Читать книгу Dein Licht, das mich umfängt - Avon Gale - Страница 8

Kapitel 3

Оглавление

All die Lügen, die Avery sich selbst erzählt hat, fangen an, sich wie ein Kartenhaus, das von einem Tornado erfasst worden ist, in ihre Einzelteile zu zerlegen. Oder wie seine Lieblingseishockeymannschaft in den Play-offs. Es ist sehr dramatisch und passiert alles innerhalb viel zu kurzer Zeit. Als es vorbei ist, hat er das Bedürfnis, sich ins Koma zu saufen.

Die erste Ernüchterung ereilt ihn um halb zehn Uhr vormittags in dem schlichten, stylischen Pausenraum.

Avery macht sich gerade einen Kaffee, als Brandon auf ihn zukommt, ein wenig nervös dreinblickt und sich den Nacken reibt. Er wirkt durch den Wind und verlegen wie eine Figur aus einer Sitcom. »Hey, Avery, kann ich kurz mit dir reden?«

Dass im Hintergrund kein Gelächter vom Band abgespielt wird, wenn Brandon redet, ist eine Enttäuschung. Avery zuckt mit den Schultern und lehnt sich gegen die Arbeitsplatte. »Klar, was gibt's?«

Brandon sieht sich um und senkt die Stimme. Was dämlich ist. Es ist eh niemand in der Nähe, der ihn hören könnte. »Vielleicht… vielleicht nicht hier? Wir könnten mittagessen gehen oder so.«

»Du führst mich zum Lunch aus. Ich fühle mich geschmeichelt, Thomas.« Avery grinst hinter seiner Kaffeetasse und seine Worte besitzen eine Schärfe, die er nicht ganz ernst meint. Er nippt an seinem Kaffee und ermahnt sich, es nicht zu übertreiben. »Geht klar. Wir treffen uns an den Aufzügen.«

Brandon nickt, strafft die Schultern und sagt: »Wir müssen irgendwo hingehen, wo es etwas Gesundes gibt. Ich trainiere für einen Halbmarathon.«

Natürlich tut er das. »Ja. Klar. Ich trainiere für einen Dreiviertelmarathon, also muss ich ein Viertel gesünder essen als du.«

Brandon neigt den Kopf wie ein neugieriger Cockerspaniel. »Du… was?«

Avery seufzt. »Ein Witz, Thomas.«

»Stimmt die Rechnung überhaupt? Ich glaube nicht.«

»Ein Witz«, sagt Avery, aber er lächelt leicht. Der Goldjunge hat ja vielleicht doch einen Sinn für Humor. Wenn es um Brüche geht. Aber das ist zumindest ein Anfang.

Sie essen in einem Restaurant zu Mittag, das ein paar Blocks entfernt ist, und es ist warm genug, dass sie draußen sitzen können. Brandon bestellt etwas ekelhaft Gesundes, sieht dabei allerdings ein wenig unglücklich aus, was Avery eine gewisse Befriedigung verschafft. Natürlich reden sie über die Arbeit, bis Brandon seine beste General-Patton-Nachahmung auspackt und mit tonloser Stimme sagt: »Sieh mal, ich werde mich nicht bei dir entschuldigen, weil Lacroix mein Entwurf für das Byrne-Projekt gefallen hat. Ich bin Architekt und hier, um meine Arbeit zu erledigen. Also würde ich es zu schätzen wissen, wenn du aufhören würdest, mich die ganze Zeit so finster anzustarren.«

Avery starrt ihn an, ein Stück seiner Designerpizza – mit Ziegenkäse und einer besonderen Kruste, all das für siebzehn Dollar fünfzig, wobei man noch nicht mal einen Salat dazu bekommt – auf halbem Weg zu seinem Mund. Durch die metaphorische Landschaft seines Verstandes fegt ein unheilvoller Windhauch. Wie üblich zieht Averys Verstand sich eine imaginäre Windjacke an und ignoriert ihn vollständig.

»Warum sollte ich wollen, dass du dich entschuldigst? Es ist nicht deine Schuld, Mann. Es ist nur, dass mein Entwurf spitze war und Lacroix ein Arschloch ist.«

Brandon schenkt Avery sein nervtötend ehrliches Lächeln. »Die Solartreppe in deinem Vorschlag hat mir echt gut gefallen.«

»Danke«, sagt Avery und schlägt mit der flachen Hand auf den Tisch. »Schön, dass sie jemand zu schätzen weiß.«

Brandon legt sein in Salat gewickeltes… Ding… auf seinem Teller ab und sieht es so voller Hass an, dass Avery seine Pizza zu ihm hinüberschiebt. Brandon nimmt sich ein Stück, ganz offensichtlich dankbar. »Es ist schon komisch, dass du mit Lacroix zusammenarbeiten musst. Ich meine, dein Stil ist ausgefallen und das kann man von ihm nicht behaupten. Aber ich bin mir sicher, dass es frustrierend ist, so oft abgewiesen zu werden.«

»Ja, Thomas. Das ist es wirklich.« Avery sieht ihn ernst an. »Danke, dass du mich daran erinnerst.«

Brandon erwidert den Blick ganz genauso. »Gern geschehen. Wenn dir jetzt schlecht geworden ist, esse ich deine Pizza.« Er lächelt gewinnend.

Avery schätzt, dass er wohl von Anfang an falschgelegen hat, was Brandon betrifft, und das ist erfrischend. Allerdings ist es mit seinem typisch amerikanischen, guten Aussehen und der bemerkenswert perfekten Frisur ein bisschen so, als säße man mit einem Disney-Prinzen beim Mittagessen. Avery nickt in Richtung des Tellers. »Tu dir keinen Zwang an. Du kannst dein Salatteil mitnehmen und es an die Vögel verfüttern, die dir offensichtlich folgen. Die singen bestimmt auch nette Lieder.« Er beginnt zu pfeifen, aber unerklärlicherweise verwandelt sich das »Zip-A-Di-Du-Da« in einen Song von Alice in Chains. Ups.

»Du bist echt komisch.« Brandon nimmt ein weiteres Stück Pizza. »Also hörst du auf, mich böse anzustarren? Manchmal habe ich das Gefühl, dass du während der Teambesprechungen ausgeklügelte Foltermaschinen in deine Notizen kritzelst.«

»Sei nicht albern, Thomas. Ich mache mir doch bei Besprechungen keine Notizen. Und ich starre dich nicht böse an«, protestiert Avery.

Das ist eine Lüge. Er hatte Brandon das eine oder andere Mal wirklich den Todesblick zugeworfen. Aber das hat nichts mit dem Entwurf und alles mit Lacroix zu tun. Wie kann Avery ihm das begreiflich machen? Sorry, ich hab da diesen unangebrachten Kommentar fallengelassen, dass du Lacroix einen bläst, und hab mir dann bei dem Gedanken einen runtergeholt, dass er mich schlägt und verlangt, dass ich es besser machen soll als du.

Brandon wirkt skeptisch. »Tust du aber. Genau jetzt zum Beispiel.«

»Nein, hör mal. Ich war enttäuscht, okay? Ich habe hart an diesem Entwurf gearbeitet und habe es satt, dass Lacroix meine Designs ablehnt. Aber ich kann nur noch mal betonen, dass das nicht der Grund ist, warum ich dich finster anstarre. Wenn ich das tun sollte. Was nicht der Fall ist«, fügt er hinzu. Und weil Avery ein verdammt schlechter Lügner ist, schiebt er noch nach: »Zumindest nicht absichtlich.«

Brandons Gesichtsausdruck verhärtet sich und sein Mund wird zu einer schmalen Linie. Jetzt sieht er nicht mehr so jung und unschuldig aus. »Also gibt es einen anderen Grund.«

Avery starrt ihn an. Das kann doch nicht wahr sein. Er wird nichts zu diesem Kommentar sagen. Allerdings – fuck. Was, wenn Lacroix ihm davon erzählt hat? Was, wenn der gute Mal Spielchen mit ihnen spielt, intrigiert und die Fäden zieht, als wären sie Marionetten, nur um zu sehen, wie sie sich verhalten? Wenn das stimmt, dann muss Avery zu dem stehen, was er gesagt hat, aber wenn es nicht stimmt, dann bringt er Brandon damit nur gegen sich auf.

Jetzt kann er offenbar weder Gebäude entwerfen noch Freundschaften schließen. Sein ganzes Leben ist eine Lüge, verdammt.

»Du machst es schon wieder.« Brandon sieht inzwischen richtig feindselig aus und Avery hebt den Blick zu dem Sonnenschirm, der in einem kecken Winkel über ihren Tisch geneigt ist. Bevor er sich eine Antwort überlegen kann, sagt Brandon tonlos: »Also weißt du wahrscheinlich davon und hast ein Problem damit.«

»Warte. Was?« Averys Aufmerksamkeit springt sofort zu ihm zurück. Das kann er nicht ernst meinen. Kann er einfach nicht. Brandon Thomas erzählt ihm gerade nicht, dass er eine Affäre mit Malin Lacroix hat. Avery ist viel zu irrational, um bei so etwas recht zu haben.

»Hör mal, ich erzähle es nicht überall herum, aber mein Privatleben ist meine Sache.« Brandon holt seine Geldbörse heraus und wühlt nach Geld für sein Mittagessen. Sie haben noch keine Rechnung bekommen und Brandon fällt immer wieder etwas runter. Das sieht ihm gar nicht ähnlich.

Heilige Scheiße. Er hatte recht.

»Aber ich hab mir das ausgedacht«, sagt Avery mit großen Augen. Er betrachtet Brandon und bemerkt jetzt, wie unangenehm ihm das alles zu sein scheint. Vielleicht erpresst Lacroix ihn. Ein Disney-Prinz sollte nicht mit einem Disney-Bösewicht ausgehen. Das ist doch Wahnsinn. »Ich war betrunken. Hat er dir gesagt, dass ich betrunken war?«

Brandons Blick fällt auf ihn. Alles an ihm ist starr, wie der Sonnenschirm auf dem Tisch, aber deutlich weniger keck. »Hat wer mir was erzählt?«

»Okay. Warte. Warte.« Avery deutet auf den Stuhl. »Ich bestelle ein Dessert und du bekommst auch was. Aber ich glaube nicht, dass wir über das Gleiche reden. Ich habe Lacroix gegenüber einen unangebrachten Kommentar gemacht, als ich vor ein paar Wochen betrunken war. Ich hab das nicht ernst gemeint.«

»Was hast du gesagt?«

Scheiße. »Ich habe angedeutet, dass du mit unserem Boss schläfst.« Avery schließt die Augen und reibt sich mit der Hand über das Gesicht. »Na ja, dass er mit dir schläft –« Avery öffnet die Augen, sieht Brandon an und verstummt augenblicklich. »Kicherst du? Du kicherst. Oh Gott. Das ist nicht… Ich hab ihm gesagt, dass du es für Geld machst. Wie klingt das?«

»War es viel?« Brandon wirkt entzückt. Avery ist fest überzeugt, dass sie sich in einer Sendung mit versteckter Kamera befinden. Das ist einfach zu schräg.

»Ähm. Eigentlich nicht.«

»Wie viel?« Brandon grinst, dann wirft er eine Serviette nach ihm und nimmt sich vergnügt noch ein Stück Pizza von Averys Teller. »Raus damit, Avery. Wie viel verlange ich vom Chef für einen Fick?«

»Ich bin mir nicht sicher, aber du verlangst fünfundzwanzig Mäuse für einen Blowjob. Vielleicht machst du es ja für den Nervenkitzel und nicht fürs Geld? Ich weiß nicht. Ich war betrunken.«

Brandon verschluckt sich an seiner Pizza, was ihm recht geschieht. »Fünfundzwanzig Dollar? Ich sollte dich in den Besprechungen finster anstarren. Das ist ja eine Beleidigung.« Brandon ist wieder General Patton und wirft ihm seinen Rommel, Sie prachtvoller Mistkerl, ich habe Ihr Buch gelesen-Blick zu. »Sie sind definitiv mehr wert als das. Hat man mir zumindest gesagt.«

»Okay. Aber ich wollte dich nicht beleidigen. Es war eine Sie bezahlen Ihre Angestellten für Sex-Beleidigung, die an unseren Chef gerichtet war, Brandon.« Dieses Mal blickt Avery sich um, um sicherzugehen, dass Lacroix nicht plötzlich neben ihrem Tisch auftaucht. »Ich wollte also andeuten, dass er ein geiziger Freier ist, nicht dass du… äh… eine billige Hure bist.« Avery zuckt zusammen. »Ich weiß, wie das klingt, entschuldige.«

»Ich weiß nicht, ob du mir zugehört hast. Ich sagte, dass sie deutlich mehr als fünfundzwanzig Dollar wert wären.«

Avery wirft ihm einen fragenden Blick zu und nimmt sich das letzte Stück Pizza, bevor Brandon es stibitzen kann. »Ja. Wenn ich das nächste Mal andeute, dass jemand dich für einen Blowjob bezahlt, erhöhe ich den Preis, sodass nicht der Eindruck entsteht, du wärst billig.«

Brandon mustert ihn einen Augenblick lang. »Ist das alles?«

»Was, willst du dich auf einen Betrag einigen, der dich nicht kränkt? Ich finde, du hast da einen kleinen Stock im Arsch.« Da versteckt sich ein Witz, aber Avery ist clever genug, ihn nicht zu machen.

»Es macht dir nichts aus, dass ich…?« Brandons Stimme ist leise und er blickt auf den Tisch hinab. Avery ist ehrlich ahnungslos, bis ihm klar wird, was gerade passiert ist. Brandon gibt wirklich Blowjobs – was bedeutet, dass er auf Männer steht. Und er macht sich Sorgen, dass Avery das etwas ausmachen könnte?

»Oh mein Gott. Du dachtest, dass ich dir mörderische Blicke zuwerfe, weil du schwul bist? Stimmt das?«

Brandon nickt. Avery verdreht die Augen, nimmt die Speisekarte und wirft sie ihm zu.

»Nein. Wow. Es interessiert mich kein bisschen, mit wem du ins Bett gehst, Brandon«, sagt er. »Und jetzt such dir eine Nachspeise aus, damit ich wiedergutmachen kann, dass ich angedeutet hab, dass du unserem Boss billige Blowjobs verpasst, okay?«

Brandon beobachtet ihn eingehend, als würde er ihm nicht glauben.

»Ich bin voll dafür, dass du Blowjobs verpasst, wem auch immer du möchtest«, versichert Avery ihm. Vielleicht abgesehen von Lacroix. Aber das liegt nur daran, dass er sich um seinen neuen Freund sorgt und möchte, dass er eine glückliche Beziehung führt.

»Danke, Avery.« Es klingt, als käme es von Herzen. »Das weiß ich zu schätzen. Und jetzt kannst du mir dieses Browniezeug mit extra Karamell bestellen.« Brandon lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und sieht viel entspannter aus als Avery ihn je gesehen hat. Und auf einmal hat er diesen süffisanten Ausdruck auf dem Gesicht. »Also hast du mich böse angestarrt, weil du dachtest, dass ich mit dem Chef schlafe, hm? Eifersüchtig?«

»Kein Eisbecher für dich«, entgegnet Avery sofort und schließt die Speisekarte.

»Komm schon, Avery. Ich werde es wohl kaum rumerzählen. Das wäre ein ziemlicher Arschloch-Move.« Brandon lacht leise. »Wie dem auch sei, ich dachte – du hast ein Mädchen zur Weihnachtsfeier mitgebracht.«

»Ja, und?« Avery zuckt mit den Schultern. »Bisexuelle Menschen existieren, Brandon. Ich stehe auf heiße Leute und mag es, mit ihnen Sex zu haben, ihre Namen zu vergessen und sie dann nie wieder anzurufen. Ich denke, ich nehme einfach an, dass es allen anderen genauso geht. Oder vielleicht hoffe ich das nur.«

»Unseren Boss eingeschlossen.« Brandon schüttelt den Kopf. »Ich war nie mit Lacroix im Bett. Er gehört ganz dir. Ich hab sowieso einen Freund.«

Jetzt ist Avery damit an der Reihe, etwas nach ihm zu werfen, aber das Einzige auf dem Tisch, das sich eignen würde, ist sein Glas Wasser – zu viel des Guten – und das Salatteil auf Brandons Teller – nicht hart genug. »Ich will nicht – hör zu, es ist nicht – ich habe einmal darüber nachgedacht und… können wir bitte nicht darüber reden?« Avery meint das nicht ernst – er würde gerne mit jemandem darüber reden –, aber er glaubt einfach nicht, dass das hier der richtige Ort oder die richtige Zeit dafür ist. Sie haben sich für heute genug miteinander verbrüdert.

»Ja, okay. Wir sollten zurückgehen. Aber weißt du…wenn du reden willst, können wir uns nach der Arbeit auf einen Drink treffen.« Brandon macht eine unverbindliche Geste, dann wird sein Lächeln zu einem Grinsen und er beginnt zu lachen. »Danke für das Mittagessen. Ich schaue mal, ob Lacroix mir eine Gehaltserhöhung gibt, dann geht es nächstes Mal auf mich.«

»Ha-ha.«

»Hey, Avery? Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass… du weißt schon. Es dir nichts ausmacht. Ich weiß noch nicht mal, ob es eine große Sache wäre, wenn alle im Büro es wüssten.«

Avery klopft ihm auf die Schulter. »Wäre es. Aber nur, weil Architekten chronisch überarbeitet sind und dich alle dafür hassen würden, dass du überhaupt flachgelegt wirst.«

Brandons Grinsen ist so selbstgefällig, dass Avery ihm fast ein Bein stellen will. Das wird noch verstärkt von seinem ernsthaften Gesichtsausdruck, als er sagt: »Willst du einen Rat, wie du Lacroix dazu bringst, einen deiner Entwürfe anzunehmen?«

»Was? Bist du jetzt so was wie ein Experte? Von dir wurde bisher ein einziger akzeptiert, Brandon.«

»Und das ist einer mehr als bei dir«, betont Brandon. Avery knufft ihn in die Schulter, kann sich das Lachen aber nicht verkneifen.

»Ich glaube, es war mir lieber, als ich noch versucht habe, dich nicht zu mögen«, sagt Avery. »Aber okay. Sicher, oh weiser Mann. Was ist dein Ratschlag?«

»Stell dir Lacroix nicht als Projektmanager, sondern als eigenes, selbstständiges Set von Anforderungen vor. Das hab ich letztendlich gemacht. Als wäre er der Vertreter des Kunden, nicht unserer. So ist es irgendwie einfacher, deinen Entwurf anzupassen.«

Avery ist sich nicht sicher, ob er noch mehr an Lacroix denken sollte, aber es ist ein guter Rat. »Der Kunde vor dem Kunden, meinst du?« Avery grübelt vielleicht eine Minute darüber nach, was in der Avery-Zeitrechnung eine Ewigkeit ist. Dann fragt er: »Das hast du gemacht?«

Brandon nickt. »Ein Freund hat mir den Tipp gegeben und beim letzten Entwurf habe ich mich daran orientiert.«

»Mann, Brandon, du sagst mir, dass ich ihm entweder in den Hintern kriechen soll oder –«

»Noch so ein Witz und ich trete dir vors Schienbein. Ich weiß, wie das geht. Ich habe einen schwarzen Gürtel in Jiu Jitsu.«

Avery weiß nicht so recht, ob er das glauben soll, aber vielleicht ist es sicherer, so zu tun als ob.

Auf dem Weg zurück denkt er, dass er das alles doch ganz gut gemeistert hat. Es ist einfach, sich darauf zu konzentrieren, und durch die Plauderei mit Brandon und die Wärme der Sonne auf seinem Gesicht kann er das entfernte Donnergrollen ignorieren, das sich in seinem Hinterkopf anbahnt. Er zieht seine mentale Windjacke enger und geht einfach immer weiter.

Dein Licht, das mich umfängt

Подняться наверх