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Kapitel 4

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Diese Stille im Wartezimmer macht mich noch verrückter als die blöde Warterei. Es sind nur noch Isi, Jack, Olli und zu meinem Erstaunen Taylor anwesend. Leon, Alex, Sam, Finn und Emma haben sich vor fünf Minuten verabschiedet und sind nach Hause gefahren. Ich kann es ihnen nicht übel nehmen, dass sie sich hier mehr wie fehl am Platz fühlen, geht mir ja nicht anders. Seid verdammten acht Stunden warte ich darauf das Rick, oder irgendein anderer verdammter Arzt aus der Tür „OP-Bereich Zutritt verboten“ herauskommt.

Von dem ständigen sitzen bekomme ich schmerzen in meinem Hintern, also laufe ich hier auf und ab. Ein wunder das hier noch keine Spurrillen von mir zu sehen sind. Langsam werde ich ungeduldig und wütend, denn niemand sagt auch nur ein einziges Wort, wie es Dad geht. Mein Körper wert sich allmählich gegen das Wachbleiben. Isi ist schon lange vor Erschöpfung eingeschlafen, genauso wie Jack und Olli. Ich kann es ihnen nicht übel nehmen, es ist ein anstrengender Tag gewesen, am liebsten würde ich auch schlafen aber ich kann nicht, denn ich weiß sobald ich meine Augen schließe werde ich eine Panikattacke bekommen und das kann ich hier nicht gebrauchen.

„Hier, den Kaffee kannst du gebrauchen“ „Danke“ „Versuch ein bisschen zu schlafen Prinzessin es ist schon spät.“ „Ich kann nicht. Sobald ich die Augen zumache denke ich an Mum und Dad und da bleibe ich lieber wach. Warum bist du eigentlich noch hier? Soll das hier eine Mitleidstour werden oder warum bist du so nett zu mir? Versteh mich jetzt nicht falsch aber wir haben nie wirklich mit einander geredet oder eher gesagt du hast mich nicht wirklich beachtet. Du schaust ja lieber solchen aufgeblasenen, eingebildeten, nuttigen Tussen hinterher.“ Ein leises Lachen entweicht ihm und er will mir gerade antworten, da gehen die Türen vom OP-Bereich auf und Rick kommt heraus. Taylor lasse ich komplett links liegen und gehe mit schnellen Schritten auf Rick zu. Zwei Meter von ihm bleibe ich allerdings stehen, denn ich kann an seiner Körpersprache erkennen das Dad es nicht geschafft hat. Meine Welt liegt jetzt in Scherben. Schreiend lasse ich mich auf den Boden fallen.

Es ist jetzt zwei Wochen her, dass meine Welt vollkommen in Scherben geschlagen wurde. Nichts hat funktioniert um mich abzulenken, rein gar nichts. Heute ist auch noch die Beerdigung. Ich weiß, dass es sein muss aber es fühlt sich so falsch an. Olli und zu meinem Erstaunen Taylor, wollten seit dem Unfall nicht, dass wir allein zu Hause sind. Also wohnen wir erst mal bei denen in der WG.

Verstohlen blicke ich in den Spiegel vor mir. Die junge Frau, die ich da drinnen sehe ist blass, ihre Augen leuchten nicht mehr und ihre Haare hängen nur flach herunter. Das bin nicht ich im Spiegel und aber ich muss mich an diesen Anblick gewöhnen denn die alte Louisa Anderson ist mit ihren Eltern gestorben. Für die Beerdigung trage ich mein schwarzes bodenlanges Kleid und schwarze Pumps. Dass ich je im Leben mal Pumps anziehe hätte ich nicht gedacht. Ich bin ja eher der Sportschuhtyp. Zwei Hände legen sich auf meine

Schultern und ich schau Olli im Spiegel an. Auch seine Augen leuchten nicht mehr und sind nur noch traurig. „Lolu, wir müssen los.“ „Ich komme.“ „Bist du sicher du schaffst das?“ „Ich muss es.“

Unsere ganze Familie ist hier heute anwesend, selbst Familienmitglieder, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Onkel Ed zum Beispiel, den habe ich zum letzten Mal gesehen da war ich gerade mal 10 Jahre alt. Aber viele Leute, die hier anwesend sind kenne ich kaum bis gar nicht. Meine Eltern waren ja sehr beliebt. Langsam lasse ich meinen Blick über die Menschenmasse gleiten und erblicke kein trockenes Auge, selbst die Männer, die ich für Gefühlskalt gehalten habe, weinen.

Den Pastor, der vorne am Grab steht, höre ich schon gar nicht mehr zu. Granny sitzt ein paar sitze neben mir und weint bitterlich um Mum. Klar ist es sehr traurig das Mum und Dad gestorben sind aber bei Granny ist es noch schlimmer. Denn die beiden haben sich erst vor Monaten wieder vertragen. Über Zehn Jahre haben die beiden nicht mit einander gesprochen. Zu dem Zeitpunkt ist Grandpa gestorben.

Am Ende der Beerdigung gehen alle essen in dem Liebling Café von Mum und Dad. Es ist zwar eine sehr bedrückte Stimmung aber die Geschichten über Mum und Dad zaubern selbst mir ein Lächeln ins Gesicht.

Gegen Abend lasse ich mich erschöpft in Olli´s Bett fallen. Die ganze Beerdigung war zu viel für mich. Ich will nur noch schlafen. Doch mein Körper wehrt sich mal wieder. Das geht schon seit Tagen so also nehme ich zwei Schlaftabletten ein und nach fünf Minuten bin ich schon tief und fest eingeschlafen.





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