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Er ist froh zu wissen, dass draußen ein wunderbarer, warmer Tag ist.

Er stellt sich vor, er würde nach dem Rundgang durch das verdunkelte Jüdische Museum die Haustüre aufstoßen und draußen wäre das schwarze Nichts.

Was ihn am meisten beeindruckt, ist ein altes Familienfoto, zwei von sechzehn Köpfen sind eingerahmt, die haben überlebt.

Er stellt sich vor, das wären Jele und er. Sie würden zusammen in das schwarze Nichts tauchen und sich ans Licht strampeln. Und dann?

Jele ist immer ein Zimmer voraus. Wenn er ihr etwas zeigen will, ist sie schon nicht mehr da. Zum Beispiel die Verordnung, dass Juden nicht auf dem Gehsteig gehen, nicht nebeneinander laufen, niemanden grüßen, erst gegen Abend einkaufen durften. Der Markt heute Morgen wäre ihnen also verwehrt gewesen. Sie hätten den Kofferraum voller knallgrüner Gurken nicht gesehen. Er wundert sich, dass Jele sich auf dem Markt hat wiegen lassen. Ist ihr so wichtig, wie schwer sie ist?

Er stutzt, als er im Gästebuch, das neben dem Ausgang ausliegt, von rechts nach links blättern muss. Jele hat sich schon eingetragen, sie wird bereits draußen sein.

Rocco und Jele

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