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Die Sprachentwicklung vom 4. bis 6. Monat

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In den kommenden Wochen entdecken viele Babys, dass sie Lippen haben – und dass man mit ihnen tolle Laute erzeugen kann. Besonders wenn sie satt und wach sind, erzählen sich die Kleinen gerne selbst Geschichten. Sie scheinen sogar beim Einschlafen zu helfen, denn im Bettchen hört man Babys besonders oft brabbeln.

Kräftig blubbern

Pressen die Babys Luft durch die locker aufeinanderliegenden Lippen, ertönen Laute, die an »w«, »f« oder »s« erinnern. Experten nennen diese Töne Blasreiblaute. Viel Freude bereiten auch jene Töne, die sich mit geschlossenem Mund produzieren lassen. Bei diesen Lippenverschlusslauten sind die Lippen fest verschlossen und die Luft wird aus dem Mundraum herausgepresst. Das klingt dann wie »m«, »b« oder »p«.

In diesen Wochen werden aus den bisher eher zufälligen Bewegungen der Mund-, Zungen- und Rachenmuskulatur immer kontrolliertere Bewegungen. Das Baby spielt mit allem, was es im Mund fühlen kann – vor allem mit seiner Spucke und seiner Zunge. Besonders beliebt: Das Baby presst die Lippen aufeinander und pustet einen längeren Luftstrom aus. Das dabei ertönende »brrr« – am liebsten in allen Tonlagen – wird von vielen kleinen Spuckebläschen begleitet.

TIPP


Lachen ist gesund

Entlocken Sie Ihrem Sprössling ein Lachen, wann immer es Ihnen möglich ist und Ihr Baby dazu aufgelegt ist. Finden Sie heraus, was Ihrem Baby gefällt, und machen Sie weiter, solange es Ihrem Kind Freude macht. Denn nur zwei Minuten Lachen am Tag soll für Körper und Geist ebenso gesund sein wie 20 Minuten Joggen. Lachen lockert die Muskeln, befreit aufgestaute Emotionen und setzt körpereigene Glückshormone frei. Das können Mutter und Kind gleichermaßen brauchen. Wissenschaftler haben darüber hinaus herausgefunden, dass Kinder etwa 400-mal am Tag lachen, Erwachsene dagegen im Schnitt nur noch 15-mal – viel zu selten. Übrigens: Der Ausdruck von Freude ist für Neugeborene sehr prägend.

Lachen und juchzen

Weil es permanent mit der eigenen Stimme herumprobiert und spielt, ist das Baby sehr bald in der Lage, zu lachen und zu juchzen. Wenn es sich spontan freut, strampelt es nicht mehr nur aufgeregt mit seinen Beinchen, es bringt dies auch stimmlich zum Ausdruck: Das Baby juchzt und quietscht vor Vergnügen. Und es trainiert auf spielerische Weise alles, was es zum Sprechen braucht. Ganz zu schweigen von den Eltern, denen es mindestens ebenso viel Freude bereitet, dass ihr Baby so quietschvergnügt ist.

Das Juchzen lässt sich wunderbar spielerisch auslösen, etwa indem Sie Ihr Baby auf liebevolle Art »erschrecken« (»Huh, da bin ich«) oder es am Bauch kitzeln. Viele Babys reagieren ebenso fröhlich auf Küsschen – etwa auf den Bauch, hinter den Ohren oder auf die Händchen.

Die zweite Lallphase

Gegen Ende des fünften Monats reihen viele Babys immer wieder dieselben Silben zu einer Lautkette aneinander. »Gi-gi-gi«, »Da-da-da« oder »Mäm-mäm-mäm«: Die Kleinen brabbeln vor sich hin und sind damit auf dem besten Wege, sich zu kleinen Plaudertaschen zu entwickeln. Durch kontinuierliches Training der Mundmuskulatur (Lippen, Wangen und Zunge) entstehen täglich neue Laute, die den Konsonanten (Mitlauten) der eigenen Muttersprache immer ähnlicher klingen. Durch das Aneinanderhängen einzelner Silben entstehen manchmal richtige kleine »Sätze«.

INFO

Das kann ein Baby am Ende des sechsten Monats

 Es erzeugt Blasreiblaute und Lippenverschlusslaute.

 Es juchzt.

 Es unterscheidet Geräusche und Laute.

 Es lächelt und zeigt seine Freude.

 Es verbindet Laute zu Silben und wiederholt diese bewusst.

 Es brabbelt.

ALLES ZU SEINER ZEIT

Wie immer entwickeln sich nicht alle Babys gleich. Manche ziehen es vor, im Hinblick auf die Sprache eine Pause einzulegen. Sie haben einfach keine Lust, die Stimme zu trainieren und neue Laute und Töne auszuprobieren. Stattdessen beschränken sie sich auf das bisherige Gurren und eher wenige Laute. Manche Babys wirken in sich gekehrt, weil sie vielleicht erst einmal alle Eindrücke, die sie über ihre Ohren wahrnehmen, verarbeiten müssen. Diese Ruhephase ist nicht ungewöhnlich.

Wachsende Ausdrucksformen

Doch gleichgültig, ob es eine Pause einlegt oder nicht: Schon bald lernt Ihr Baby, seine eigenen Stimmungen auszudrücken – stimmlich wie körperlich. Es lächelt, wenn es sich wohlfühlt, und strampelt freudig, wenn Sie es liebevoll ansprechen. Genauso gut kann es weinen, wenn Mamas Stimme laut und ernst klingt, weil sie zum Beispiel mit einem Geschwisterkind schimpft. Dazu kommt, dass Ihr Baby in den vergangenen Monaten durch den gegenseitigen Blickkontakt stets auf Ihr Gesicht geachtet hat. Es hat sich die Mimik eingeprägt und mittlerweile ein Gespür dafür entwickelt, ob ein Gesichtsausdruck freundlich oder eher ärgerlich ist.

Und so versteht ein Säugling in den ersten Monaten zwar noch nicht, was man sagt. Er erkennt aber, wie man es sagt. Dabei helfen ihm alle Erfahrungen mit Gesichtern und Tonlagen, die er bisher sammeln konnte.

Die ersten 3 Jahre meines Kindes

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