Читать книгу Die 12 Häuser der Magie - Schicksalskämpfer - Andreas Suchanek - Страница 10

Spurensuche

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Am nächsten Morgen hatte Angelo einen Entschluss gefasst. Gemeinsam stiegen sie hinab in den Keller, wo Nic seine Hände auf den Rahmen des Spiegels legte. Wie zuvor musste er sich lediglich ausreichend konzentrieren, schon sah er die Ausgangs­portale vor sich.

»Solange du das Haus nicht verlässt, kann Nox Inés auch nicht mitteilen, wo du bist, richtig?« Angelo deutete auf das Portal. »Du suchst mir einfach eines, das sie noch nicht kennen.«

»Dir ist klar, dass sie uns alle suchen«, gab Liz zu bedenken. »Du bist genauso ein Gejagter wie wir.«

Unbeirrt schüttelte Angelo den Kopf. »Ich bin seit vielen Jahren Schicksalswächter. So einfach lasse ich mich nicht erwischen.«

»Was glaubst du denn zu erreichen?«, fragte Nic und schielte dabei auf Nox.

Doch der Familiaris hatte sich auf die Seite gelegt, die Fratze auf die Kralle gestützt und schwieg. Jedes Wort, das sie wechselten, würde er sich merken. Sollte eine Verbindung zwischen ihm und Inés zustande kommen, würde er sofort alles weitergeben.

»Ich habe Freunde«, erklärte Angelo. »Die werde ich um Informationen bitten. Wo immer sie Gabriel auch gefangen hält, jemand muss davon wissen. Außerdem benötigen wir Ausrüstung.«

Nic ließ seinen Geist davontreiben. Die Ausgangsportale erschienen vor seinem inneren Auge. Da gab es jenes in Brasilien, durch das sie erstmalig in das Haus gekommen waren, ein weiteres in Frankreich, das dritte in Spanien. Alle drei waren Inés bekannt und auch wenn er niemanden in der nahen Umgebung sah, hatte das nichts zu bedeuten. Die neue Oberste der Schicksalswächter war clever genug, ihre Streiter in Deckung gehen zu lassen. Weitere Ausgänge erschienen.

»Da, ich habe eines in einer Düne.« Er betrachtete die Umgebung, soweit seine Gabe es zuließ. Der Boden war mit weißem Sand bedeckt, dazwischen Geröll. Vereinzelt wuchsen Büsche empor. Zwischen den Hügeln schimmerte das Blau des Meeres.

»Ich gehe durch und schaue mich kurz um«, erklärte Angelo. »Halte die Verbindung offen.«

Ohne abzuwarten, warf er sich gegen das schwarze Glas. Als bestünde dieses lediglich aus Wasser, glitt er hinein. Einige Sekunden vergingen, dann verließ Angelo den Ausgangsspiegel.

»Und?«, fragte Liz.

»Er ist angekommen.« Nur Nic konnte den Ausgang sehen, für Liz war es noch immer schwarzes Glas.

Schon verschwanden die breiten Schultern des Freundes zwischen den Dünen, seine Finger schwebten über dem Anima. Kurz darauf kehrte er zurück und trat durch den Spiegel.

»Zypern«, erklärte Angelo. »In direkter Nähe zu einem beliebten Strand. Vermutlich werde ich Engelsschwingen nehmen, bis ich Zivilisation erreiche. Soweit ich mich erinnere, gibt es dort auch einen Zugang zum normalen Spiegelnetzwerk.«

Während die schwarzen Spiegel aus irgendeinem Grund lediglich von Nic genutzt werden konnten, stand das gewöhnliche Netzwerk allen offen. Natürlich waren die Ein- und Ausgänge meist belebt.

»Inés hält doch bestimmt jeden Zugang unter Bewachung«, gab Liz zu bedenken.

»Keine Sorge, ich lasse mir was einfallen.« Er trat vor die Passage. »Nic, du öffnest das Portal nach Zypern jeden Abend um sechs Uhr, in Ordnung? Ich schicke euch Nachrichten und, sobald ich kann, frische Verpflegung.«

»Geht klar.«

»Ich finde Gabriel.«

Entschlossen trat Angelo durch die Passage.

Nic wartete noch, bis er auf der anderen Seite des Portals hervorkam, dann nahm er die Hände vom Spiegelrahmen. Die Verbindung brach ab.

»Da waren wir noch zu zweit.« Liz sah sich in dem leeren Keller um.

»Zu dritt.« Er deutete auf den Familiaris am Boden. »Vergiss diesen Parasiten nicht.«

»Komplimente besänftigen mich nicht, du Schleimer«, sagte Nox.

Sie kehrten zurück in den Salon, tranken Tee und berieten sich über das weitere Vorgehen. Es stand außer Frage, dass Nic einstweilen nicht das Haus verlassen konnte. Glücklicherweise gab es in der Bibliothek allerlei zu entdecken. Egmont Chavale war ein Erfinder gewesen und als solcher hatte er selbst zahlreiche Schriften verfasst, aber auch magische Bücher der damaligen Zeit besessen. Sie mochten nicht dem aktuellen Stand entsprechen, doch womöglich war genau das ein Vorteil.

»Die Wächter haben alle Informationen über das Regnum entfernt, auch alle Arten von Magie, die damit in Verbindung stehen«, überlegte Liz, während sie energisch durch den Salon stapfte. »Chavale lebte etwa einhundert Jahre vor dem Dämon. Zwar kann er selbst nichts über diese Dinge gewusst haben, aber wir wissen, dass er zum schwarzen Glas recherchiert hat. Irgendwann muss er in den Besitz des Spiegels gelangt sein, hat das Haus aus irgendeinem Grund gegen Eindringlinge abgeschirmt und hat sich hier versteckt. Für die Welt verschwunden, da niemand von diesem Ort wusste.«

»Vergiss nicht die Apparatur«, warf Nic ein. »Damals gab es noch keine Schicksalswächter. Doch er hat die Maschine gebaut, um das Schicksal zu verändern, dafür muss es einen Grund gegeben haben. Dieser Kerl muss ein kleines Genie gewesen sein, immerhin hat er auch die Kontaktoren gebaut.«

»Weißt du, so toll war er gar nicht«, gab Nox zu bedenken. »Ich kannte mal einen Familiaris …«

Nic verdrehte die Augen. »Er erzählt wieder von einem seiner Freunde.«

»… der war zu dieser Zeit einem Freund von Chavale zugeteilt. Hat ihn in den Wahnsinn getrieben, den Freund, nicht Chavale. Aber die beiden hatten öfter Kontakt. War ein vergesslicher Zausel, der kaum etwas auf die Reihe brachte. Wie das so ist, verklärt ihr Magier im Rückblick so ziemlich alles.«

»Was Wichtiges?«, fragte Liz.

»Beleidigungen, sinnloses Zeug, das Übliche.«

»Ich werde dich foltern«, erklärte Nox mit frischem Elan. »Eine Ewigkeit lang.«

»Tust du schon«, blaffte Nic. »Ich muss deinen Anblick ertragen.«

»Wirkt es?«, fragte der Familiaris hoffnungsvoll.

Nic stöhnte frustriert auf.

Sie verließen den Salon und vergruben sich zwischen den Büchern in der Bibliothek. Immerhin hatten sie nach der Recherche vor einigen Tagen bereits ein gewisses System entwickelt und für Ordnung gesorgt. Trotzdem mussten sie sich erst eine detaillierte Übersicht verschaffen, bevor sie Nutzen aus den Schriften ziehen konnten.

»Ein paar der Bücher hat er eindeutig aus zweiter Hand«, erklärte Liz. »Der Stapel dort. Aus manchen wurden Seiten herausgerissen, andere sind leer.«

Sie beschlossen, nach Schriften zu dem schwarzen Glas zu suchen, aber auch die Augen zu den Themen Fatumaris, Familiaris und Dämonen offen zu halten.

Nic wollte seinerseits Informationen zum magischen Gefängnis ausgraben, in dem sein Vater gefangen gehalten wurde. Es war lange vor dem Regnum erschaffen worden, doch nur wenig war darüber bekannt. Wie es seinem Vater dort wohl erging? Inés hatte ihn effektiv ausgeschaltet, endgültig. Der Rat und die Wächter beschäftigten sich mit ihm.

Sie teilten die Ergebnisse ihrer Suche in weitere Stapel ein. Da gab es Bücher mit abstrusen Theorien zur Magie, die aussortiert wurden. Nic musste oft laut lachen. Ein Magier namens Adubrint Rochel hatte in seinem Werk geschrieben, dass man Animas einfach zerstören und in feinen Glasstaub zermahlen sollte. Diesen könne man dann in Wasser geben und trinken, was ewiges Leben gewährte. Bei einem seiner Versuche hatte die Restmagie einen Zauber ausgelöst, allerdings erst, nachdem die Animapartikel im Bauch angelangt waren. Das Ergebnis war eine ziemlich unschöne Sauerei.

Das Nachwort war von einem Freund Rochels geschrieben worden, der dessen Ableben bedauerte, aber grundsätzlich an der Theorie festhielt.

Und das waren nicht einmal die abwegigsten Schriften und Versuche. Es gab Zauber für Golem-Bänder, Wasserspeier-Geister und Nixen-Transformationen.

»Was die damals für Ideen hatten.« Nic schüttelte den Kopf.

»Ich bewundere das.« Liz schlug ein Buch zu und legte es auf den Stapel ›potenziell wichtig‹. »Schau da mal rein, jemand hat Theorien zur Verbesserung eines Gefängnisses für Magier entwickelt. Weißt du, die Menschen damals haben noch in alle Richtungen gedacht, verfolgten Ideen, besaßen einen freien Geist. Heute glauben wir, alles zu wissen. Niemand macht sich mehr intensiv Gedanken.«

»Mein Vater hat ständig von irgendwelchen Ideen gesprochen.« Nic nahm das Buch auf, das Liz abgelegt hatte. »Und forschen die nicht ständig daran, die Animas zu verbessern? Oder die Magie durch bestimmte angepflanzte Kräuter schneller zu regenerieren?«

Liz nickte. »Aber das sind alles nur Erweiterungen von Ideen. Vertiefungen. Was ist mit völlig neuen Denkansätzen? Weißt du, dank meiner Gabe habe ich auch schon Stunden mit Albert Einstein, Nicola Tesla oder Edison verbracht.«

»Wirklich?« Das Buch war vergessen.

»Ich bin öfter in ein Museum geschlichen, habe mir dort etwas herausgesucht, was sie selbst gebaut oder geschrieben hatten, und mich dann daran entlang in die Vergangenheit vorgetastet.«

Ursprünglich hatte Nic die Zeitseher immer für einen verschrobenen Haufen besserer Historiker gehalten. Liz hatte ihm gezeigt, dass das ein Trugschluss war.

Bei dem Gespräch über Wissenschaftler und deren Errungenschaften hatten ihre Augen einen verklärten Blick angenommen, ihre Wangen waren gerötet.

»Klingt auf jeden Fall besser als Golem-Bänder.« Er betrachtete abschätzig das Buch. »Kannst du eigentlich jemanden mitnehmen?«

»Tut mir leid.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann das, was ich gesehen habe, danach magisch übertragen. Aber jemanden mit mir nehmen ist unmöglich.«

Erneut vertieften sie sich in die Bücher und die Zeit verstrich. Nic öffnete die Spiegelpassage pünktlich, doch weder war eine Nachricht eingegangen noch tauchte Angelo auf. Falls ihm etwas geschehen war, würden sie es natürlich nicht erfahren, besaßen sie doch keinerlei Informationsverbindung zur Außenwelt. Er hatte schon darüber nachgedacht, durch magische Levitation etwas aus der nahen Stadt herbeizurufen, aber jede Art von Magie konnte Inés auf den Plan rufen.

Sie aßen gemeinsam zu Abend (Matts Pflanzenpaste), unterhielten sich über Politik, Fernsehserien, die Schulzeit und schliefen eng aneinandergekuschelt ein.

Stunden verstrichen, Tage vergingen.

Die Sorge um Matt und Jane nahm zu, die über Angelo kam hinzu. Am vierten Tag öffnete Nic das Portal nach Zypern und eine Seemöwe glitt hindurch.

Im Haus angekommen, zerfiel sie in sonnengelbe Partikel, die von einem feinen Gespinst zusammengehalten wurden. Die Silhouette Angelos entstand.

»Hey, ihr beide. Sorry, ich konnte mich nicht früher melden«, hallte seine Stimme. »In den ersten Tagen wurde ich tatsächlich verfolgt. Sie waren hartnäckig und ich glaube, Ultinova hat öfter Schicksalsänderungen vorgenommen, damit ich es schwer habe. Aber so leicht kriegt sie mich nicht klein. Ich konnte entkommen und habe einen sicheren Unterschlupf gefunden. Einer meiner Freunde hat sich gemeldet. Es scheint, dass die Wächter, Schicksalswächter und der Rat alles daransetzen, uns zu finden. Angeblich betreiben wir Vorbereitungen, um das Gefängnis des Dämons aufzulösen. Inés macht Stimmung gegen uns. Der Rat hat dem 13. Haus tatsächlich mehr Mittel zur Verfügung gestellt. Wenn alles klappt, kann ich euch in den kommenden Tagen Ausrüstung schicken. Von Matt, Jane oder Gabriel weiß ich noch nichts. Bleibt im Haus.«

Die Nachricht erreichte ihr Ende, die Silhouette verging.

»Wenn das mal nicht gute Laune macht«, kommentierte Nic.

»Immerhin geht es Angelo gut.« Liz strich sanft über seinen Nacken.

»Hoffentlich denkt er daran, ein paar Kekse und Kaffee mitzu­schicken«, überlegte Nic. »Ich habe langsam genug von diesem Pflanzen­pastenkram.«

»Immerhin weißt du, wo deine Prioritäten liegen.«

Er lachte auf. »Du weißt, wie ich das meine.«

Die Zeit kroch dahin und Nic kam sich immer mehr vor wie in einem Gefängnis. Er wäre gern dort draußen gewesen, um nach Jane und Matt zu suchen und sich Inés direkt in den Weg zu stellen. Er wollte der Welt zurufen, dass nicht sie es waren, die einen Pakt mit dem Dämon eingegangen waren. Der wahre Feind saß im 13. Haus und nutzte die Macht der Schicksalswächter, um seinem Ziel näher zu kommen. Wieso sah das niemand?

»Wie öffnet man das Gefängnis eigentlich?«, fragte Nic.

Ihm wurde bewusst, dass er fernab von den Informationen des Einführungstages kaum etwas über die Ereignisse wusste, die das Regnum beendet hatten.

»Keine Ahnung.«

Sie saßen einmal mehr in der Bibliothek, die aus Buchhügeln zu bestehen schien. Der Stapel mit potenziell wichtiger Literatur war überraschend klein, der Ausschuss recht gewaltig. Im Verlauf der Recherche hatten sie ergänzende Informationen gefunden, die eigene Berge erhalten hatten.

Und immerhin, mittlerweile besaßen sie einen Index mit Detail­angaben und einer groben Übersicht aller Themen. Nur noch wenige Werke waren übrig, die sie durchsehen mussten.

»Ich weiß sowieso nur das, was du erzählt hast.« Liz blätterte in einem der Bücher. »Die wenigstens dürften etwas über die Schicksalsmagie und das Gefängnis wissen, das zum Ende des Regnums geführt hat.«

Was einmal mehr verdeutlichte, wo ihr Problem lag. Sie wussten gar nichts. Inés arbeitete daran, die Mauern des Käfigs einzureißen, doch wie sie das anzustellen gedachte, blieb ihr Geheimnis.

»Schau mal«, lenkte Liz seine Aufmerksamkeit auf sich. »Hier steht etwas zu Fatumaris.«

Sofort war Nic bei ihr und auch Nox, der sich in den letzten Tagen überraschend still verhalten hatte, machte einen Satz.

»Hier steht, dass es sich um dunkelste Magie handelt, die es dem Magier ermöglicht, Talente zu wecken und zu vereinen. Doch nur die Stärksten wachsen, die Schwachen sterben bei dem Versuch.«

Auf dem vergilbten Pergament gab es eine Skizze, die zwei Magier zeigte, die verschmolzen. Dabei waren ihre Gesichter in Agonie verzerrt.

»Anscheinend war dieser Magier«, Liz warf einen Blick auf den Bucheinband, »Albrecht Werhausen, ein Deutscher, der bei einem Duell 1704 zugegen war.«

»Ein Duell?«

»Früher scheint es öfter vorgekommen zu sein, dass Magier sich ein Fatumaris-Duell geliefert haben. Der Gewinner hat dann den anderen konsumiert.« Sie blätterte schneller. »Ah, hier. Einige Jahre waren diese Duelle sogar recht häufig, auch wenn in achtzig Prozent aller Fälle beide Magier starben. Hatte Nox nicht davon berichtet, dass zur Zeit des Regnums Versuche unternommen wurden, sich auf diese Art dem Dämon ebenbürtig zu machen?«

»Aber der Rat hat es verboten«, bestätigte Nic. »Was ist mit den übrigen zwanzig?«

»Sie starben.« Liz ließ das Buch sinken. »Wie es scheint, führt eine Verschmelzung zum Tode, weil die Magie, die in einen Leib gezwängt wird, sich gegenseitig angreift.«

»Das ist so typisch für euch Magier«, brüllte Nox Nic ins Ohr. »Nichts bekommt ihr richtig hin. Wieso verschmelzt ihr nicht einfach alle, das würde die Welt von euch befreien.«

»Aber wie hat Inés es dann geschafft?« Verwirrt nahm Nic das Buch auf und überflog die Zeilen. »Fatumaris-Duelle wurden geächtet, die Anleitung dazu aus den Schriften getilgt und unter Todesstrafe verboten. Wer doch eines durchführte – und als Sieger daraus hervorging –, wurde umgehend exekutiert. Erst gut einhundert Jahre später wurde die Idee dann beim Regnum wieder aufgegriffen, aber auch direkt wieder verworfen.« Er fixierte Liz. »So viel zu freiem Denken in alle Richtungen.«

»Wenn ich das richtig lese, haben die Duelle vor langer Zeit durchaus funktioniert, wenn auch mit fatalen Nebenwirkungen. Aber die Machtgier hat sie immer weiter getrieben. Mal ehrlich, wer ist so dämlich? Inés muss einen Weg gefunden haben, die Verschmelzung ohne Nebenwirkungen zu ermöglichen. Aber wie?«

»Der Dämon?«

»Sie hat ihm ihre Seele verschrieben, aber das heißt nicht, dass sie mit ihm kommunizieren kann«, gab Nic zu bedenken. »Das Gefängnis ist versiegelt.«

Nox kicherte.

Nic schaute zu dem wandelnden Monstrum hinüber. »Gibt es ausnahmsweise etwas Sinnvolles, was du beitragen möchtest?«

»Nur, dass du mal wieder total danebenliegst.« Triumphierend malte er Kringel mit seinem Schwanz in die Luft. »Inés kann mit seiner Herrlichkeit sprechen. Sie hat einen Weg gefunden.«

»Und welchen?«

»Das sage ich dir natürlich nicht, für wie blöd hältst du mich?«

»Willst du darauf eine ehrliche Antwort?«, patzte Nic.

»Ich kannte mal einen Familiaris, der wurde von seinem Magier ständig geärgert.«

Nic verdrehte die Augen. »Lass mich raten: Der Magier wurde ewig gefoltert und starb eines qualvollen Todes?«

»Darüber solltest du nachdenken.«

»Es mag ja lustig aussehen, wenn du die Luft anbrüllst«, warf Liz ein, »aber so geht das nicht weiter. Wir müssen einen Weg finden, Nox loszuwerden. Ich nehme an, er hat dir keine hilfreichen Tipps zukommen lassen.«

»Nur, dass Inés tatsächlich mit dem Dämon sprechen kann«, erklärte er. »Leider habe ich keine Ahnung, ob das gelogen ist.«

Liz schlug das Buch zu.

Vor dem Fenster brannten die Laternen, Dunkelheit legte sich wie ein dicht gewobenes Tuch über London. Angelo hatte sich heute nicht gemeldet.

»Vielleicht sollten wir für heute einfach Schluss machen«, schlug sie vor.

Eine Idee, der Nic nur zustimmen konnte.

Gerade wollte er vorschlagen, dass sie die Pflanzenpaste mit den seltsamen roten Körnern würzen sollten, die sie in der Küche entdeckt hatten, da spürte er es.

Ein Vibrieren erfasste das Haus.

»Was ist das?« Liz sah sich hektisch um.

Eine alte Öllampe fiel aus dem Regal, das Glas zerbarst. Eine Vase folgte.

Ein Schrei erklang, so voller Grauen und Panik, dass sich Nics Magen zusammenzog.

»Jane«, hauchte er.

Sie sprangen auf.

Die 12 Häuser der Magie - Schicksalskämpfer

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