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VORWORT

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Alles Unterdrückte steht eines Tages vor der Tür und haut dir zur Begrüßung in die Fresse. Man kann unmöglich wissen, warum das eine passiert und das andere nicht. Was wozu führt, was etwas zerstört oder einen bestimmten Weg nimmt. Was ist ein geglücktes Leben? Wohl nur die eigene Zufriedenheit damit. Hier einen Brief an mein sechzehnjähriges Ich zu schreiben, wäre sicherlich unterhaltsam, aber es würde nichts ändern.

Wenn man mit einem seiner besten Freunde ein Buch schreibt, hat man eine tolle Zeit. Till und ich teilen Gedanken, lachen gemeinsam und streiten zickig über Passagen, Sätze, Worte. Und wenn man die eigene Biografie erarbeitet, geht alles noch viel tiefer. Es kommen Erlebnisse und Geschichten an die Oberfläche, von denen ich zum Teil gar nicht mehr wusste, dass sie zu meinem Leben gehören. Dass ich ein gnadenloser Optimist bin, wurde mir mal wieder klar, als wir die dunkle Seite meiner Familie beschrieben haben. Auch in meiner Bühnenkarriere ist nicht immer alles so rosig gelaufen, wie ich es ständig empfinde. Klar, der Ball ist letztlich immer wieder auf die richtige Seite gefallen. Aber manchmal schlitterte ich haarscharf an der Katastrophe vorbei. O Gott, wenn ich dran denke, wie viel Glück ich oft hatte, krieg ich eine Gänsehaut! Gleichzeitig muss ich aber grinsen, weil ich das Gefühl habe, dem Schicksal ein Schnippchen geschlagen zu haben.

Viele meiner Entscheidungen im Leben waren intuitiv und keinesfalls Produkte reiflicher Überlegung. Zufällig, naiv, eben blauäugig. Wäre ich auch als Schreiner oder Verkäufer glücklich geworden? Keine Ahnung, vermutlich ja! So, wie es gekommen ist, ist es mehr, als ich erwartet habe. Ein wilder Ritt durch das, was das Schicksal so zu bieten hat.

Ich wünsche euch viel Spaß mit diesem Buch, denn spannend ist mein Leben auf jeden Fall.

Atze Schröder

Hamburg, im Februar 2022

Blauäugig

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