Читать книгу Nikotinsucht - die große Lüge - Andreas Winter - Страница 7
Zur wissenschaftlichen Vorgehensweise in diesem Buch
ОглавлениеKritische Forschung ist unabdingbar für den Fortschritt, so glaube ich. Ohne Forschung tritt eine Gesellschaft auf der Stelle und wird sich nur schwerlich weiterentwickeln. Zur Forschung gehört allerdings nicht nur Wissensdurst oder eine Notwendigkeit, sondern auch immer eine gehörige Portion Mut. Es ist der Mut des Forschers, an die Öffentlichkeit zu gehen und zu publizieren, was er herausgefunden hat, selbst wenn seine Erkenntnisse noch so sehr der bisherigen Denkweise widersprechen mögen. Dieser Widerstandsgeist ist ein soziologisches Phänomen, welches sich „Systemträgheit“ nennt. Es besagt, dass Veränderungen in großen Systemen nur ganz allmählich stattfinden. Diese Trägheit verhindert oftmals den Fortschritt aus ideologischen Gründen und kann durchaus sehr vehemente und unreflektierte Widerstände in der Allgemeinheit erzeugen. Um diese Widerstände möglichst gering zu halten, möchte ich Ihnen meine wissenschaftliche Vorgehensweise und meinen Anspruch erklären.
Ich bin von meiner akademischen Ausbildung her Diplom-Pädagoge. Diese geisteswissenschaftliche Disziplin beschäftigt sich u. a. mit der Frage: „Wie lernt der Mensch?“ Dabei geht es immer nur um geistige Prozesse, nie um mechanische, chemische oder medizinische. „Information“ und ihre Auswirkungen sind der Gegenstand der Untersuchung. Meiner Forschung liegen also keine Experimente mit Laborratten und Reagenzgläsern zugrunde, sondern die komplexe Realität des Alltags. Das streng wissenschaftliche Vorgehen verlangt, dass die zugrunde liegenden Faktoren so lange auf Kausalitätsbeziehungen untersucht werden, bis sich eine Gesetzmäßigkeit ableiten lässt – und die muss für alle gelten! Forschungsergebnisse müssen reproduzierbar, aber auch in der Praxis anwendbar sein.
Eine Gesetzmäßigkeit erkennen Sie daran, dass sie keine Ausnahmen, keine Widersprüche und keine Paradoxien zulässt und Allgemeingültigkeit besitzt. Nur was unter tatsächlichen Lebensbedingungen beobachtbar und wiederholbar ist, halte ich für geeignet, um daraus allgemeingültige Schlüsse zu ziehen. So lässt sich beobachten, dass es Menschen gibt, bei denen sich nach Auflösung einiger Glaubenssätze die Lebensweise völlig umgestellt und damit ein medizinisch diagnostizierbarer Gesundungsprozess eingesetzt hat.
Es lässt sich beobachten, dass ein Raucher durch bloßes Erkennen seiner Konsummotivation wieder unabhängig und gesünder werden kann! Man muss nur die diesem Prozess zugrunde liegenden Faktoren isolieren.
Was dies für die Praxis und die Betroffenen bedeutet, wollen wir nun klären. Denn es geht um nichts weniger als die Vitalität und Lebensqualität, die Gesundheit und das Leben von mehreren Millionen Menschen jährlich, die mit der passenden Therapie von einem Zwang befreit werden könnten. Wir beraten in unserem Institut seit vielen Jahren Hunderte von Menschen, bei denen herkömmliche therapeutische Verfahren weder Einsichts- noch Verhaltensänderungen, geschweige denn Symptomlinderung bewirken konnten. Dennoch lässt sich bei einer beeindruckenden Vielzahl unserer Kunden beobachten, dass nur ein einziges Analysegespräch eine bahnbrechende positive Wende im Leben bewirken kann.
Wenn sich bei nur einem einzigen Menschen das sofortige Verändern des Rauchverhaltens beobachten lässt, dann ist die Wissenschaft dazu verpflichtet herauszufinden, welche Bedingungen zu diesem Effekt geführt haben, diese zu isolieren und damit der Allgemeinheit verfügbar zu machen. Der Zweifel muss dem Fortschritt dienen, so behaupte ich und appelliere damit an alle Zweifler, Kritiker und Widerstandsgeister, meine Beobachtungen, meine Thesen und meine Forschungsergebnisse kritisch an sich selbst zu überprüfen.
Sind Sie skeptisch? Gut! Von einigen meiner Kunden höre ich:
„Herr Winter, ich hoffe ja, dass Sie mir helfen können, aber Sie müssen wissen, ich bin sehr skeptisch. Eigentlich glaube ich nicht an so was!“
Und mit „so was“ meinen sie dann meistens das, was sie für „Esoterik“ halten. Abgesehen davon, dass Pädagogik keine Esoterik ist, sondern ein wissenschaftlicher Fachbereich, sage ich dann:
„Wenn Sie wirklich skeptisch wären, wären Sie niemals zum Dauerraucher geworden. Leider haben Sie unreflektiert, wie ein kleines Kind, geglaubt, was man Ihnen sagte, ohne je darüber nachzudenken, ob es wahr ist oder nicht. Sie glauben, es wäre schwierig, vom Rauchen loszukommen, glauben, Sie brauchten Zigaretten, glauben, man werde nervös und fett, wenn man mit dem Rauchen aufhört. Das alles stimmt aber doch gar nicht für jeden Menschen. Ich befreie Sie in unserem Gespräch einmal von dem ganzen Unsinn, den Sie geglaubt haben – und dann sind Sie frei! Doch hierzu benötige ich Ihre ganze Skepsis.“
Natürlich klingt das provokant, aber irgendwie muss ich meine Kunden ja wachrütteln, denn es geht um ihre Lebensqualität. Stellen wir also ein paar wirklich kritische Fragen: