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Evolutionsgeschichtliche Bedingungen
ОглавлениеDer menschliche Organismus hat sich im Laufe seiner Evolution ökonomisch auf seine zwangsläufigen Verhaltensweisen eingestellt und gegenseitig aufeinander abgestimmt.
Allein in den Worten des vorangegangenen Textes ist die menschliche Natur integriert. „Wohlergehen“, „Im Laufe“, „zwangsläufig“ und „Verhalten“ sind nur wenige Worte in unserer Sprache, die auf die existenziellen Notwendigkeiten der Bewegung zum Leben des Menschen hinweisen.
In hilfstechnikarmen Zeiten war es der Mensch nicht anders gewohnt und dies prägte seine Sprache.
Der Mensch bedurfte für sein Überleben mehrmals täglich der Bewegung. Er war insbesondere auf seine Grundfähigkeiten des Gehens, des Laufens und des Kletterns angewiesen. Als Flucht- und Jagttier hatten die mächtigen Gesäßmuskeln ganz besonders die Aufgabe – nebst ihrer Funktion der Rückstreckung der Beine und der Aufrichtung des Oberkörpers – mit ihrem großen Muskelvolumen den Blutkreislauf anzutreiben. Indes das Gehirn bei Flucht und Jagt rechnerische Höchstleistungen vollbringen musste, dazu es auf reichliche Durchblutung von Seiten der Muskeln angewiesen war, da es selbst das Blut nicht durch sich zu pumpen vermochte und auch heute noch nicht vermag – so wie alle anderen Organe und Gewebe, die der Kontraktion nicht fähig sind.
Die Pumpleistung des Herzens kann den Bedarf an nötigen Blutfluss und damit Nahrungsfluss für den gesamten Organismus auf Dauer nicht erfüllen, schon gar nicht bei extrem energiebedürftigen Aktionen.
Aber auch das Herz selbst mit seinen Herzkranzgefäßen ist auf die Pumpleistung der Bewegungs- und Haltemuskulatur in gewissen Zeitabständen und bei besonderen Beanspruchungen angewiesen.
Die den Blutfluss beschleunigende Schwerkraft bei Lage- und Stellungswechsel unterstützt vorzüglich in ruhigeren Bewegungen oder während des Schlafes den Kreislauf und Stoffwechsel.