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Anita Koschorrek-Müller

Weihnachtlich glänzet der Supermarkt, lange Schlangen an den Kassen, süßer die Euros nie klingeln, oder zahlen Sie mit Karte? Bitte PIN eingeben.

Ich schiebe den vollbeladenen Einkaufswagen zum Ausgang, noch ein Zwischenstopp beim Back-Shop. Wieder reihe ich mich in die Schlange der Wartenden ein.

Brote, Brötchen, Weihnachtsgebäck, kleine Schokoladentorten, verziert mit Engelchen, und Weckmänner1 wechseln den Besitzer.

Endlich komme auch ich an die Reihe und kann meine Wünsche äußern.

»Ein Walnuss-Brot und zwei Weckmänner, bitte.«

»Weckmänner sind im Angebot, drei zu 2,99 €, zwei kosten 2,40 €«, erklärt die Verkäuferin.

In der Theke, hinter der Glasscheibe aufgereiht, dicht an dicht, liegen Weckmänner in Hosen und Weckfrauen in Röcken, daneben ein Schild.

»ANGEBOT – Weckmänner/Weckfrauen«

»Dann nehme ich drei.«

Mit der Gebäckzange schnappt die Verkäuferin den ersten, den zweiten und den dritten Weckmann und steckt sie nacheinander in eine braune Tüte.

»Halt!«, rufe ich. »Und wo bleiben die Weckfrauen?«

»Äh!« Die Verkäuferin hält inne. »Ja, da weiß ich jetzt gar nicht, ob wir noch Weckfrauen haben?«

»Doch, doch«, sagt die Kundin neben mir und zeigt auf eine lange Reihe Weckfrauen in weiten Röcken, die neben den schmächtigen Weckmännern liegen.

»Da sind noch welche.«

»Mmh«, ich nicke bestimmt. »Ich bestehe auf mindestens eine Weckfrau.«

Die Kundin pflichtet mir bei: »Wenn schon, denn schon.«

Achselzuckend angelt die Verkäuferin mit ihrer Gebäckzange einen Weckmann aus der Tüte und tauscht ihn gegen eine üppige Weckfrau.

Ich zahle meinen Einkauf, lächle die Verkäuferin an.

»Wissen Sie, es geht heutzutage auch bei den Weckmännern nicht ohne Quotenfrau.«

Nach Hause kommen

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