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Über das Dichten

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Hier möchte ich etwas berichten

über das Reimen und das Dichten:

Zuerst muss mal ein Thema her!

Dieses zu finden, fällt nicht schwer.

Dann braucht man eine Überschrift

wie bei der E-Mail das „Betrifft“.

Jetzt muss man es jedoch verstehen,

mit seiner Sprache umzugehen,

denn man braucht da für manchen Satz

einen recht großen Wörterschatz

zur Überwindung mancher Tücken,

um das Gewollte auszudrücken.

Doch beim Gedicht – was manche meinen –

muss sich nicht immer alles reimen.

Ein solcher Zwang bestand noch nie;

doch wichtig ist die Poesie!

Und diese lässt sich niemals normen;

Und doch gibt es sehr viele Formen.

In meinen Sinn kommt mir da grade

die versgebundene Ballade,

welche Geschichten aufbereitet

und sie lyrisch gefasst verbreitet.

Ziemlich dramatisch sie oft klingt –

jedoch nicht zwingend unbedingt.

Die Hymne sei hier auch genannt,

welche als Lobpreisung bekannt.

Doch nicht auf Götter, Helden nur –

auf Freundschaft, Vaterland, Natur,

auf Freiheit, Frieden und aufs Lieben

ward manche Hymne schon geschrieben.

Erwähnen will ich auch das Lied,

welches man als Sonett oft sieht

und das besonders reizvoll klingt,

wenn man es vorliest oder singt,

denn es hat meistens in der Tat

ein sehr ästhetisches Format.

Gedichte können derb und fein,

frivol und auch sehr lustig sein.

Bei Erhardt (Heinz) und Eugen Roth

lachte sich mancher schon halbtot;

denn der Humor hat auch Gewicht!

Heinz sprach dann gern: »Noch’n Gedicht«.

Sinnschwanger und nicht gleich ganz klar

stellt sich eine Parabel dar.

Hier fordert das Gedicht zugleich

des Lesers Vorstellungsbereich,

weil da oft rätselhaft erscheint,

was im Vergleich der Dichter meint.

Ähnlichen Anspruch stellt auch die

poetische Allegorie.

Kunstvoll verschleiert stellt sie dar,

was ist, was sein wird oder war.

Sie drückt sich in Metaphern aus –

ein neuer Sinn entsteht daraus.

Erzählfroh, sinnvoll und passabel,

zeigt sich seit Urzeiten die Fabel.

Zumeist sind es hier Tiergeschichten,

die über Vorfälle berichten,

welche vom Greise bis zum Kind

moralisch leicht zu deuten sind.

Es würde wohl zu weit hier führen,

alle Rubriken anzuführen.

Doch gab ich hier – als kleines Stück

Deutung – den kurzen Überblick.

Man muss beim Lesen nicht dran denken,

um vom Gedicht nicht abzulenken!

Es liest der Mensch im Allgemeinen

gerne Gedichte, die sich reimen;

deshalb vergesse man auch nicht

die Rhythmik bei einem Gedicht,

denn dann wird auch der Worte Fluss

für jeden Leser ein Genuss!


Was mir so eingefallen ist...

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