Читать книгу Klara Klawitter - Annette Krauß - Страница 7
Оглавление2. Paul und die Sache mit dem Papa spielen
Eigentlich will ich aber lieber auf die Severinschule. Da geht nämlich bestimmt mein bester Freund Paul hin. Seine beiden großen Brüder sind da auch und dann geht der Paul da bestimmt auch hin.
Den Paul will ich später mal heiraten. Der ist total stark und weiß alles. Ich glaube, nur mein Papa ist vielleicht noch ein bisschen stärker wie der Paul. Das weiß ich aber nicht ganz genau.
Paul sagt, sein Papa wäre stärker als mein Papa. Das stimmt aber nicht. Niemand ist stärker als mein Papa, auch Mama nicht, obwohl die auch ganz schön stark ist.
Ich habe sie mal gefragt, wer stärker ist, der Papa oder sie und sie hat gesagt, sie wären beide gleich stark, aber das stimmt nicht, Papa ist viel größer und stärker. Ich weiß das.
Dem Paul sein Papa ist Arzt. Der Paul sagt, wenn ich krank bin, soll ich seinen Papa fragen. Der weiß dann bestimmt, was ich habe und kann mir helfen. Die Emma hat eine Warze am Fuß. Die kann sie ja mal dem Vater vom Paul zeigen.
Die Familie vom Paul wohnt genau gegenüber.
Wenn ich in Emmas Zimmer aus dem Fenster gucke, kann ich bis in Pauls Zimmer sehen, sogar ohne mein Fernglas.
Bisher musste ich immer die Gardine zur Seite schieben und dann ist immer die Gardinenstange abgegangen und die Gardine von der Stange gerutscht. Ich wollte die Gardine dann wieder auf die Stange schieben. Leider war das aber zu schwer für mich. Dann musste ich alles so liegen lassen. Emma hat dann immer gesagt, dass ich nicht einfach in ihr Zimmer gehen soll ohne sie zu fragen. Das finde ich gemein. Von meinem Fenster kann ich nämlich nicht in das Zimmer vom Paul sehen.
Jetzt hat Mama eine neue Gardine gekauft. Die ist oben aufgehängt am Fenster und man kann unten durch gucken. Man braucht jetzt nichts mehr zur Seite zu schieben.
Das ist viel besser.
Ich kann sehen, ob der Paul schon schläft, wenn ich ins Bett gehe. Dann sind immer die Rollos runter gezogen und man kann nicht mehr ins Zimmer sehen. Ich glaube, der Paul geht früher als ich ins Bett.
Ich spiele am liebsten mit Jungs, eigentlich wollte ich auch ein Junge werden, wenn ich groß bin, aber Mama sagt , dass das nicht geht, dass man ein Mädchen bleibt, wenn man einmal eins ist. Oma hat gesagt, dass ich später auch kein Opa werden kann. Ich muss auch eine Oma werden wie sie. Das finde ich schade. Aber wenn ich mit Emma Vater, Mutter und Kind spiele, darf ich immer der Papa sein.
Bei den Jungs im Kindergarten leider nicht. Die wollen, dass ich immer die Mutter spiele, sie wollen selbst den Papa spielen, das finde ich echt gemein. Aber wenn wir Papa-Löwe spielen, dann sind wir alle die Papa-Löwen, ich auch, obwohl ich ein Mädchen bin.