Читать книгу Existenzanalyse und Logotherapie - Alfried Längle - Страница 9

1.1.1 Für ein ganzheitliches Menschenbild

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Für Frankl hatte der Reduktionismus in der Psychologie und im Lebensverständnis eine unmittelbare gravierende Folge. Er sah in dieser Versachlichung des Menschen und seines Lebens eine Hauptursache für den Sinnverlust. Sein Anliegen war daher, der »Sinnleere« eine »Sinnlehre« entgegenzustellen (Frankl 1981, S. 63; 1994), die eben diese geistige Dimension beinhalten würde.

Er vertrat die Ansicht, die Psychotherapie müsse durch die Einführung der »geistigen Dimension« ergänzt und erweitert werden, um dem Menschen in seiner Ganzheitlichkeit gerecht zu werden. Frankl (1959, S. 700) fand für die Psychologismusdebatte eine geradezu plakative Formel, mit der er das darin enthaltene Problem der fehlenden Differenzierung zwischen psychischen Vorgängen und geistigen Inhalten knapp fassen konnte: »Zwei mal zwei ist vier, auch wenn ein Paranoiker es sagt«.

Im Blick auf die verschiedenen Psychotherapierichtungen seiner Zeit sah er den Reduktionismus vor allem in der Motivationslehre. Bei Freud sei der Wille des Menschen von der Lust geprägt, und bei Adler von der Macht, und darum müsse es in der Logotherapie als Korrektiv zu diesen Motivationsverständnissen um einen »Willen zum Sinn« gehen, wie er seine Motivationstheorie bezeichnete (Frankl 1982a; 1991).

Existenzanalyse und Logotherapie

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