Читать книгу Truth about Lies - Aly Martinez - Страница 7

2 Cora

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„Ich möchte, dass Chrissy verschwindet!" Die Rückseite von Marcos` Hand landete in meinem Gesicht.

Savannah schrie von der Couch aus, als mein Kopf zur Seite schlug und mein Kinn schmerzhaft auf meine Schulter krachte.

Sein schlaksiger Körper war etwas nach vorne gebeugt, und sein Gesicht verzerrte sich wie das eines Monsters, das er auch tatsächlich war. "Es ist mir scheißegal, was du willst!"

Es gab eine Zeit, als ich bewunderte, wie schön Marcos war. All die glatten, schwarzen Haare und die dichten Wimpern, die die Augen so dunkel färbten, dass man die Pupillen nicht sehen konnte. Abgesehen davon waren die Guerrero-Brüder alle wunderschön.

Dante, Marcos und Nicolás waren die Verkörperung des Traums jedes armen Mädchens. Groß und schlank mit gemeißelten Kiefern und starken Schultern, die nicht nur sexy waren, sondern auch vor Kraft strotzten. Dazu kamen die auffälligen Autos, die teure Kleidung und die nicht enden wollende Reihe von Versprechungen, die sie zum Glückstreffer machten. Aber dieses Gold war nur allzu schnell matt geworden, als ich das eigentliche Übel entdeckte, das alle Mitglieder dieser Familie geerbt hatten.

Alle außer Nic.

Nachdem ich das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, straffte ich meine schmerzenden Schultern und sah ihn an. "Ich kann nicht mehr mit ihr umgehen. Ich habe sie gewarnt, Marcos. Wiederholt. Entweder ist sie heute Abend weg oder..."

Seine geballte Faust schnellte nach vorne und traf mich auf der Stirn. Mein Haaransatz brannte wie Feuer und fühlte sich an, als würde mir die Kopfhaut runtergerissen. Ich unterdrückte einen Schrei, als er meinen Kopf gewaltsam zur Seite drückte.

"Oder was? Was zum Teufel willst du dagegen tun, Cora?"

Nichts. Das war alles, was ich tun konnte.

Aber genau so, wie seine Hand meine Haare hielt, hatte ich die Macht, Marcos in die Mangel zu nehmen. "Was wird Dante wohl sagen, wenn er Savannah mit Chrissy auf der Straße sieht und anfängt, Fragen darüber zu stellen, wie sie hierher gekommen ist?“

Sein Gesichtsausdruck wurde starr und seine schwarzen Augen verengten sich.

Dante Guerrero. Er war jedermanns Trumpf. Die Mädchen benutzten seinen Namen, um die Freier in Schach zu halten, Marcos benutzte seinen Namen, um mich in diesem Gefängnis zu halten, und ich benutzte seinen Namen, um Marcos auf Kurs zu halten.

Wir alle fürchteten Dante auf die eine oder andere Weise. Einschließlich Savannah, die auf der Couch saß und die Beine an die Brust gedrückt hatte. Make-up lief ihr über die Wangen. Ihr Körper versteifte sich schon bei der bloßen Erwähnung seines Namens.

Dante war besonders ihr Problem, seit sie auf seinem Radar aufgetaucht war. Er liebte schöne rothaarige Frauen, unabhängig von ihrem Alter.

Glücklicherweise hatte er genug Frauen und Drogen, um sich für den Rest seines natürlichen Lebens abzulenken. Und solange ich Savannah aus seinem Blickfeld halten konnte, standen die Chancen gut, dass er sie vergessen würde.

Genauso gut könnte es aber auch sein, dass er mitten in der Nacht betrunken oder high auftauchte und sie fand, wenn ich allein und hilflos war und nichts anderes tun konnte, als zuzusehen, wie er sie mitnahm.

Ich hatte zwei Jahre Zeit, sie außerhalb seiner Reichweite zu halten. Zwei Jahre, bis sie in den Augen des Gesetzes erwachsen war. Zwei Jahre, in denen ich sie prägen und formen konnte, so dass sie daran glauben konnte, dass sie ein besseres Leben als dieses führen kann. Zwei Jahre, in denen sie vermeiden konnte, zu ihren noch schlimmeren Eltern zurückgeschickt zu werden. Zwei Jahre, bis sie sich endlich davon befreien konnte - so wie ich es nie konnte.

Marcos blickte mich an. Und trotz des Schmerzes, der durch meinen Körper strahlte, blickte ich furchtlos zurück.

Er wusste, dass ich nicht unbedacht genug war, Dante anzurufen. Aber er wusste auch, wie verzweifelt ich sein musste, um die Drohung überhaupt auszusprechen.

"Fuck!", donnerte er und gab mir einen harten Schubser, der mich quer durch den Raum stolpern ließ.

Savannah sprang auf, um mich abzufangen, bevor ich an die Wand knallte. "Cora", flüsterte sie schluchzend.

Ich hielt mich an ihr fest, um mein Gleichgewicht wiederzuerlangen. Der Versuch eines Lächelns ließ meine kaputte Lippe vor Schmerz schreien. "Es ist okay. Es geht mir gut. Entspann dich."

Sie nickte, ihr unordentliches, rotbraunes Haar streifte ihre Schultern. Mit 1,68 Meter überragte sie mich um mindestens 10 Zentimeter, aber als wir uns beide Marcos zuwandten, verschränkte sie wie ein kleines Mädchen ihre Finger mit meinen, was mir noch mehr das Herz brach.

Unerschütterlich beharrte ich auf meinem Standpunkt. "Sie muss weg, Marcos. Nicht für mich. Nicht für Savannah. Aber für die Sicherheit jedes Mädchens in diesem Gebäude.”

Seufzend streifte er sich über den Nasenrücken. "Um Himmels willen, Cora. Ich habe keine Zeit, mich mit deinem belanglosen Schwachsinn zu befassen."

"Glaub mir, wenn das etwas wäre, was ich selbst regeln könnte, hätte ich niemals deine Nummer gewählt. Aber sie fährt schon lange auf dieser Schiene und das weißt du. Es wird Zeit, dass wir sie loswerden."

Seine böswilligen Augen trafen auf meine, und die Luft wurde eiskalt, als er flüsterte: „Wir?“

Ich atmete tief ein. Das eine Wort brannte wie ein Lauffeuer, das noch nicht einmal meine Lippen erreicht hatte. Ich wollte nicht mehr, dass es wahr war. Ich wollte es seit über einem Jahrzehnt jeden Tag ändern.

Aber ohne den Schatten eines Zweifels war es der einzige Grund, warum ich noch am Leben war.

Ich schluckte die Säure hinunter und erlaubte mir dann, die schmutzige Wahrheit auszusprechen. "Mein Name ist Cora Guerrero, hast du das vergessen?"

Meine Tränenkanäle brannten, aber sie wussten genau, dass es besser war, keine Feuchtigkeit abzugeben. Weinen war nur in meinem Schlafzimmer erlaubt, mit einem Kissen über dem Gesicht, dem Hintern auf dem Boden, dem Rücken zur Wand, einem Stuhl gegen die Tür gelehnt und drei verriegelten Schlössern. Niemand - vor allem kein Guerrero - durfte das sehen.

Meine Kehle schwoll an, als ich fortfuhr: "Wenn Nic noch am Leben wäre, wüsstest du, was er tun würde.“

Marcos' Zurückschrecken war subtil, aber es war da.

Ich sah es nicht nur, sondern fühlte es auch.

Und ich schwelgte darin.

Er konnte mich schlagen.

Er konnte mich kontrollieren.

Er konnte mich für den Rest seines Lebens in seiner Welt gefangen halten.

Aber mit einer Silbe konnte ich ihn bis auf die Knochen aufschlitzen, ohne auch nur einen Finger zu rühren. Es war dreizehn Jahre her, dass Nic gestorben war, und er war immer noch mein einziger Schutz.

Marcos ließ ein lautes Knurren hören. "Zieh Nic da verdammt noch mal nicht mit rein."

"Das habe ich bereits getan", schoss ich zurück.

Sein Kinn fiel nach unten, und seine Nasenlöcher weiteten sich. "Weißt du, dass es mein kleiner Bruder war, der Chrissy rekrutiert hat?"

"Ja, und ich weiß, dass es mein Mann wäre, der sie wegen Missachtung eines direkten Befehls eines Familienmitglieds auf die Straße werfen würde.“

Mit zur Seite geneigtem Kopf stolzierte er auf mich zu.

Ich schubste Savannah hinter mich. Mein Herz raste, und Adrenalin strömte durch meine Adern. Aber ich zeigte ihm nichts.

Er blieb vor mir stehen, beugte sich tief herunter und brachte sein Gesicht nahe zu meinem. "Du warst seine Hure, Cora. Eine von vielen. Nur weil er dir einen Ring an den Finger gesteckt hat, gehörst du noch lange nicht zu meiner Familie."

"Du hast keine Ahnung, wie sehr ich mir wünsche, dass das wahr wäre."

Plötzlich bäumte er sich auf, seine Handfläche zielte erneut auf mein Gesicht.

Innerlich kauerte ich.

Innerlich schrie ich.

Innerlich flehte ich ihn an, mich endlich gehen zu lassen.

Aber nach außen hin ließ ich mir nichts anmerken.

Ich wagte es nicht einmal zu zucken. Nicht einmal zu blinzeln. Jede Schwäche, die ich zu erkennen gäbe, würde er gegen mich verwenden. Er würde mich so lange schlagen, bis ich in Millionen Stücke zerschmettert wäre. Und wenn alles vorbei wäre, würde ich aufstehen, um einen Weg zu finden, mich wieder zusammenzusetzen und weiterzumachen, denn niemand sonst würde es jemals für mich tun.

Ich war auf mich allein gestellt und das schon die meiste Zeit meines Lebens. Zu oft war ich emotional zu einem nicht wiederzuerkennenden Wrack verdreht worden. Aber kein Mann würde mich jemals brechen.

Ich stand also da, Savannah zitternd hinter meinem Rücken, den Kopf hoch erhoben, und starrte in die Abgründe seiner dämonischen, schwarzen Augen, bereit, seinen Zorn zu akzeptieren, aus keinem anderen Grund als dem, dass dies der einzige Weg war, um zu überleben.

Kurz vor dem Aufprall verharrte seine Hand, nur Zentimeter von meiner Wange entfernt. Ein finsteres Lächeln hob eine Seite seines Mundes an, als er mit dem Kinn zu Savannah deutete. "Bist du sicher, dass sie das alles wert ist?"

Ihr Körper presste sich an meinen Rücken, und ihre Hände umfassten meine Hüfte unerträglich hart. Wahrscheinlich hatte noch nie jemand in ihrem Leben gesagt, dass sie etwas wert sei.

Aber andererseits war sie sechzehn Jahre lang ohne mich zurechtgekommen.

"Davon bin ich überzeugt."

Ihre Schultern zitterten mit einem Schluchzen, und ich streckte eine Hand nach hinten, klopfte ihr auf den Oberschenkel und hielt meinen Blick auf Marcos gerichtet.

Mehrere Sekunden lang hielt er meinem Blick stand. Jedes Blinzeln von ihm war eine Herausforderung - und Beherrschung.

Aber solange ich ihn kannte, ich hatte nie gebettelt.

Nie geweint.

Nie gefeilscht.

Aber ihm immer das gegeben, was er wollte.

Ich richtete meinen Blick auf den Boden, ließ meine Schultern hängen und fuhr mir mit einer Hand über die geprellte Wange.

Es war nicht viel, und es kostete mich nichts, aber diese einzige unterwürfige Geste reichte aus, um ihm die Kontrolle zurückzugeben, die er so verzweifelt brauchte.

Trotzdem: Lass dich nicht täuschen, ich war der Sieger.

Seine schwarzen Schuhe, die mehr als meine gesamte Garderobe kosteten, verschwanden aus meinem Blickfeld, als er zur Tür schlenderte.

"Ich werfe Chrissy raus", kündigte er an, als wäre es seine Idee.

Stille Erleichterung durchflutete meinen Körper, und ich tat verdammt nochmal alles, um mein Lächeln zu verbergen. "Okay."

Und dann, nur einen Moment später, hatte ich keinen Grund mehr, mein Lächeln zu verbergen.

"Schau, dass du die Mädchen umquartieren kannst. Ich schicke in ein paar Tagen zwei weitere rüber, die ihren Platz einnehmen werden."

Mein Magen zog sich zusammen. Neue Mädchen bedeuteten neue Probleme. Neue Schwierigkeiten. Neue Kämpfe. Aber das Schlimmste war, dass neue Mädchen bedeuteten, dass er wieder Frauen gefunden hatte, die er in diese Hölle hineinziehen konnte.

So sehr es mich auch fertig machte, ich konnte nichts tun, um das zu verhindern. Alles, was ich tun konnte, war, meinen Kopf hoch und meine Urteile klein zu halten und sie mit offenen Armen in dem Leben aufzunehmen, aus dem zu entfliehen ich mit meiner Seele bezahlen würde.

Außerdem brächte Mitleid die neuen Mädchen auch nicht in Sicherheit.

Was mich daran erinnerte...

"Du musst Hugo ersetzen."

Er drehte sich langsam um und sah mich mit einem finsteren Blick an. "Fordere dein Glück nicht heraus."

Ich zuckte die Achseln. "Okay. Aber er vögelt die Mädchen als Gegenleistung für Reparaturen."

Sein Körper zuckte. Seine Nackenmuskeln spannten sich an und drückten gegen den Kragen seines gebügelten weißen Hemdes.

Hätte ich mit diesem Problem begonnen, wären wir nie zu Chrissy gekommen. Marcos war es scheißegal, dass eines der Mädchen ausgenutzt wurde. Es war ihm jedoch nicht egal, dass sein Cousin eine seiner kostbaren Regeln brach.

Für die Männer der Guerreros waren Stolz und Kontrolle alles. Und Respektlosigkeit - ob Familie oder nicht - war eine Todsünde.

Um Chrissy würde er sich kümmern. Sie würde auf die Weide gebracht werden, wie Nic es oft genannt hatte. Genauer gesagt, würde man sie an einer Ecke zurücklassen und ihr befehlen, nie wieder zurückzukommen. Aber so wie ich diese Frau kannte, würde sie, bevor die Sonne untergegangen war, in einem anderen Stall untergekommen sein. Hugo hingegen... Tja, sein Leben hing davon ab, wie großzügig sich Marcos an diesem Nachmittag fühlte.

Mit großen Schritten stolzierte er aus meiner Wohnung. Draußen stürmten vier Männer hinter ihm her. Sein Gefolge änderte sich so schnell, dass ich mir nicht die Mühe machte, mir ihre Namen zu merken. Nicht, dass ich das nötig gehabt hätte. Sie sprachen sowieso nicht mit mir.

"Vergiss Chrissy nicht!", rief ich ihm nach.

Er reagierte nicht direkt darauf, aber er schnippte mit dem Finger in Richtung des kräftigen Mannes zu seiner Linken, der ihm die Treppen hinunter folgte.

"Oh, mein Gott." Savannah atmete erst auf, als wir allein waren. "Es tut mir so leid, Cora. Geht es dir gut?"

"Ja, mir geht's gut", antwortete ich aus reinem Instinkt, bevor ich die körperliche Bestandsaufnahme machte. Mein Kopf hämmerte, mein Auge schmerzte, mein Sehvermögen war teilweise durch schwarze Punkte beeinträchtigt und meine Nase war immer noch vom frühen Morgen lädiert. Aber insgesamt ging es mir so gut wie nie zuvor.

"Geh in dein Zimmer und schließ die Tür ab", befahl ich.

"Ich... ich... ähm", stammelte sie.

Ich zog mein blass-rosa Tank Top zurecht und fauchte sie an: "Wir reden später."

"Aber-"

"Später", wiederholte ich. "Geh jetzt."

Zum Glück - für meinen Kopf und meine schwindende Geduld - argumentierte sie nicht weiter. Hinter meinem Rücken hörte ich ihre Schritte den Flur hinuntergehen. Dann schloss sich ihre Tür mit einem Klicken, gefolgt vom Ticken des Schlosses, dem Klacken des Riegels und dem Verschieben der Kette. Erst dann verließ ich die Wohnung.

Der Klang von Schreien war zu hören, als ich nach draußen trat. Normalerweise geht mir Chaos gewaltig auf die Nerven, aber nach dem Tag, den ich hinter mir hatte, war es Musik in meinen Ohren.

Chrissy schrie.

Marcos fluchte.

Hugo log.

Das waren die wütenden Winde des süßesten Sturms.

Und wie die Prinzessin, die ich angeblich war, stand ich an dem verrosteten Geländer, das den Parkplatz meines Schlosses überblickte, und ließ meine langen, blonden Locken im Wind peitschen. Mein Körper schmerzte, aber nicht annähernd so sehr wie mein Herz. Ich atmete tief ein und verlor mich im Strudel meines Königreichs.

Ich fühlte nichts, als ich Marcos beobachtete, wie er Faust um Faust in Hugos Gesicht donnerte. Das Einzige, was noch besser hätte sein können, wäre gewesen, wenn Hugo selbst ein paar Schläge gelandet hätte.

"Cora!", schrie Chrissy, als der Mann von Marcos sie mit der Hand in den Haaren zu einem Auto führte. "Cora, bitte!"

Ich wollte mich schuldig fühlen. Vielleicht hatte ich mich nicht genug angestrengt, um ihr klarzumachen, wie ernst es mir mit Savannah war, aber ich weigerte mich, mich in der Jauchegrube des Was-wäre-wenn zu ertränken.

Ich konnte nicht alle retten, egal wie sehr ich es versuchte. Frauen wie Chrissy waren dazu bestimmt, sich selbst zu zerstören, und ich wollte nicht tatenlos zusehen, wie meine Mädchen durch ihren Einfluss mit in die Tiefe gezogen wurden.

Emotionslos sah ich zu, wie sie Chrissy auf den Rücksitz eines schwarzen Mercedes schleuderten. Sekunden später wurde Hugos bewusstloser Körper kurzerhand in den Kofferraum geworfen.

Dank des Tumults waren die meisten Mädchen aus ihren Wohnungen herausgekommen.

Keine von ihnen sprach.

Genauso wenig trat eine von ihnen für Chrissy ein.

Die wenigen, die ich im unteren Stockwerk sehen konnte, waren wie ein Team im Pyjama zusammengekauert, die Haare hochgesteckt, die Gesichter sauber abgeschminkt.

Alle Streitigkeiten waren vorübergehend verziehen.

Probleme vergessen.

Feinde, die zu Schwestern wurden.

Und als das Auto eine Staubwolke aufwirbelte, hatten wir eine von uns verloren, aber wir waren stärker als je zuvor.

Oder zumindest waren sie es.

"Cora", rief jemand.

"Cora", kam eine weitere Stimme.

Und dann noch eine. "Cora."

Mein Kopf drehte sich in eine Million verschiedene Richtungen. Ich ignorierte sie, ging zurück in meine Wohnung und machte mich auf den direkten Weg zu meinem Schlafzimmer.

In aller Ruhe schloss ich die Tür, verriegelte alle drei Schlösser, und dann - vorsichtig, damit Savannah mich nicht hören konnte - schob ich den Schaukelstuhl hinüber und klemmte ihn unter den Türknauf.

Kaum hatte ich mir ein Kissen vom Bett geholt und es mir vors Gesicht gehalten, öffneten sich die Schleusen.

Ich rutschte die Wand hinunter, meine Schultern zitterten heftig, als mich ein Schluchzen überkam. Es war gekonnt still. Wild, und doch perfekt beherrscht von viel zu vielen Jahren der Übung. Die plötzliche emotionale Befreiung war eine Qual, obwohl ich eigentlich nur eine einzige Sekunde der Erleichterung brauchte.

Jede meiner Tränen war erderschütternd, alles verzehrend und meiner Seele entrissen.

Und dennoch veränderten sie nach all dieser Zeit absolut nichts. Das würden sie wohl nie tun.

Truth about Lies

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