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Aus dem Liederzyklus „Motschkern is gsund“

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Mir warn gern Rassisten,

des taugert unserm Gmiat.

Der Stammbaum, den mir ham,

is leider verwirrt.

Mir san halt a Packlrass,

weil jeder fremde Schwanz

kummt eine auf Wean

und hinterlasst uns sei Substanz.

Die Römer und die Hunnen,

die Magyaren und Feaken,

Türken, Tschuschen, Katzelmacher,

Bayern und Slowaken,

Krowoten, Galizianer

und jede Menge Behm.

Mit so einem Stammbaum

kann dir der Rassismus vergehn.

Im Dritten Reich do hama

so mancherlei vertuscht,

wann di Red war vom Germanentum,

dann hama gekuscht.

A jeder hat sein Eierschädl,

eckig oder rund,

an reinen Stammbaum haben bei uns

ja nid amoi die Hund.

Die Kunst und die Kultur,

des hama so im Bluat.

Mia ham a reiches Erbe

und leben davon recht guat.

Die Geniusse wachsen do

wie die Schwammerln und des Gras,

nur leider san die Schwammerln

oft von einer andern Rass.

Schönberg, Gustav Mahler,

Richard Tauber,

Reinhart, Kàlmàn,

Korngold, Karl Kraus und Kuh,

Hammerschlag und Grünbaum,

Werfel, Musil, Kafka,

Stefan Zweig und Sigmund Freud.

Mit dera Erbschaft macht am der Rassismus ka Freud.


Die Farben meines Lebens

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