Читать книгу BÖSE im Bett - Andrea Lieder-Hein - Страница 6
003 Familie Bayer
ОглавлениеBin wieder da.
Oh, schön, Mia. Wie war dein Tag?
War OK.
Und mein Kuchen? Hat er euch gut geschmeckt?
Ja, Mama.
Ich wollte es euch doch schön machen, Kindchen.
Wir waren mitten in einer Klassenarbeit, als du kamst.
Oh, das hat eure Lehrerin gar nicht gesagt. Das tut mir leid.
Ist schon OK, aber der Kuchen hätte auch OHNE Sahne geschmeckt.
Und nun erzähl mal. Wie fährt sich dein neues Rad?
Echt super. Ich hab nur 16 Minuten für die knapp vier Kilometer gebraucht.
Und die Strecke am Wald entlang? Ich hab mir schon Sorgen gemacht.
Wieso DAS denn?
Wenn da mal was passiert. Man hört so viel. Und die Autos fahren auf der Bundesstraße auch ziemlich schnell.
Mama, das war alles in Ordnung. Du machst dir zu viel Sorgen.
Mit diesen Worten verließ Mia die Küche, um ihre Schulsachen in ihr Zimmer zu bringen, ehe sie essen gehen konnte. Donnerstag war der einzige Tag, an dem sie schon mittags frei hatte, und nicht erst um 16 Uhr zu Hause war.
Gerade als sie die Küche verließ, betrat ihr Vater den Raum und setzte sich mit einer besorgten Miene an den Tisch.
„Elke, ich habe an der Türe etwas gelauscht. Es tut mir leid, aber du musst unserer Tochter vertrauen. Sie wird langsam erwachsen. Sie braucht mehr Spielraum, Freiheit. Du erdrückst sie mit deiner Ängstlichkeit.“
Elke spürte den intensiven Blick ihres Mannes, der sich in ihr Gesicht bohrte und dort wie festgeklebt haften blieb. Langsam bildeten sich Tränen in ihren Augen, ihr Blick verschwamm und ihre Stimme war nur noch ein hilfloses Schluchzen. „Ich will doch nur ihr Bestes“, stammelte sie. Johann Beyer erhob sich und ging zu ihr. Liebevoll legte er seine beiden Hände an ihre Wangen und flüsterte: „Wir machen das gemeinsam, Elke. Vertrau auf Gott und auch auf mich.“