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Kapitel 2

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Die Rangerbeobachtung verlor ihren Reiz auch beim Mittagessen nicht. Owen hatte sich mit einem netten Rentnerpaar angefreundet, das als ehrenamtliche Helfer in Settlers Cove eingesetzt werden und dort den zweiten Winter in Folge in einer kleinen Blockhütte verbringen würde. Der Ehemann arbeitete an einem Kriminalroman und Owen genoss das Gespräch, obwohl seine Aufmerksamkeit immer wieder zu dem heißen Ranger hinüberwanderte. Da er nicht lästig werden wollte, hatte er Quill schnurstracks zu seiner Freundin gehen lassen, der Kollegin, die das Tagesprogramm zu leiten schien. Trotzdem bemerkte Owen, dass er selbst öfter quer durch den Raum in Quills Richtung sah als gut für ihn war.

Es lag nicht daran, dass Quill auffällig war wie ein heißer Typ, der wusste, dass er heiß war, und Arroganz ausstrahlte. Wenn überhaupt, dann war er eher stoisch. Sogar reserviert. Wie jemand aus einem alten Western, dem es wichtiger war, einen Job anständig zu erledigen, als dabei eine gute Figur zu machen. Seine Selbstsicherheit schien von einer Menge hart verdienter Erfahrungen zu kommen – bei seinem Teil der Präsentation hatte er auf jeden Fall gewusst, wovon er sprach, und diese kompetente, sachliche Persönlichkeit war unglaublich attraktiv. Owen würde viel lieber etwas mit so einem Mann anfangen, statt von dem Charme eines aufgeschlosseneren Typen geblendet zu werden. Das hatte ich schon und hab mir nicht mal ein T-Shirt als Souvenir behalten.

Irgendwann in den letzten paar Jahren hatte er seine Vorliebe für Überheblichkeit abgelegt und begonnen, Aufrichtigkeit zu schätzen, denn das Leben war wirklich zu kurz, um sich mit falschen Leuten und ihren falschen Problemen herumzuschlagen. Und es war nicht so, als wäre Quill der einzige gut aussehende Mann im Raum – es gab mehr als genug für Owen zu sehen, aber irgendwie fand er immer wieder zu Quill zurück. Er mochte es, wie aufmerksam Quill seiner Freundin zusah, wie er sich vorbeugte und ihr seine ganze Aufmerksamkeit schenkte, während sie eine Geschichte erzählte, bei der er am Ende lachte. Er hatte ein tolles Lachen, tief und hallend, aber nicht übertrieben – noch mehr von dieser Echtheit, nach der Owen sich sehnte.

Während die Letzten noch aßen, begannen die ersten Vorbereitungen für die Erste-Hilfe-Kurse des Nachmittags. Quills Freundin Hattie ging mit einer Kappe mit dem Logo des Amts durch den Raum, aus der die anderen Zettel zogen.

»Für den praktischen Teil des Erste-Hilfe-Kurses bilden wir Dreier- und Vierergruppen«, erklärte sie.

Owen würde lügen, wenn er behaupten würde, sich nichts gewünscht zu haben, bevor er eine Nummer zog. Er war als einer der Letzten an der Reihe und andere um ihn herum fanden sich bereits zu Gruppen zusammen.

»Vier«, sagte er, als er den Zettel auffaltete.

»Okay, du bist in einer Gruppe mit Quill – das ist der Ranger drüben bei der Tür – und Nancy, die diesen Winter im Chilkat-Reservat verbringen wird.«

»Klingt gut.« Offenbar wurden manche Wünsche doch wahr und er musste sich große Mühe geben, um Hattie nicht anzustrahlen, bevor sie zu dem Paar neben ihm weiterging. Da er nicht zu eifrig wirken wollte, sprang er nicht augenblicklich auf, um zu Quill und der großen, dünnen Frau mit den langen, roten Locken hinüberzugehen, sondern ließ sich etwas Zeit.

Nancy war schüchtern und zurückhaltend und Owens Versuch, sie aus ihrem Schneckenhaus zu locken, dauerte eine Weile, während sie darauf warteten, dass die Unterweisung begann. Mit ihrer Schüchternheit erinnerte sie Owen an eine seiner Schwestern und es war wichtiger, ihr ein angenehmes Gefühl zu geben, als noch etwas mit Quill zu flirten. Sie war ebenfalls zum ersten Mal dabei, hatte aber als Teil ihres Plans, sich zwischen dem Bachelor- und Masterstudium ein Jahr freizunehmen, den Sommer ehrenamtlich in Yellowstone gearbeitet.

»Das ist schlau. Ich habe gleich weitergemacht und war am Ende so ausgelaugt«, gestand Owen. Gott, er hasste es, an seine Studienzeit zu denken, die ständige Sorge, dass er nicht gut genug war, dass er nicht genug leistete.

»Was hast du studiert?« Quill überraschte ihn mit einer Zwischenfrage. War er nur höflich oder ebenso neugierig auf Owen wie Owen auf ihn?

Bitte lass ihn neugierig sein.

»Finanzwesen. Ich war ungefähr zehn Jahre lang Investmentbanker.«

»Ah.« Quill nickte, als hätte er so etwas erwartet, und ein Teil von Owen störte sich daran, dass er seine Erwartungen bestätigt hatte, und wollte erklären, dass er etwas mit mehr Bezug zur Natur hätte wählen können, aber dass Erwartungen ihn auf andere Wege gedrängt hatten. Aber bevor er zu einer Erklärung ansetzen konnte, begann der Erste-Hilfe-Kurs.

Im ersten Teil des Kurses ging es darum, eine Situation einzuschätzen. Nach einer kurzen Übersicht über Triage-Prinzipien teilte der Ausbilder Handouts mit Szenarien an jede Gruppe aus, damit sie sich gemeinsam Strategien überlegen konnten.

»Danke.« Owen nahm die Zettel seiner Gruppe vom Ausbilder entgegen, einem kleinen, älteren Mann, der sowohl lange als Sanitäter als auch als Ranger gearbeitet hatte. Owen zückte seinen Stift, um sich Notizen zu machen, und überflog das Blatt, bevor er sich Quill und Nancy zuwandte. »Also, sie haben uns drei Szenarien zu analysieren gegeben. Ich würde sagen, wir gehen sie der Reihe nach an. Also, das erste ist ziemlich einfach. Ein Skifahrer ist gestürzt und wird von zwei anderen aus der Gruppe zur Rangerstation gebracht. Wir müssen die Verletzung einschätzen und eine Strategie ausarbeiten. Irgendwelche Ideen?«

Quill blinzelte ihn langsam an und neigte den Kopf zur Seite. »Bist du es gewohnt, die Führung zu übernehmen?«

Fuck. Natürlich würde der Ranger mit seiner jahrelangen Erfahrung erwarten, de facto als Anführer einzuspringen. »Tut mir leid. Ist ein Überbleibsel aus der Studentenzeit – ich war immer derjenige, der die Gruppenprojekte organisiert hat. Willst du die Handouts? Oder vielleicht möchte Nancy sie nehmen?«

Es war nicht nur so, dass er der Vermittler gewesen war, der Gruppenspaltungen und Streit entschärft hatte, er war auch immer derjenige gewesen, dem es am wichtigsten war, derjenige, der letztendlich die Führung übernahm, weil er die Möglichkeit eines mittelmäßigen Ergebnisses nicht ertragen konnte. Aber sie waren hier nicht in einem Klassenzimmer und er musste seinen inneren Neunzehnjährigen daran erinnern, dass es niemanden beeindruckte, wenn er sich wie ein Musterschüler verhielt.

»Ich muss nicht.« Nancy schüttelte schnell den Kopf.

»Ich auch nicht.« Quill lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, während ein offensichtlich amüsiertes Lächeln an seinen Lippen zupfte. Was besser war als Ärger. »Du kannst ruhig die Organisation übernehmen. Dann müssen wir nicht alle mitschreiben. Was sollten wir zuerst tun?«

So herausgefordert wurde Owen plötzlich unerwartet nervös. Er wollte es wirklich nicht vermasseln, wenn Quill direkt vor ihm saß und nur darauf wartete, ihn zu korrigieren.

»Offensichtlich sollten die sichtbaren Verletzungen eingeschätzt werden, aber ich würde mir auch große Sorgen um eine mögliche Kopfverletzung machen und ich glaube, da würde ich wohl anfangen: sehen, ob der Skifahrer bei klarem Verstand ist, und die Risikofaktoren für Gehirnerschütterung oder andere Kopfverletzungen durchgehen.«

»Keine schlechte Idee.« Quill nickte knapp. »Sonst noch etwas?«

»Unterkühlung«, steuerte Nancy bei.

»Großartig.« Owen notierte sich den Punkt, während sie zu dritt das restliche Szenario durchgingen. Er hielt die Gruppe auf Kurs und ging zu den anderen Fragen über, wobei ihm die Führungsrolle so natürlich zuflog wie immer, auch wenn er dank Quill ein wenig befangen war. Denn vielleicht war es ihm doch wichtig, einen guten Eindruck zu hinterlassen, obwohl er auch versuchte, sich daran zu erinnern, dass dieser Teil der Einweisung nicht benotet wurde.

Nach der Übung beschrieb der Ausbilder genau, wie man mit verschiedenen Verletzungen umging und die Utensilien in den Notfallkoffern nutzte, die ihnen zur Verfügung stehen würden. Als nächste Gruppenaktivität sollten sie so tun, als müssten sie einen Verletzten auf den Transport vorbereiten.

»Also, einer von uns muss der oder die Verletzte sein.« Owen überflog schnell das nächste Handout, nachdem die Seiten ausgeteilt worden waren.

»Ich… ich mag es nicht besonders, angefasst zu werden.« Nancy leckte sich die Lippen und wandte den Blick ab.

»Kein Problem.« Owen wollte sich gerade freiwillig melden, als Quill fest nickte.

»Schätze, ich kann das Versuchskaninchen sein. Ihr macht die Ersthelfer vor Ort. Seid vorsichtig?«

»Ich bin ganz sanft.« Owen bemerkte erst, als die Worte ausgesprochen waren, dass er koketter klang als geplant.

Nancy blieb im Hintergrund und hielt den Koffer, damit Owen die Gummihandschuhe anziehen und so tun konnte, als untersuchte er Quill auf eine Gehirnerschütterung. Der Geruch der Handschuhe erinnerte ihn an Krankenhäuser und Dinge, an die er in diesem Moment nicht denken wollte und die in seinem Magen rumorten, also konzentrierte er sich wieder auf Quill. In seine blauen Augen zu sehen, als er sich vorbeugte, um Druck auf eine nicht vorhandene Wunde auszuüben, war mehr als ein wenig verwirrend. Quill roch gut. Klassisch gut und holzig, wie alles andere an ihm.

»Du kannst noch fester drücken.« Quills Tonfall war nicht im Geringsten zweideutig, aber Owens Gesicht wurde trotzdem heiß. Es gab so einige Stellen an Quill, die er fester drücken wollte, aber er zwang sich, ihn weiterhin professionell zu berühren, während Quill fortfuhr: »Vor allem Kopfwunden bluten wie verrückt. Wenn du so eine bekommst, hat es keinen Sinn, dich zurückzuhalten. Dasselbe gilt für Beinwunden, in dem Fall solltest du allerdings darüber nachdenken, ob ein Druckverband notwendig ist.«

»Verstanden.« Owen strich versehentlich mit dem Finger über Quills dichte und weiche braune Haare, während er den Druck verstärkte. »Wir bewegen dich also auf die Trage, wickeln dich in Decken und einer von uns berichtet den ankommenden Sanitätern, wie dein Zustand ist.«

»Ja, im Winter ist es wichtig, den Verletzten warm zu halten. Die Körpertemperatur kann schnell absinken, vor allem, wenn ihr auf Evakuierung warten müsst. Das und die Möglichkeit eines Schocks macht Wärme zu einer unbedingten Priorität.«

»Sinnvoll.« Er nahm die Decken von Nancy entgegen und legte sie um Quill. »Fühlt sich an, als sollte ich dir eine Geschichte und ein Kissen anbieten.« Er versuchte zu verbergen, wie gut es sich anfühlte, die Decken um Quills großen, soliden Körper festzuziehen.

»Oder einen Drink.« Quills Tonfall war trocken, eher unbehaglich als humorvoll, und doch traf Owen die Erkenntnis. Er hätte überhaupt nichts dagegen, mit diesem Kerl unter die Decke zu schlüpfen und Körperwärme zu teilen. Nach dem morgigen Tag würde er ihn wahrscheinlich nie wiedersehen, aber das war kein Grund, nicht das Beste aus der Zeit zu machen, die ihm blieb.

Er grübelte weiterhin darüber nach, wie er das fertigbringen sollte, während sie einige andere Übungen absolvierten und dann mit Puppen, von denen jede Gruppe eine bekam, Wiederbelebungsmaßnahmen trainierten. Owen trat zuerst vor, verließ sich auf seinen Kurs aus der Studienzeit und ging die vertrauten Schritte durch. Quill kam als Nächster und Owen war überrascht, wie brutal er mit der Puppe umging: Er überprüfte mit schnellen, effizienten Bewegungen die Atemwege und begann dann eine so kräftige Herzdruckmassage, dass die Puppe erbebte.

Nancy stieß einen überraschten Laut aus und Quill sah über die Schulter zu ihnen, da sie hinter ihm auf dem Boden knieten.

»Vielleicht… äh… etwas weniger grob?« Owen versuchte, hilfsbereit zu sein, ohne dem Ranger dabei auf den Schlips zu treten.

»Hast du schon mal jemanden reanimiert? Der es wirklich gebraucht hat?« Quill starrte ihn nieder und schien seinen scharfen Blick in Owen zu bohren.

»Nein«, musste er zugeben. In der Hinsicht hatte er Glück gehabt, war vielleicht sogar behütet gewesen, und klang mehr als nur ein wenig betreten, als er fortfuhr. »Ich hatte seit meiner Zeit als Rettungsschwimmer auf der Highschool zwar Kurse, aber zum Glück musste ich es nie wirklich anwenden.«

»Na, ich schon, und das hat so oder so nichts mit Glück zu tun. Wenn du in so einer Situation bist, musst du handeln. Und du willst zwar keine Rippen anknacksen, aber du musst dich anstrengen – wenn du nicht verschwitzt und erschöpft bist, nachdem du alles getan hast, was du konntest, dann hast du nicht genug getan. So einfach ist das. Für mich hat es schon funktioniert, manchmal gleich, manchmal erst später, als ich gerade aufgeben wollte, und es hat auch schon nicht funktioniert.« Die Schatten in seinen Augen verrieten, dass er aus Erfahrung sprach. Owen war froh, dass er sie nicht teilte, und es flößte ihm Demut ein, zu wissen, dass Quill im Laufe seiner langen Karriere vermutlich viele Leben gerettet – und verloren – hatte.

»Tut mir leid. Ich wollte nicht anmaßend sein. Mach weiter.«

»Versuch du es erst noch mal.« Quill trat zur Seite und tatsächlich glänzte Schweiß an seinen Schläfen. Fuck, Owen sollte ihn mitten in einem düsteren Vortrag nicht so heiß finden und sich keine anderen, spaßigeren Wege ausmalen, Quill ins Schwitzen zu bringen.

»Okay.« Owen trat vor und sein Arm streifte Quills, als sie die Plätze tauschten. Knister. Ein Energieschub schoss seine Schulter und seinen Nacken hinauf direkt in sein Gehirn, das es besser wissen sollte, als für einen Fremden zu schwärmen, den er höchstwahrscheinlich nie wiedersehen würde.

»Wenn die Brust nicht tatsächlich einsinkt, musst du fester zudrücken.«

»So?« Owen drückte ein paar Mal zu, aber Quill verzog den Mund und schüttelte den Kopf. Er beugte sich über Owen, legte die Hände auf seine und drückte zu. Fest. An der Puppe sprang ein Lämpchen an, das er zuvor nicht bemerkt hatte. »Oh! Sie hat einen Sensor.«

»Ja. Diesen Sensor willst du bei jedem Stoß auslösen.« Quill drückte wieder zu, um es zu demonstrieren, und Owen musste sich zwingen, sich auf den Erwerb lebensrettender Fähigkeiten zu konzentrieren, anstatt darauf, wie gut Quills Nähe sich anfühlte, wie warm und schwielig seine großen Hände waren. Er war kein massiger Mann, aber an genau den richtigen Stellen kräftig und seine großen Hände, die er kompetent einsetzen konnte, waren verdammt sexy. »Okay, jetzt du. Zähl mit und achte darauf, dass du jeden Stoß fest genug machst.«

Owen folgte den Anweisungen und war überrascht, wie viel Kraft er brauchte, damit das Lämpchen bei jedem Stoß aufleuchtete. Quill hatte nicht gelogen, als er es ein Workout genannt hatte, und Owen hielt sich für so fit wie noch nie in seinem Leben, daher war es nicht so, als wäre er Anstrengung nicht gewöhnt. Nancy hatte noch größere Schwierigkeiten als er und Quill rutschte wieder näher an die Puppe.

»Du kannst es schaffen.« Mit seinem sicheren, geduldigen Tonfall war er ein Mann, dem man auf einer tieferen Ebene einfach glaubte – er schaffte es, jegliche Unsicherheit zu vertreiben. »Aber hoffentlich wirst du nicht die Einzige vor Ort sein und wenn du einen ausgebildeten Partner hast, könnt ihr die Wiederbelebung zu zweit machen, wie der Ausbilder gesagt hat. Du konzentrierst dich fünf Durchgänge lang auf die Beatmung und ich mache die Herzdruckmassage, dann wechseln wir.«

Während er beobachtete, wie Quill mit Nancy arbeitete, fiel ihm wieder auf, wie kompetent er war. Er war nicht einfach nur ein heißer Augenschmaus und es hatte etwas unglaublich Attraktives an sich, ihn bei der Arbeit zu beobachten. Als Quill und Nancy gerade ihre fünf Durchgänge beendeten, kam Hattie herüber und beugte sich vor, um Quill auf die Schulter zu tippen, während er sich auf die Fersen zurücksetzte.

»Tut mir leid, dass ich störe. Ich wollte nur Bescheid sagen, dass wir ein andermal gemeinsam zu Abend essen müssen. Val fühlt sich immer noch nicht gut und ich will sie nicht allein lassen.«

»Schon gut.« Quill fuhr sich durch die kurzen Haare und war nach der Wiederbelebung noch etwas außer Atem. »Die Familie kommt an erster Stelle. Ich finde allein etwas.«

»Du bleibst über Nacht?« Owen konnte nicht anders, als sie zu unterbrechen und wäre vor Freude über sein Glück am liebsten auf und ab gehüpft.

»Ja. Es ist zwar nur etwas über eine Stunde mit dem Auto, aber Hattie und ich hatten Pläne. Es hätte keinen Sinn gehabt, morgen früh wieder reinzufahren.«

»Ich auch. Tatsächlich bin ich erst gestern hier angekommen. Wir sollten gemeinsam essen.« Er hielt seine Stimme lässig und versuchte sich am selben pragmatischen Ton, den Quill benutzt hatte. Und er war zwar ein Opportunist, aber nicht unhöflich, daher deutete er auf Nancy. »Du könntest auch mitkommen.«

»Danke, aber ich treffe eine Freundin«, sagte sie leise.

»Ah. Na, dann du und ich«, sagte er zu Quill. »Besser als allein zu essen, oder?«

»Eine exzellente Idee.« Hattie drückte Quills Schulter. »Ich würde mich besser damit fühlen, bei Val zu bleiben, wenn ich wüsste, dass du Gesellschaft hast.«

Quill schwieg lange, während sich eine Art stummes Gespräch zwischen ihm und Hattie abspielte. Schließlich seufzte er. »Ich schätze, das wäre okay.«

Owen würde liebend gern mit seinem mangelnden Enthusiasmus arbeiten. Etwas Zeit zu zweit mit Quill? Das war ein riesiger Gewinn und eine großartige Gelegenheit, herauszufinden, ob all die knisternde Energie, die er gespürt hatte, einseitig gewesen war. Schlimmstenfalls würde er in einer fremden Stadt nicht allein essen müssen. Bestenfalls… Nun ja, im besten Fall würde es andere Dinge geben, die er nicht allein tun müsste, und schon der Gedanke daran ließ seine Muskeln angenehm vibrieren. Klar, vielleicht würde es nur eine gemeinsame Mahlzeit mit einem widerwilligen Begleiter sein, aber die Chance darauf, dass es mehr sein könnte, durfte Owen einfach nicht ungenutzt verstreichen lassen.

Frozen Hearts: Arctic Heat

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