Читать книгу Hotte und die geheimnisvolle Gruselgrotte - Andreas Günther - Страница 9
ОглавлениеKapitel 3
Schlimmer geht immer
„Sag mal Ley, was fällt dir ein? Weißt du, wie lange ich schon auf diesen Tag trainiere? Ich will endlich die Seerunde in unter zwanzig Minuten schaffen.“ Hotte stürmte auf Melinda und Leydorey zu und sah dann zu seiner Überraschung, dass Stephan mit seinem selbstgebauten Fahrrad zu ihnen stieß.
Leydorey wartete und sagte nichts.
„23:24.“ Melinda stoppte die Zeit, nachdem Hotte mit seiner Schimpferei fertig war und sich beruhigt hatte. Der Hamster schaute sie grimmig an.
Leydorey sagte noch immer nichts. Stephan, der mit einer großen Einkaufstasche bepackt langsam auf die Parkbank zusteuerte, keuchte: „Ley, was soll der ganze Kram hier? Was ist die Mission?“
„Mission?“, fragten Melinda und Hotte gleichzeitig. Stephan huschte ein Lächeln über das Gesicht. Die anderen hatten keine Ahnung. Das freute ihn.
Leydorey stand auf und kramte einen Stapel Zettel aus ihrem Rucksack hervor.
„Erstmal Hotte, tut mir leid und so weiter, aber um diesen See kannst du rennen, wenn wir wieder zurück sind.“
„Wieder zurück?“, fragte Hotte.
Leydorey stellte sich hin und hob den Stapel. Dann räusperte sie sich und las davon ab.
„Vor zwei Tagen, gegen 17:43 Uhr startete ich meinen routinemäßigen Rundgang am ehemaligen Tatort der Hamsterturnhalle.“
„Ist das ein Polizeibericht?“ Melinda erntete einen strengen Blick von Leydorey und verstummte sofort.
„Während der Überprüfung der Absperrung stellte ich fest, dass diese Nagerspuren aufwiesen. Da es unmöglich war zu sagen, ob es sich um einen Aus- oder Einbruch handelte, rief ich sogleich Verstärkung.“
Leydorey blätterte um.
„Eine genauere Kontrolle des gesamten Bereichs ließ keinen Zweifel zu: Frau Doktor Gisela von Grauschleier war es gelungen, die Hamsterturnhalle zu verlassen.“
„Oh nein!“, entfuhr es Hotte.
„Kameraufnahmen zeigen sie beim hastigen Zusammenpacken einiger Unterlagen. Sie entkam auf dem Rücken einer Katze. Unterschrift Polizeihamsterkommissarin Leydorey Yarrbuckle.“
Damit endete sie und sagte dann: „Ach ja, ich bin befördert worden, ihr dürft mir gratulieren.“
Stephan fand als erster Worte. „Sie ist entkommen?“
„Ja“, bestätigte Ley.
„Sie war nicht gut auf uns zu sprechen. Sind wir in Gefahr?“, fragte Melinda ängstlich.
„Wir wissen es nicht. Wir vermuten, dass sie ihren Mann aufsuchen wird.“
„Den Katzendompteur?“, fragte Stephan, der bei dem Gedanken an Frau Doktor von Grauschleier schluckte.
Der Maulwurf kombinierte und sagte dann: „Die Mission ist, sie zu fangen oder uns vor ihr zu verstecken?“
„Sie zu fangen natürlich.“ Leydorey zuckte mit den Schultern. „Wenn ihr mir helfen wollt. Ich glaube, ich kann jede Hilfe gebrauchen.“
„Was ist denn mit deinen Kollegen?“, fragte Hotte.
„Ja wisst ihr, das ist ein Problem. Allem Anschein nach ist Frau Doktor Gisela von Grauschleier außer Landes geflüchtet.“
„Wohin denn genau?“, wunderte sich Melinda.
„Überprüfungen haben ergeben, dass ihrem Mann eine Insel in der Bergischen See gehört.“
„Ach du meine Güte, das ist weit weg.“ Melinda überlegte, ob sie schon jemals so weit von zu Hause gereist war.
„Ja, und es ist nicht mehr unser Zuständigkeitsbereich. Das ist mir aber egal. Ich will diese Frau wieder dem Gefängnis, äh Gesetz zuführen.“ Leydorey klang entschlossen.
„Wo genau in der Bergischen See?“, fragte Stephan, der im Kopf schon den kürzesten Weg zum Hafen berechnete.
„Ihm gehören die Kalkberginsel und die dort befindliche Gruselgrotte.“
„Oh nein, das ist doch das Gebiet, wo die Schiffe verschwinden.“ Hotte riss die Augen auf.
„Genau, die Insel ist umgeben vom Schiffbrecherriff“, sagte Leydorey. „Wer kommt mit?“, fragte sie und schaute in drei geschockte Gesichter.