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Vorwort

Sommerlektüre soll „leicht“ sein. Also physisch leicht zu tragen und geistig leicht zu lesen. Dünn genug, um das Handgepäck und die Strandtasche nicht zu belasten. Aber dick genug, um vierzehn Tage Unterhaltung zu bieten. Am besten in einem abwaschbaren Umschlag gebunden, so dass Sonnenöl, Sand, Picknick-Wurst und undichte Wasserflaschen dem Buch nichts anhaben können.

(Wenn Sie diese ersten Zeilen auf Ihrem Tablet nicht gut erkennen konnten: Nehmen Sie die Sonnenbrille ab. Oder beauftragen Sie Ihre Familie, das Ladegerät zu suchen. Oder verändern Sie den Winkel der Sonneneinstrahlung So. Geht’s jetzt?)

Mit meinen Kurzgeschichten möchte ich Sie be-helligen. Also Ihre Stimmung aufhellen, indem ich ein paar erhellende Beobachtungen mit Ihnen teile. Jeden Tag ein Kapitel zu sich zu nehmen, wird Sie erleichtern. Denn von rund 82 Millionen Deutschen fahren 54 Millionen mindestens einmal jährlich in Urlaub. Dafür geben sie pro Kopf und Reise durchschnittlich 958 Euro aus, sagen die Marktforscher. Wer so viel investiert, gerät unter Erwartungsdruck. Und dann unter Leistungsdruck. Sagen die Ärzte, Therapeuten und Seelsorger. Väter wollen geduldiger, Mütter wollen sorgloser, Paare wollen rücksichtsvoller, Singles wollen lockerer und Kinder wollen friedlicher sein. Und, ganz wichtig, alle wollen „abschalten“, „Abstand gewinnen“, „runterkommen“, „die Seele baumeln lassen“, „zu sich selbst finden“ und – das wollen Christenmenschen noch obendrauf – „in der Stille zu Gott finden“. Mit neuen Erkenntnissen nach Hause kommen. Am besten mit ganz tiefen.

Viele Monate vor diesen tiefen Einsichten, Erkenntnissen und Erfahrungen aber haben sie ja recherchiert, wie tief der Griff in die Tasche sein müsste:

Durchschnittlich 18 Stunden verbringt der normal verdienende Bundesbürger vor dem Bildschirm, wenn er im Internet einen Urlaub plant. Einen!

56 Stunden benötigt er für alle Urlaubstrips und Ausflüge des Jahres zusammen. Nach dem Klick auf das Schaltfeld „verbindlich buchen / jetzt kaufen“ quält ihn die Sorge, ob er nicht doch alle „5 Millionen weiteren Schnäppchen“ hätte prüfen sollen, mit denen zum Beispiel das Reiseportal „sonnenklar.de“ wirbt.

Sich entscheiden müssen oder sich entschieden haben, das macht manchen das Herz schwer. Und die es leicht nehmen, sitzen dann im Flieger neben jemandem, der denselben Flug 150 Euro billiger ergattert hat.

Drei Kilo Reiseführer aus Papier sagen dem Reiseplanenden nun, was man im Urlaubsland gesehen haben muss, was man unbedingt vermeiden sollte, wo man was am leckersten isst, wie man trotzdem gesund bleibt, die Natur schont, Energie spart, den Einheimischen sozial gerecht wird und bei alledem noch Geld übrig hat. Machen Sie das mal alles gleichzeitig, an jedem Urlaubstag!

„Richtig reisen“ ist schwer. Diese Tatsache leichtzunehmen und sich mit einer Prise Selbstironie darüber lustig zu machen, macht leicht. Und heiter. Und hell.

Bitte schön. Würde mich freuen.

Andreas Malessa

Malessa macht Urlaub

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