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Kapitel 3 Logan

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„Wo steckt eigentlich Mason?“, erkundigt sich Jacob, der sich uns an den Tisch gesellt.

Wie immer nehmen wir nach dem Training eine Coke im VIP Bereich unseres Stadions ein. Es ist erschreckend, wie ruhig es hier oben im Separee ist, wenn keine Zuschauer im Stadion sind.

„Den habe ich vorhin zusammen mit Liv in seinen Wagen steigen sehen“, sagt Noah. „Ich meine, dass Mason in der Umkleide erwähnt hat, dass sich die Mädels heute Abend bei ihm zu Hause zum Schnulzengucken treffen. Addison hat ihre Freundinnen eingeladen. Bestimmt muss Mason den Butler geben. Mit ihm tauschen möchte ich nicht. Es gibt Schöneres, als fünf aufgekratzte Frauen, die vor dem Fernseher kleben und sich Grey’s Anatomy oder Tote Mädchen lügen nicht reinziehen.“

„Richtig. Lieber ein paar nackte, heiße Frauen, die sich mir willenlos hingeben“, flachst William und kassiert dafür von Noah ein Highfive.

Liv. Allein die Erwähnung ihres Namens sorgt dafür, dass ich eine Gänsehaut am ganzen Körper bekomme.

Der Kuss beschäftigt mich weit mehr, als gut für mich ist. Verflucht, ich will nicht mehr daran denken, wie fantastisch sich ihre Lippen anfühlten, wie erregend es war, als sie ihren Körper gegen meinen presste oder wie gern ich meine Hände auf ihren Hintern gelegt hätte, um sie meinem Unterleib näher zu bringen.

Ich will sie. Ich will in sie eindringen, ihren Körper in Besitz nehmen, sie überall berühren, sie hart und lange vögeln. Noch nie habe ich etwas so sehr gewollt. Bei der Vorstellung, wie Liv unter mir liegt, meinen Namen stöhnt und mir die Kontrolle überlässt, wird meine Hose eng. Mein Schwanz erwacht zum Leben, wird hart.

Dabei weiß ich überhaupt nicht, ob Olivia auf raueren Sex steht. Ich tue das. Für mich gibt es nichts Überwältigenderes, als wenn die Frau die Zügel loslässt und mir die Führung überlässt. Ich bin ein vereinnahmender Liebhaber, der seine Partnerin gern aus ihrer Komfortzone lockt und sie dazu bringt, ihre Grenzen zu überschreiten. Mit meinem leicht dominanten Verhalten, kann ich Frauen auf Abstand halten. Es erspart mir das Reden über Gefühle oder Bindungen oder Verpflichtungen einzugehen.

„Hey, Erde an Logan. Hörst du uns überhaupt zu?“, reißt William mich aus meinen Gedanken und boxt mir gegen den Oberarm. Schnell verdränge ich die Erinnerungen an Liv und unseren Kuss und widme mich mit einem schnellen Nicken wieder den Jungs. „Wir haben ein verdammt wichtiges Spiel vor uns, das wir gewinnen müssen. Es war eine riesen Blamage, dass wir aus den Baseball Classics geflogen sind und den Pokal verpasst haben.“

„Verdammt, das ist echt viel Druck“, meint Jacob stöhnend. „Ich habe keine Ahnung, ob meine Seele mit so viel Last umgehen kann.“ Er muss über seine Aussage selbst lachen. Jeder hier am Tisch weiß, was für ein abgezockter Schweinehund er auf dem Platz ist und vor nichts und niemanden Angst hat. Jacob scheut keine Herausforderung.

„Das Leben ist nun mal kein Ponyhof, Prinzesschen“, scherzt Noah und schickt ihm einen Luftkuss herüber, den Jacob auffängt und sich mit einem breiten Grinsen auf den Allerwertesten drückt. „Mal im Ernst, Leute. Wir sind Profis und bekommen eine Menge Geld dafür, dass wir uns auf dem Court die Ärsche aufreißen. Wenn wir den Platz betreten, darf in unseren Gedanken nichts anderes als das Spiel präsentsein. Volle Konzentration auf unsere Gegner.“

Leichter gesagt, als getan, schießt es mir sofort durch den Kopf.

Momentan bin ich nicht dazu fähig mich auf meine Aufgaben als Catcher zu fokussieren. Seit ein paar Nächten schlafe ich nicht mehr durch. Ich habe Albträume, in denen ich den Unfall aufs Neue durchlebe. Die Bilder, die ich in meinen Träumen sehe, sind so real, dass ich das Gefühl nicht abschütteln kann, erneut in dem qualmenden Wrack festzusitzen. Doch viel mehr gehen mir Melinas Wimmerlaute, kurz bevor sie starb, an die Nieren. Diese schrecklichen Geräusche verfolgen mich Nacht um Nacht. Ich werde sie wohl nie wieder vergessen können.

Schweißüberströmt und am ganzen Leib zitternd liege ich danach wach und versuche die Erinnerungen an die Seite zu schieben. Ich traue mich nicht die Augen zu schließen, aus Angst, dass wenn ich wieder einschlafe, ich erneut an den Ort meines persönlichen Grauens zurückversetzt werde. Solange ich die Müdigkeit in Schach halten kann, grübele ich. Unablässig stelle ich mir die Frage, wie mein Leben wohl verlaufen wäre, wenn wir an jenem Abend nicht mit dem Wagen über den Highway gefahren wären. Wäre ich noch mit Melina zusammen? Wo würden wir leben? Wären wir vielleicht sogar schon verheiratet?

Tagsüber, wenn ich unter Menschen oder beim Training bin, schaffe ich es mittlerweile ganz gut, mich abzulenken. Jedoch abends, wenn ich allein in meiner Wohnung bin, bin ich meinen Erinnerungen ausgeliefert. Fuck, ich hasse mein Leben.

„Jo, Logan, hängst du schon wieder deinen Gedanken nach? Was ist mir dir los? Du bist schon die ganze Zeit abwesend“, spricht Noah mich an.

Entschuldigend ziehe ich meine Schultern in die Höhe und versuche das Gedankenkarussell in meinem Kopf endlich anzuhalten. Verdammt, ich muss mich zusammenreißen, damit meine Jungs nicht weiter nachbohren.

„Liegt es an dem Stress mit Lindsey, den ich vor dem Training mitbekommen habe?“, schlägt Noah eine mir willkommene Richtung ein.

„Ja.“ Gott sein Dank hat er mir eine Steilvorlage auf dem Silbertablett serviert, mit der ich mich aus der Affäre ziehen kann. „Ich habe ihr heute den Laufpass gegeben. Der ständige Ärger und ihr Rumgezicke haben mich in den Wahnsinn getrieben. Glaubt mir, irgendwann wäre mir der Arsch geplatzt.“

„Glückwunsch zur Einsicht, Kumpel“, meint William lachend und verschluckt sich kurz darauf an seiner Coke. Wegen seines spitzen Kommentars, kassiert er einen bösen Blick von Jacob. „Was denn? Ist doch wahr, die Frau ging gar nicht. Ich habe echt nie verstanden, was du an Lindsey gefunden hast, Logan. Außer einem hübschen Gesicht, künstlichen Brüsten und Wimpern, sowie einem kleinen Knackpo, hatte sie absolut nichts Reizvolles an sich. In meinen Augen ist sie eine nett verpackte Hülle ohne liebenswerten Inhalt.“

„Vielleicht ist sie ja im Besitz einer magischen Voodoo-Pussy?“, wirft Noah ein und prustet los. „Einmal deinen Schwanz in ihr versenkt, kommst du nie wieder von ihr los. Quasi wie der Slogan aus der Pringles Werbung. Einmal gepoppt, nie mehr gestoppt.“

„Heilige Scheiße, der war verdammt gut.“ William reckt seinen Daumen in die Höhe und bekommt sich nun vor Lachen gar nicht mehr ein.

„Wie schön, dass das Ende meiner Affäre zur allgemeinen Erheiterung beiträgt“, sage ich und nippe an meinem Getränk. Unter normalen Umständen hätte auch ich vermutlich einen dummen Kommentar zum Besten gegeben und Noah für seine Kreativität gefeiert, doch heute bin ich einfach nicht zum Scherzen aufgelegt.

„Kopf hoch, Logan. Andere Mütter haben auch schöne Töchter“, versucht der harmonieliebende Jacob den Karren aus dem Dreck zu ziehen. „Wenn du nicht damit rechnest, steht eines Tages ganz unverhofft die Richtige vor dir.“

„Oh ha, Jacob wird philosophisch. Spricht da etwa der Liebesdoktor aus dir? Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber dein Glück bei den Frauen ist auch nicht gerade überwältigend. Ist deine letzte Beziehung nicht im heillosen Chaos geendet?“, erinnert ihn William an das unschöne Ende vor ein paar Monaten.

„Ich merke schon, ich habe es ausschließlich mit Experten der Liebe zu tun“, ziehe ich meine Jungs auf. „Leute, nehmt es mir bitte nicht übel, aber ich mache mich jetzt auf den Weg. Ich habe meinen Eltern versprochen, dass ich zum Abendessen vorbeikomme. Wenn die Saison erst wieder gestartet ist, werde ich die beiden nicht mehr oft zu Gesicht bekommen. Bis Clarksville sind es knapp fünfzig Meilen.“ Ich leere die Colaflasche und schiebe den Stuhl zurück.

„Klar, kein Ding. Schöne Grüße an Alec und Samantha“, entgegnet William. „Richte deiner Mom aus, dass ich ihr bei nächster Gelegenheit einen Besuch abstatten werde. Ihre Erdnussbutter-Schokoladen-Brownies sind göttlich.“

„Wird gemacht. Vermutlich wird ihr dein Kompliment runtergehen wie Öl. Schönen Abend, Jungs, wir sehen uns morgen.“ Ich stehe auf und schnappe mir meine Collegejacke, die über der Stuhllehne hängt.

Am Tresen verabschiede ich mich noch schnell vom Chef des Cateringunternehmens, bedanke mich für die Coke und verlasse im Anschluss das Gebäude. Auf direktem Weg begebe ich mich zum Parkplatz, um in mein Auto zu steigen und loszufahren.

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