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4.

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»Mindestens achthundert Mark?«, fragte die Großmutter, als sie zurückkamen.

»Das hat Zoran gesagt«, antwortete der Onkel. »Er hat gesagt, dass es sich nicht lohne, weniger als acht Meter in die Tiefe zu gehen. Und da viele Brunnen ausgetrocknet sind, wird man vermutlich noch tiefer graben müssen.«

»Ich finde es seltsam, dass er so viel Arbeit hat und so schlecht lebt. Wofür verwendet er das viele Geld?«

Der Onkel sagte nichts. Er wischte sich mit der Hand über die Stirn, er war ganz nass geschwitzt. Die Kinder gingen zum Haus ihrer Tante und setzten sich auf die Treppe. Sie warteten auf ihre Cousins und ihre Cousine und darauf, dass ihre Tante Kuchen mitbringen würde. Die Großmutter musste auf ihren Zuckerspiegel achten und deshalb buk sie zum großen Bedauern ihrer Enkelinnen keine Kuchen und Torten mehr. Die Mädchen warfen Steinchen auf die staubige Straße.

»Was meint ihr, was für einen Schatz hat der Onkel wohl?«, fragte eine der Schwestern.

»Einen großen Schatz!«, antwortete die jüngste Schwester.

Mit ihren Armen beschrieb sie die genaue Größe.

»Von hier bis zum Mond!«, fügte sie hinzu.

»Da ist bestimmt viel Gold«, stellte die älteste Schwester fest und verfiel wieder in ihre Träumerei.

Die Mädchen wollten gerade aufstehen und den Feldweg entlanglaufen, als die Verwandten eintrafen. Mittags wurde reichlich gegessen. Die Erwachsenen unterhielten sich über die Dürre und den neuen Brunnen. Die Großmutter und die Tante vereinbarten am Ende, nur einen Brunnen bohren zu lassen und sich die Kosten zu teilen.

»Ich hoffe nur«, sagte die Oma, »dass Zoran Wasser findet. Manchmal kommt es mir so vor, als sei diese ganze Gegend ausgetrocknet. Als wäre das Wasser anderswohin geflüchtet.«

»Es ist sicher irgendwohin geflüchtet, wo bessere Menschen leben«, sagte der Onkel und blickte in den Himmel.

Zoran kam am nächsten Tag, um zu schauen, was es mit dem Wasser auf sich hatte. Er hatte zwei Lötdrähte in der Hand, die an einem Ende nach unten gebogen waren. Er nahm die Drähte an diesen improvisierten Griffen in beide Hände und begann, um den alten Brunnen der Großmutter zu laufen. Die Drähte reagierten schwach: Sie wichen nicht auseinander. Die Wasserader musste sich an einem anderen Ort befinden.

Zoran lief herum und suchte nach Wasser. Die Kinder sahen ihm zu. Sie waren sich einig, dass sie ihn merkwürdig fanden und nicht mochten. Er wirkte auf sie unehrlich und abweisend. Schließlich wollten sie ihm nicht mehr zusehen und gingen in den Schuppen, setzten sich auf einige Holzscheite und unterhielten sich darüber, wie man ein Monster erkennt und entlarvt.

»Vielleicht verändert sich sein Gesicht, wenn wir ihm diese Drähte wegnehmen«, sagte einer der Jungen.

»Ich glaube, die haben nichts damit zu tun«, sagte eine seiner Cousinen. »Gestern hatte er sie nicht und trotzdem sah er genauso aus wie heute.«

Während die Kinder im Schuppen beratschlagten, begleiteten die Erwachsenen mit besorgten Blicken den Brunnenbauer.

»Hier! Hier werden wir bohren«, sagte Zoran nach einer Weile.

Alle atmeten auf, nur die Kinder sahen sich gegenseitig besorgt an.

»Was, wenn er anstelle von Wasser das Gold findet?«, fragten sie sich.

Mars

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