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Online-Learning

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Beim Online-Learning, wird das System nach und nach trainiert, indem einzelne Datensätze nacheinander oder in kleinen Paketen, sogenannten Mini-Batches, hinzugefügt werden. Jeder Lernschritt ist schnell und billig, sodass das System aus neuen Daten lernen kann, sobald diese verfügbar sind (siehe Abbildung 1-13).

Online-Learning eignet sich großartig für ein System mit kontinuierlich eintreffenden Daten (z.B. Aktienkursen), das sich entweder schnell oder autonom an Veränderungen anpassen muss. Auch wenn Ihnen nur begrenzte Rechenkapazitäten zur Verfügung stehen, ist es eine sinnvolle Option: Sobald ein Online-Learning-System die neuen Datenpunkte erlernt hat, werden diese nicht mehr benötigt und können verworfen werden (es sei denn, Sie möchten in der Lage sein, zu einem früheren Zustand zurückzukehren und den Datenstrom erneut »abzuspielen«). Dies kann enorme Mengen an Speicherplatz einsparen.

Abbildung 1-13: Beim Online-Learning wird ein Modell trainiert und in den Produktivbetrieb übernommen, wo es mit neu eintreffenden Daten weiterlernt.

Algorithmen zum Online-Learning lassen sich auch zum Trainieren von Systemen mit riesigen Datensätzen einsetzen, die nicht in den Hauptspeicher eines Rechners passen (dies nennt man auch Out-of-Core-Lernen). Der Algorithmus lädt einen Teil der Daten, führt einen Trainingsschritt auf den Daten aus und wiederholt den Prozess, bis er sämtliche Daten verarbeitet hat (siehe Abbildung 1-14).

Out-of-Core-Lernen wird für gewöhnlich offline durchgeführt (also nicht auf einem Produktivsystem), daher ist der Begriff Online-Learning etwas irreführend. Stellen Sie sich darunter eher inkrementelles Lernen vor.

Ein wichtiger Parameter bei Online-Learning-Systemen ist, wie schnell sie sich an sich verändernde Daten anpassen. Man spricht hier von der Lernrate. Wenn Sie die Lernrate hoch ansetzen, wird sich Ihr System schnell auf neue Daten einstellen, aber die alten Daten auch leicht wieder vergessen (Sie möchten sicher nicht, dass ein Spamfilter nur die zuletzt gesehenen Arten von Spam erkennt). Wenn Sie die Lernrate dagegen niedrig ansetzen, entwickelt das System eine höhere Trägheit; das bedeutet, es lernt langsamer, ist aber auch weniger anfällig für Rauschen in den neuen Daten oder für Folgen nicht repräsentativer Datenpunkte (Outlier).

Abbildung 1-14: Verwenden von Online-Learning zum Bewältigen riesiger Datensätze

Eine große Herausforderung beim Online-Learning besteht darin, dass in das System eingespeiste minderwertige Daten zu einer allmählichen Verschlechterung seiner Leistung führen. Wenn es sich dabei um ein Produktivsystem handelt, werden Ihre Kunden dies bemerken. Beispielsweise könnten minderwertige Daten von einem fehlerhaften Sensor an einem Roboter oder auch von jemandem stammen, der sein Ranking in einer Suchmaschine durch massenhafte Anfragen zu verbessern versucht. Um dieses Risiko zu reduzieren, müssen Sie Ihr System aufmerksam beobachten und den Lernprozess beherzt abschalten (und eventuell auf einen früheren Zustand zurücksetzen), sobald Sie einen Leistungsabfall bemerken. Sie können auch die Eingabedaten verfolgen und auf ungewöhnliche Daten reagieren (z.B. über einen Algorithmus zur Erkennung von Anomalien).

Praxiseinstieg Machine Learning mit Scikit-Learn, Keras und TensorFlow

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