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JOEY

Das Klingeln seines Weckers konnte er erst überhaupt nicht zuordnen. Nur ganz langsam erinnerte er sich daran, dass er Kyle versprochen hatte, den Kuchen mitten in der Nacht zu ihr zu bringen.

Mühsam und mit noch halb geschlossenen Augen taumelte er unter die Dusche und schwor sich dabei, nie wieder zu einer so unmöglichen Uhrzeit aufzustehen. Er hatte noch nie verstanden, wie Menschen um sieben Uhr nachts schon fit sein konnten!

Wenn es nach ihm ginge, würden die Tage nicht vor zwölf beginnen. Leider war das in seinem Job auch nicht immer möglich. Aber alles vor zehn war definitiv Körperverletzung!

Duschen, während ein Arm nicht nass werden sollte, stellte sich für ihn in diesem Zustand als eine schier unüberwindbare Aufgabe dar.

Irgendwie hatte er es dennoch geschafft. Der Kuchen war unbeschadet im Fußraum des Camaro gelandet und er selbst auf dem Fahrersitz.

Die Fahrt über fluchte er abwechselnd über seine verdammte Schiene und den beschissenen Berufsverkehr. Beides besserte seine Morgenmuffelstimmung absolut nicht!

Ganz im Gegensatz zu Kyle. Ein Blick auf ihr fröhliches Gesicht reichte, um seine Stimmung enorm zu heben!

KYLE

Sie hatte fast nicht damit gerechnet, dass Joey wirklich kommen würde. Aber als sie den dröhnenden Motor des Camaro hörte, aufsah und Joey entdeckte, war sie positiv überrascht.

"Guten Morgen", sagte sie lächelnd. Dass es nicht seine Uhrzeit war, sah man auf den ersten Blick. Er sah ein bisschen aus wie ein Zombie, aber er hatte tatsächlich einen Kuchen dabei.

Eigentlich hatte sie sich auf eine Ausrede wie "Mein Hund hat ihn gefressen" eingestellt.

"Guten Morgen. Cheesecake für die Damen."

"Super. Danke dir. Hast du ihn schon angeschnitten?"

Er sah sie ein wenig an, als würde sie eine fremde Sprache sprechen und antwortete dann zögerlich: "Nein?"

"Okay, dann mach ich das schnell. Sie nahm ihm die Box ab und ging zu einem der Tische hinter der gekühlten Glastheke.

Joey folgte ihr. "Und was macht ihr hier jetzt?"

"Wir verkaufen die Kuchen, um die Spendenkasse ein bisschen aufzubessern."

"Wie lang dauert das?", fragte er dann, während sie den Kuchen aus der Box nahm. Es war nicht irgendein Cheesecake. Er war mit Schoko und Himbeersirup. Kyle hätte schwören können, dass es Tias Rezept war.

Ihr gegenüber hatte sie sich strikt geweigert, das Rezept rauszugeben. Sie glaubte nicht daran, dass Tia es Joey einfach so gegeben hätte.

"Bis der Kuchen leer ist."

"Und dann? Gehst du mit mir Essen?"

Kyle lachte. Er war eindeutig noch zu müde für eine elegante Einladung.

"Dann ist es abends und ich muss noch zur Bank und die Abrechnung machen."

"Das heißt, wenn der Kuchen schon mittags leer wäre, hättest du noch Zeit."

Da der Kuchen niemals mittags leer sein würde, nickte sie.

"Gut, dann helfe ich euch beim Verkaufen." Dann drehte er sich um und ging zum Eingang des 24 Stunden Einkaufszentrums.

"Wer ist das?", fragte Dorothe, eine ältere Mitarbeiterin der Seelsorge.

"Ein Freund", antwortete Kyle. Oder zumindest könnte er das werden.

Einen Moment lang starrte sie auf den Kuchen, dann griff sie zu ihrem Handy und wählte Tias Nummer.

Es dauerte eine ganze Weile, dann hob sie ab. "Wenn es nicht wichtig ist, muss ich dich leider umbringen."

Verdammt! Sie hatte vergessen, dass Tia um diese Uhrzeit niemals wach war.

"Sorry … nein, eigentlich nicht wichtig. Es geht nur um deinen Kuchen."

"Ich habe schon einen gebacken. Frag mich das nächste Mal."

"Also ist es deiner? Der, den Joey gerade gebracht hat."

Kurz herrschte Stille in der Leitung, dann seufzte Tia. "Du kannst mich nicht mit solchen Dingen konfrontieren, wenn ich noch gar nicht wach bin. Das ist unfair, so schnell fällt mir keine Ausrede ein!"

Kyle lächelte. "Dann sag einfach die Wahrheit."

"Er war verzweifelt. Er hat Trishs Küche in ein Schlachtfeld verwandelt. Was hätte ich tun sollen? Warten bis diese beiden das Haus abfackeln?"

"Warum hat er bei Trish gebacken?"

"Glaubst du im ernst, er hat Küchengeräte?"

Nein, eigentlich nicht. "Er hätte einfach nein sagen können."

"Kyle mach die Augen auf! Joey würde wohl so ziemlich alles tun, um dir zu gefallen. Ich meine: Hallo? Er hat einen ganzen Nachmittag lang versucht einen Kuchen zu backen, obwohl du ihm die Hand gebrochen hast!"

Kyle sah auf und bemerkte die Schlange, die sich vor der Kuchentheke gebildet hatte. Das kam ihr gerade recht. Sie wollte nicht über Joey nachdenken. Egal, wie süß es von ihm war, sich so viel Mühe wegen ihr zu geben.

"Ich muss schlussmachen, viele Kunden."

"Klar. Ich muss Luce besänftigen, der mich die ganze Zeit anstarrt, als wäre ich schuld, dass du angerufen hast."

"Sorry."

"Alles gut. Viel Spaß!"

Während sie die ungewöhnlich vielen Kunden bediente, dachte sie über Tias Worte nach.

War es wirklich so? Wollte Joey mehr von ihr als nur dieses Tattoo?

Auch wenn sie sich vorgenommen hatte, ihn nicht mehr dafür zu bewerten, wie er aussah, eine Beziehung kam definitiv nicht infrage.

Nicht nur mit ihm, mit überhaupt keinem Mann! Sie hatte es versucht und es war mehr als nur schief gegangen. Eine weitere Bestätigung konnte sie absolut nicht gebrauchen.

Sie hob ihren Blick, um zu sehen, was er tat. Eigentlich wollte er ihnen beim Kuchenverkauf helfen. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, wo so viele Menschen in der Schlange standen.

Joey stand noch immer vor dem Eingang und sprach mit einer Frau. Vielleicht täuschte Tia sich. Er würde wohl kaum mit einer anderen Frau sprechen, wenn er an ihr Interesse hätte.

Schnell verdrängte sie diesen Gedanken. So oder so, es war egal!

In diesem Moment drehte er sich um und zeigte zu ihr. Die Frau nickte lächelnd und kam zu ihnen herüber. Sie stellte sich zu den anderen in die Schlange und wartete darauf, bedient zu werden.

Und Joey? Der sprach bereits mit einer kleinen Familie und deutete dann auf den Kuchenstand.

JOEY

Langsam wurde sein Mund fusselig vom vielen Reden. Irgendwann musste dieser verdammte Kuchen doch ausgehen!

"Joey!" Er drehte sich zu Kyle um. "Du hast es geschafft. Wir haben noch nicht einmal zwölf Uhr und der Kuchen ist leer."

Lächelnd ging er zu ihr. "Damit habe ich mir definitiv ein Essen verdient."

Die ältere Dame neben Kyle lachte. "Und eine Festanstellung als Marktschreier!"

"Sehr gut. Können wir los?"

"Ich muss hier noch zusammenpacken und zur Bank …", begann Kyle, doch die andere Frau unterbrach sie. "Wir sind so früh fertig und haben alle noch Zeit. Geh nur, Schätzchen. Du musst sonst immer so viel alleine machen."

"Sehr gut. Dann los. Hier im Einkaufszentrum gibt es ein gutes Restaurant. Wollen wir gleich da hin? Ich bin am Verhungern!"

Kyle sah ihn sichtlich überfordert an. "Ähm … okay. Ich habs ja versprochen."

"Genau." Er war sich definitiv nicht zu schade, dieses Versprechen einzufordern.

Er streckte ihr auffordernd den Ellenbogen entgegen und sie hängte sich sichtlich überfordert ein. Dann ging er zielstrebig zum Eingang des Einkaufszentrums.

Nach und nach schien sie sich wieder zu erholen. Leider, denn bereits beim Betreten des Lokals entzog sie ihm ihre Hand.

Er bestellte sich etwas zu trinken und widmete sich dann sofort der Karte. Das Jumbo 800g Rumpsteak mit Potatos hörte sich verdammt gut an.

Dann brachte der Kellner ihre Getränke und Kyle erbat sich noch ein wenig Zeit zum Lesen der Karte.

"Findest du nichts?", fragte er, nachdem sie zwei Minuten später noch immer nicht aufgesehen hatte.

"Ähm … schwierig. Irgendwie scheint es hier nur Steak zu geben."

"Das beste Steak der Stadt würde ich behaupten."

Sie sah ihn irgendwie verzweifelt an. "Tja. Das ist toll. Ich esse leider kein Fleisch!"

Er musste sich beherrschen, dass seine Kinnlade nicht auf den Tisch krachte.

Verdammt! Da fand er einmal eine wirklich interessante Frau und dann das!

"Baby, sag mir, dass das nicht dein Ernst ist."

"Doch. Ich bin Vegetarierin. Manchmal spiele ich sogar mit dem Gedanken, es mal vegan zu versuchen."

Er griff sich ans Herz und lehnte sich keuchend zurück. "Wie kannst du mir das nur antun? Du brauchst Proteine, damit du stark bleibst!"

Kyle lachte. "Vielleicht solltest du weniger davon essen, dann würden dir deine Shirts auch mal passen."

Verdutzt sah er erst sie an, dann sein Shirt. Es saß perfekt. Schön eng, damit sie seine Brust und seinen Sixpack auch sehen konnte. Alles bestens.

"Es sitzt perfekt. Betont meinen Oberkörper."

Sie schien sich ein wenig unwohl zu fühlen und sagte nichts mehr.

"Was? Was stimmt nicht? Raus mit der Sprache, Kyle", forderte er.

"Naja … vielleicht solltest du das, wovon du sowieso schon viel zu viel hast, nicht auch noch betonen."

Er sah sie mit großen Augen an.

"Also ich hab ja schon viel gehört, aber über zu viel Sixpack hat sich wirklich noch keine Frau beklagt."

Sie rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.

"Jetzt sag schon. Ich will alles hören, dann habe ich es hinter mir", sagte er grinsend.

"Es ist nicht zu viel Sixpack an sich … es ist allgemein sehr viel … Muskelmasse. Irgendwie zu viel für einen Mann. Es gibt zu viel Joey", schloss sie schließlich ihre gestammelte Ansage.

"Autsch."

"Hey, das war echt nicht böse gemeint. Ich meine, auf mich solltest du nicht hören."

"Natürlich auf dich. Auf wen sonst? Dich will ich schließlich davon überzeugen, öfter mit mir auszugehen."

Verdammt. Warum hatte er sich die einzige Frau ausgesucht, die fand, dass es zu viel von ihm gab?

"Es ist egal, Joey. Wirklich! Es kann ja zu viel von dir geben. Wir wollen ja nur Freunde werden, oder?" Sie schien sich von Wort zu Wort unwohler zu fühlen.

"Nur Freunde?"

"Ja. Puh … ähm … also …"

"Was noch, Kyle? Komm schon, wenn du gerade so gut in Fahrt bist, gib mir alles."

"Joey …"

"Los, sag schon!"

"Also … ich bin nicht an Männern interessiert, wenn es über eine Freundschaft hinausgeht."

Das wurde immer noch besser. Es gab nicht nur zu viel von ihm, er war auch zu viel Mann. "Du bist lesbisch?"

Kyle sah ihn einen Moment lang verdutzt an und er hatte schon beinahe die Hoffnung, falsch zu liegen.

Ihre vernichtende Antwort kam prompt. "Ja. Lesbisch, genau. Sorry."

"Verdammt!" Das Wort war ihm rausgerutscht, ehe er es hätte vermeiden können. Dann schüttelte er den Kopf. "Sorry. Okay. Ich brauch jetzt erstmal was zu essen. Hast du was gefunden?"

"Das einzige, was hier ohne Fleisch ist, ist der Salat, also ja." Sie lächelte unsicher.

In Gedanken versunken winkte er den Kellner zu sich. So etwas konnte auch nur ihm passieren.

Verdammt! Trottel!

Er gab die Bestellung auf und versuchte es dann mit ein wenig Smalltalk.

Gar nicht so leicht, wenn man sich innerlich weiter darüber ärgerte, dass man für die perfekte Frau das falsche Geschlecht war.

KYLE

Sie fühlte sich erstaunlich wohl in Joeys Gegenwart. Irgendwie schien diese Homo-Lüge den richtigen Rahmen für ihr Essen zu geben.

Nur Freunde und keine Aussicht auf mehr.

Joey verputzte wieder eine erschreckende Menge an Essen.

Bei so einem Kalorienbedarf musste jeder normale Haushalt pleitegehen.

"Wenn ihr mal wieder Hilfe braucht, sag Bescheid", sagte er in dem Moment, in dem er sein Glas abstellte.

Kyle war damit beschäftig gewesen, sich zu überlegen, wann die Nähte des Shirts unter der Spannkraft seines Bizeps wohl nachgeben würden.

Sie schüttelte den Gedanken ab. Sie hatte ihn definitiv schon oft genug vor den Kopf gestoßen!

"Klar. Wir brauchen immer Hilfe und Kuchenspenden." Sofort bekam sie ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn schon wieder in diese Situation brachte.

"Gut. Morgen kann ich leider nicht, aber dann jederzeit."

Gut, dass er sich dieses Mal selber aus der Affäre zog. Er würde einfach nie wieder auftauchen und sich wahrscheinlich auch nie wieder bei ihr melden.

Für einen Mann wie Joey wäre Freundschaft auch bestimmt nicht genug.

Schade irgendwie, denn je mehr sie über ihn erfuhr, desto sympathischer wurde er ihr. Egal wie überdimensional seine Verpackung war, sein Charakter war wirklich tadellos.

Nach dem Essen begleitete er sie zu ihrem Wagen und musterte diesen skeptisch.

"Du solltest ihn mal von Luce durchchecken lassen, der sieht nicht mehr allzu verkehrstauglich aus und der Rost muss dringend weg."

Sie wusste, dass eigentlich viel an dem Wagen zu machen wäre, aber eine Reparatur war immer teuer und im Moment definitiv nicht im Budget.

"Klar. Mach ich." Würde sie nicht, aber bei Männern wie Joey kam man mit Einsichtigkeit am weitesten.

"Okay. Dann … danke. War schön."

"Danke für deine Hilfe. Bis bald."

Joey nickte lächelnd und ging dann zu seinem Camaro, der auf jeden Fall besser in Schuss war als ihr Wagen.

JOEY

Während er am nächsten Mittag am Flughafen auf seine Kollegin wartete, rief er bei Tia an. Sie war ihm noch einige Antworten schuldig!

"Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie lesbisch ist. Ich bin mir vorgekommen wie ein Trottel!", brummte Joey ins Telefon.

Tia hätte ihn durchaus vorwarnen können, nachdem sie doch wusste für wen er den Kuchen machte.

"Kyle? Lesbisch? Kann ich mir nicht vorstellen."

"Sie hat es selbst gesagt."

"Dann hat sie dich vielleicht angelogen? Ich weiß nicht, warum sie das gesagt hat, oder ob es überhaupt stimmt. Ich würde mich aber nicht darauf verlassen. Nein."

"Nein?"

"Nein."

"Könntest du vielleicht …", begann er zögerlich. Noch einmal wollte er sich nicht blamieren.

"Nein."

"Nein?"

"Sag mal, bist du zum Papagei geworden? Oder hast du dir mehr verletzt als nur den Arm?"

"Komm schon, Tia. Ein bisschen Unterstützung könnte ich echt gebrauchen!"

"Du schaffst das sehr gut allein."

"Kannst du mir zumindest nochmal einen Kuchen machen? Für Freitag oder so?"

"Nein."

"Nein?"

"Joey!"

"Ach komm schon! Ich bin hilflos wie ein kleines Baby!"

Sie lachte laut auf. "Bist du nicht. Such dir jemand anderen, Joey!" Dann legte sie einfach auf.

Böses Weib!

Er ärgerte sich noch immer über ihre Uneinsichtigkeit, als er Antonia erspähte. Gerade so, denn mit ihren 1,63 Metern ging sie in der Menge beinahe unter.

Wie immer breit lächelnd und mit großen Schritten kam sie auf ihn zu.

"Joey!"

Sie warf sich ungestüm in seine Arme und schlang ihre um seinen Hals. Er packte sie fest um die Mitte und hob sie an, wie es bei ihrer Begrüßung zum Ritual geworden war.

"Gott, danke! Darum liebe ich dich so. In deinen Armen komme ich mir leicht wie eine Feder vor", sagte sie noch immer breit lächelnd.

Joey lachte und nahm dann ihren Koffer. "Alle anderen sind nur Schwächlinge!"

Auch Antonia lachte. Gemeinsam liefen sie zum Ausgang des Flughafens.

"Man ist kein Schwächling, nur weil man 150 Kilogramm nicht heben kann. Du hast nur den Vorteil, dass du beinahe genauso viel wiegst!"

"Hey! Das sind 135 Kilogramm reine Muskelmasse!"

Sie lachte noch lauter. "Ganz toll, Kingkong. Applaus. Bei mir ist es Speck. Das ist besser, weil es weich und kuschlig ist."

Er dachte daran, wie Kyle gesagt hatte, er hätte zu viele Muskeln. Vielleicht hatte sie recht. Die Meinung einer anderen Frau wäre definitiv angebracht.

"Habe ich zu viel Muskelmasse?", fragte er, während er ihren Koffer in den Kofferraum legte.

Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Was ist los mit dir?"

"Nichts."

"Und warum stellst du mir dann so eine Frage?"

"Weil es mich interessiert."

"Wen soll ich erwürgen? Wer hat dir so ins Bein geschossen, dass du verzweifelt genug bist, mich um Rat zu fragen?"

"Niemand", grummelte er und bereute es bereits, diese Frage gestellt zu haben.

Er setzte sich auf den Fahrersitz ohne darauf zu warten, was Antonia machte.

"Komm schon, Joey. Ich finde es gut, dann komm ich mir mal leicht vor."

"Gut, gut? So wie: die bevorzugte Sorte Mann – gut?"

"Soll das eine Anmache werden?"

"Nein! Ich will nur eine Antwort." Manchmal konnte sie ihn definitiv in den Wahnsinn treiben.

"Also für mich wärst du nichts. Ich mag lieber die drahtigen Typen mit ein bisschen Muskeln. Sowas wie Adam Levine. Bad Boy mit Tattoo … schau nicht so geknickt. Was ist nur los mit dir?"

Er lenkte den Wagen über die Hauptstraße zu seiner Wohnung. "Sag mir etwas positives!"

"Was willst du hören?"

"Ich weiß nicht. Etwas aufbauendes."

"Wenn es mir schlecht geht, backe ich mir einen Kuchen und …"

"Du kannst Kuchen backen?", fragte er eindeutig besser gelaunt.

"Klar, wer kann das nicht?"

"Ich. Würdest du mir einen Kuchen backen?"

"Ähm … ja?"

"Was für Maschinen brauchen wir dafür?", fragte er und bog augenblicklich zum Einkaufzentrum ab. Nicht zu dem, bei dem Kyle arbeitete natürlich.

"Maschinen?"

"Na Küchendinger, die rühren und so. Ich habe einen Ofen."

Der funktionierte sogar. Er wusste es, weil Mike und er regelmäßig Tiefkühlpizza darin machten.

"Okay … geht es dir gut, Joey?"

"Bestens. Sag schon!"

"Ein Handrührgerät und eine Waage. So wie ich dich kenne auch einen Pinsel und eine Backform."

"Ich habe Pinsel", sagte er, verstand aber nicht wofür er die beim Backen brauchen sollte.

"Aus Silikon?"

Auf dem Parkplatz angekommen sah er sie skeptisch an. "Warum sollte ich einen Silikonpinsel haben?"

Antonia seufzte. "Vergiss es. Lass uns einkaufen."

Fire&Ice 10 - Joey Parker

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