Читать книгу Die ersten 3 Jahre meines Kindes - Anne Pulkkinen - Страница 47

Die Sprachentwicklung vom 10. bis 12. Monat

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Wenn Sie Ihrem Kind häufig die beiden Silben »ma-ma« vorsprechen, wird es Sie bald nachahmen. Und sich freuen, dass Sie sich so darüber freuen. Dank dieser positiven Verstärkung wird es die Silbenfolge gerne wiederholen. Ganz nebenbei erkennt Ihr Baby auf diese Weise auch den Zusammenhang zwischen den beiden Silben »ma-ma« und Ihrer Person. Und genauso wird es auch die nächsten Wörter lernen: Indem Sie ihm immer wieder bekannte Silben vorsagen, dabei gezielt auf den entsprechenden Gegenstand zeigen (etwa in einem Buch) und es für sein Nachahmen loben.

Von nun an ordnet Ihr Kind spontan bestimmte Silben, Doppelsilben oder eine andere Lautäußerung für einen bekannten Gegenstand, Situationen oder für Personen. Es sind seine eigenen ersten »Worte«, die unter anderem eine sehr allgemeine Aussagekraft haben können. So kann es mit seinem »wau-wau« nicht nur einen Hund meinen, sondern alle Tiere auf vier Beinen. Mit seinem »brrrr« bezeichnet es vielleicht nicht nur sein Spielzeugauto, sondern auch den Bagger auf der Baustelle nebenan oder die Straßenbahn. Und mit der Doppelsilbe »pa-pa« meint es vielleicht nicht nur seinen Vater, sondern jeden Mann.

INFO

Das kann ein Baby am Ende des zwölften Monats

 Es ahmt Silben laut und deutlich nach.

 Es versteht die ersten Begriffe.

 Es spricht erste sinnvolle Silben (auch in der Kindersprache wie »wau-wau« für Hund, »ato« für Auto oder Ähnliches).

Die ersten Wörter

Um den ersten Geburtstag herum sprechen Kinder ihre ersten Wörter. Allerdings gibt es große Unterschiede, was die Häufigkeit und die Anzahl der Wörter betrifft. Manche Babys (meist sind es Mädchen) sprechen bereits mit neun Monaten erstaunlich viel, andere bringen bis zum 30. Lebensmonat kaum etwas über die Lippen. Das Gros der Kinder spricht zwischen 12 und 18 Monaten die ersten verständlichen Worte. Und: Selten lernen Kinder Sprechen und Laufen zeitgleich; erst das eine, dann das andere. Wenn Ihr Baby also bereits recht mobil ist, könnte es mit dem Sprechen ein bisschen länger dauern – und umgekehrt.

Das Sprachverständnis wächst

Allmählich versteht Ihr Baby seinen Namen und reagiert auf ihn. Wenn Sie außer Sichtweite sind und es rufen, wird es den Kopf zu Ihnen drehen. Zum einen, weil es neugierig ist, wo Sie stecken, zum anderen, weil es Ihre Stimme orten will.

Jetzt wird auch deutlich, dass Ihr Kind weitaus mehr versteht, als es bisher selbst sprechen kann; das sogenannte Sprachverständnis wird immer deutlicher erkennbar. Wenn Sie Ihr Kind zum Beispiel fragen: »Wo ist das Auto?«, wird es vermutlich seinen Kopf in die Richtung drehen und dadurch signalisieren, dass es Ihre Frage verstanden hat – auch wenn das Wort »Auto« noch nicht zu seinem eigenen Wortschatz gehört. Beliebt ist auch die Frage: »Wie groß bist du?«, worauf das Kind freudig die Arme nach oben streckt.

Mit jedem Tag erweitert sich das Sprachverständnis des Kindes. Auf die Frage »Wollen wir einmal die Oma anrufen?« machen sich viele Kinder gleich Richtung Telefon auf, weil sie verstehen, dass »anrufen« etwas mit diesem Apparat zu tun hat – und gleich ist daraus Omas Stimme zu hören. Wenn Sie Ihrem Kind mitteilen »Komm, wir gehen jetzt spazieren«, wird es zur Tür blicken oder seine Jacke holen wollen. Es zeigt dadurch, dass es die Botschaft verstanden hat. Um den ersten Geburtstag herum ist das Kind in der Lage, kleinere Aufträge entgegenzunehmen. Wenn es in seiner Spielecke sitzt und Sie es bitten: »Gib mir mal bitte den roten Ball«, wird es nach dem Ball greifen und ihn freudestrahlend überreichen.

Ihr Kind begreift immer mehr, welche Kraft in einem einzelnen Wort steckt und dass es zum Beispiel mit einem »ham-ham« oder »mi-mi« ebenso erfolgreich um Trinken bitten kann wie durch hartnäckiges Quengeln und Daraufzeigen. Täglich kommen neue Wortkreationen hinzu. Manche Kinder können schon ein paar richtige Wörter sagen; beliebt ist zum Beispiel das Wort »heiß«, vermutlich weil es so schön kurz ist und weil die Eltern es oft sagen (etwa »Vorsicht, der Kaffee/der Tee/der Topf/die Kerze ist heiß«).

TIPP

Bitte und Danke

Früh übt sich – und auch die Worte »Bitte« und »Danke« können Eltern spielerisch in den Wortschatz ihrer Kinder einbauen. Halten Sie Ihrem Schatz ein Spielzeug entgegen und sagen Sie dabei »Bitte«. Strecken Sie anschließend Ihre Hand aus und signalisieren Sie Ihrem Kind, dass Sie den Gegenstand wiederhaben möchten. Wenn es ihn zurückgegeben hat, sagen Sie deutlich »Danke«.

DAS WÖRTCHEN »NEIN«

Bereits mit elf Monaten wissen viele Babys genau, was »Nein« bedeutet. Das mag zum einem mit dem Tonfall, der strengen, ernsten Mimik und der Gestik zusammenhängen, mit der Eltern ihr Missfallen äußern. Darüber hinaus trägt aber auch der Forscherdrang der kleinen Experten in Windeln dazu bei, dass sie dieses kleine Wörtchen relativ häufig zu hören bekommen. Und was man oft hört, prägt man sich auch schneller ein. Darum nehmen die meisten Babys dieses Wort auch schneller in ihren eigenen Wortschatz auf als das »Ja«.

Wenn Ihr Kind etwas unternimmt, das Ihnen nicht recht ist, und Sie tun dies mit einem deutlichen »Nein« kund, wird es vermutlich für einen Augenblick irritiert innehalten und sein Vorhaben unterbrechen. Vielleicht schüttelt es auch selbst sein Köpfchen, um die Aussagekraft Ihrer Worte noch zu unterstreichen – schon wieder eine geniale Form der Kommunikation.

INFO

Das sollte Ihr Baby am Ende des ersten Lebensjahres können

 Es sollte durch die Nase atmen und dabei den Mund geschlossen halten können.

 Es sollte seinen Speichel herunterschlucken können und nicht dauernd sabbern.

 Es sollte einen Löffel mit Zunge und Lippen ablecken können.

 Es sollte husten, quietschen, gurren und Laute nachahmen können.

 Es sollte Silben plappern.

 Es sollte seiner momentanen Laune mithilfe seiner Stimme Ausdruck verleihen.

Die ersten 3 Jahre meines Kindes

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