.
Chuck ließ sie mit einem Absatz-Kick zufliegen.
"In Ordnung so, Baby?"
"In Ordnung..."
"Dann kann es ja losgehen..."
"Das Schloss reparierst du mir nachher..."
Er grinste. "Klar doch! Dafür bin ich Spezialist!"
Dann packte er die nackte Frau, hob sie hoch und warf sie ins Bett.
Doch plötzlich ging ein Ruck durch seinen Körper. Es war sein Blick, der durch irgendetwas gefangen genommen wurde.
Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen.
Dorothy begriff sofort, was Chuck Summers zu schaffen machte.
Clay Braden hatte seine Stiefel vergessen.
Verdammt...
Aber es war nicht zu ändern.
Zwar konnte Chuck nicht ernsthaft erwarten, dass Dorothy Willard exklusiv nur für ihn zur Verfügung stand. Aber Dorothy hatte ihm immerhin glaubhaft gemacht, dass er etwas ganz besonderes war und ihr all die anderen nichts bedeuteten.
Und Chuck Summers hasste es, wenn äußere Zeichen für die zeitweilige Anwesenheit anderer Männer in Dorothys Zimmer sichtbar waren.
"Was sind das für Stiefel?", knurrte er.
"Meine!", behauptete Dorothy geistesgegenwärtig. Denn das Letzte, was sie jetzt wollte war, dass Chucks Stimmung urplötzlich umschlug. "Nun komm schon... ich habe dir doch erzählt, dass ich früher Cowgirl war..."
"Du hast so große Füße?"
"Verdammt, in den Bergen braucht man dicke Socken darin..."
Sie nestelte an seiner Hose herum, öffnete sie mit ihren geschickten Fingern.
Und einen Moment später hatte Chuck Summers keinen einzigen Gedanken mehr für die Stiefel übrig...