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II
Die zweite Ebene des Glücks Die Reinheit des Herzens

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Wir haben bis jetzt die erste Ebene des Glücks untersucht, die die unterste und auch die gröbste ist und die wir alle ganz genau kennen. Sie macht uns zwar Schwierigkeiten, da unsere Sinneskontakte natürlich nicht immer glückbringend sind, aber wir kennen all das, was mit ihnen zusammenhängt – was wir suchen und was wir ablehnen. Es ist von großer Wichtigkeit und Dringlichkeit, in uns selbst zu erkennen, wie oft und in welcher Art wir versuchen, durch die Sinne glücklich zu werden.

Wenn wir achtsam sind und uns selbst gut beobachten, dann werden wir sehr schnell merken, dass wir das tagtäglich von morgens bis abends mit wenigen Unterbrechungen tun. Ein ungeübter, untrainierter Geist beschäftigt sich nur damit. Es ist auch hilfreich, einmal die Dinge zu untersuchen, die nicht ganz so offensichtlich mit den Sinneskontakten zu tun haben. Wir merken dann wahrscheinlich doch, dass auch sie auf nichts anderes ausgerichtet waren. Grobe Sinneskontakte sind leicht erkennbar, aber die verfeinerten gehören auch zu der gleichen Ebene. Die Kontemplation ist ein wichtiger Bestandteil der Meditationspraxis. Das heißt nicht, dass sie gleichzeitig geübt werden können oder sollten, sondern dass wir uns mit beidem beschäftigen. Die Kontemplation hilft uns, uns selbst besser kennenzulernen.

Wir kommen jetzt zur zweiten Ebene des Glücks, die wir auch alle kennen und von der wir schon oft in anderen Zusammenhängen gehört haben. Es ist die Ebene der Läuterung der Emotionen. Wir haben bereits vom Etikettieren gesprochen und dass wir den Denkprozess im täglichen Leben auch soweit erkennen müssen, dass wir das Unheilsame mit dem Heilsamen ersetzen können. Jetzt kommen wir zu den Emotionen. Die Emotionen sind im Prinzip unser Innenleben. Die Gedanken, die wir denken und aussprechen, sind größtenteils auf Emotionen aufgebaut. Es kann auch umgekehrt sein; wenn wir sehr kopflastig sind, denken wir erst und haben dann Emotionen. Aber bei den meisten Menschen sind die Gefühle der Auslöser. Der Meditationsprozess ist einzig und allein auf Gefühlen aufgebaut. Die Meditation zu erdenken, ist vollkommen unmöglich, sie muss gefühlt werden. Daher ist die jetzt vorliegende zweite Ebene unerlässlich für den spirituellen Pfad, während die erste Ebene für das Überleben unerlässlich ist. Alle Ebenen werden gebraucht und sind in uns zu finden, aber wir müssen sie erkennen können, sodass wir dann mit ihnen in einer wirklich vernünftigen Art umgehen können.

Die zweite Ebene heißt »die vier Brahmavihāras«, Brahma = Götter und Vihāra = Verweilungsstätte, »die Göttlichen Verweilungsstätten«, was keine besonders deutliche Übersetzung für uns ist. Es sind die vier höchsten Emotionen und die einzigen, die der Buddha als wertvoll und heilsam bezeichnet hat. Wir könnten sagen, dass wir das innere Paradies erleben können, wenn wir diese vier Emotionen in uns zur Vollendung bringen. Daher werden sie »Göttliche Verweilungsstätten« genannt. Diese vier heißen: bedingungslose Liebe (mettā), Mitgefühl (karuṇā), Mitfreude (muditā), Gleichmut (upekkhā). Die erste davon wird meistens mit »liebender Güte« übersetzt; wenn wir einfach »Liebe« dazu sagen, so hat das eine tiefergehende Bedeutung für uns. Es ist ein Wort, das für jeden Assoziationen hat und sein Innenleben berührt.

Wir haben hier die gleiche Möglichkeit wie beim Denken, nämlich das Unheilsame mit dem Heilsamen zu ersetzen. Es ist aber vor allen Dingen wichtig, dass wir einmal erkennen, wieviel Glück wir in uns tragen und auch erleben können, wenn wir jeweils eine dieser vier Emotionen in den Vordergrund unseres Bewusstseins bringen.

Das Interessante daran ist: Liebe ist erlernbar. Und das ist eigentlich ein besonders wichtiger Punkt, denn im Allgemeinen wird geglaubt, erzählt und in Filmen gezeigt, dass Liebe ein Glücksfall ist, vor allem auch darum, weil wir ja Liebe mit gegenseitiger Zuneigung gleichsetzen. Die meisten Menschen suchen diesen Glücksfall, bis sie vielleicht eines Tages merken, dass diese Art der Bemühung gar nicht uneingeschränktes Glück bringt. Der ferne und absolute Feind von Liebe ist natürlich Hass. Das ist ganz einfach zu verstehen, aber der nahe Feind von Liebe ist Anhänglichkeit, und das ist bereits viel schwieriger zu erkennen. Im Allgemeinen kennen wir nichts anderes als Anhänglichkeit, was aber gleichbedeutend mit Anhaften ist. Anhaften woran? An irgendeiner Person, wodurch Angst entsteht. Angst wiederum bedeutet Hass. Wir können sofort untersuchen, ob wir etwas, wovor wir Angst haben, lieben könnten. Es handelt sich aber nicht darum, dass wir die spezielle Person hassen, sondern nur, dass wir die Möglichkeit des Verlustes ablehnen.

Wir haben dies wahrscheinlich schon alle erlebt. Manchmal wiegen wir uns in Sicherheit. Es ging schon so viele Jahre gut, es wird auch weiter gut gehen. Aber plötzlich ändert sich die menschliche Beziehung auf dramatische Art und Weise. Wieso geschieht das? Weil das Gesetz der Vergänglichkeit uns nie in Ruhe lässt. Wenn wir nichts anderes kennen als anhaftende Liebe, dann stehen wir plötzlich eventuell ohne Liebe da und auch, als wären wir nicht mehr liebenswert. Unser Selbstwertgefühl ist geschädigt und vor allem unsere Liebesfähigkeit. Das stimmt überhaupt nicht, denn die Liebesfähigkeit ist immer vorhanden und sollte nicht von einer einzigen Person in diesem Weltall abhängig sein. Wenn das der Fall ist, dann machen wir uns nicht nur äußerst abhängig, sondern begrenzen unser Herz in einer Art und Weise, die total unnötig ist und nichts anderes als Schwierigkeiten bringen kann.

Nichts bleibt so, wie es ist. Es gibt wenig Menschen, die daran zweifeln, dass sich alles ständig verändert. Allein jeder Atemzug, jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Bewegung, unser Körper – alles ist in ständiger Bewegung, man könnte sogar sagen in ständigem Aufruhr. Weil uns das eigentlich gar nicht passt, sind wir schon allein darum niemals völlig zufrieden. Im Prinzip wollen wir das Universum und die Naturgesetze unseren Wünschen anpassen, aber genau das Gegenteil ist nötig. Wir lernen, uns den Naturgesetzen anzupassen.

Das Angstgefühl, die geliebten Personen zu verlieren, schließt das Kennenlernen der wahren Liebe aus. Das wirkliche Problem, das wir mit Liebe haben, ist, dass Liebe ein Reinheitsgefühl in unserem Herzen ist und nicht eine Bestätigung unseres Wertes. Unser ganzer spiritueller Weg hängt davon ab, dass wir die vier »heilenden«, »heilsamen«, »heiligen« Emotionen in uns entwickeln. Wenn wir die Liebesfähigkeit des Herzens nicht erwecken und sie so entwickeln, dass wir unabhängig lieben, dann ist unser Pfad blockiert, weil die Reinheit des Herzens und die Unabhängigkeit von Zuwendung notwendig sind, um das Anhaften zu mindern und eines Tages loszulassen.

Die Freiheit, die der Buddha uns versprochen hat, das absolute Ende jeglichen Dukkhas, bedeutet: nicht anhaften. Das Wort Nibbāna bedeutet wörtlich übersetzt »nicht brennen«, aber hängt von Nicht-Anhaften ab. Wir lernen, uns nicht mehr mit gewissen Emotionen, Menschen und Situationen zu identifizieren. Solange wir eine Liebesbeziehung zu einer Person haben und der Rest der Welt uns nicht zu sehr stört, merken wir nicht, dass wir die wahre Liebe noch nie kennengelernt haben. Diese eine Person mag uns sehr wichtig sein, wir mögen sie sehr liebenswert finden, wir sind sehr froh, dass sie da ist, aber die wahre Liebe haben wir noch nicht kennengelernt.

Wahre Liebe bedeutet, die Fähigkeit des Herzens, die jeder besitzt, entwickelt zu haben. Es ist nicht so, dass wir etwas entwickeln müssten, was noch nicht vorhanden wäre. Das wäre sehr kompliziert und schwierig und kaum denkbar. Aber Liebesfähigkeit hat jeder und kennt sie. Wir haben sie auch alle schon ein oder mehrere Male erlebt. Eine Liebesbeziehung kann daher als ein Samenbeet angesehen werden, als ein Auslöser und ein Erkennen, wie es sich anfühlen würde, wenn wir die Liebe im Herzen so entwickeln, dass wir sie immer fühlen.

Vielleicht können wir uns erinnern, wie wir uns das erste Mal verliebt haben. Das war doch grandios! Alles sah viel schöner aus. Das einzige Hindernis war die Angst, dass es nicht funktionieren würde, und wir haben uns dadurch sehr unsicher gefühlt. Was sollte eigentlich funktionieren? Vor allem wohl die Gegenliebe, das war die Hauptsache. Aber trotz der Angst war das Gefühl der ersten Liebe absolut glückbringend. Wir hatten das Gefühl, als wären wir zwanzig Pfund leichter geworden und könnten springen statt gehen, fühlten uns also leicht beschwingt. Das könnten wir immer fühlen, ohne die Angst, dass wir nicht wiedergeliebt werden.

Wieso wollen wir uns nicht einmal auf diesen Pfad begeben? Es ist doch reine Unvernunft, darauf zu warten, dass ein anderer uns wiederliebt. Was bedeutet es denn überhaupt, von jemandem geliebt zu werden? Doch nichts anderes, als dass wir in den Augen dieses Menschen liebenswert erscheinen. Dann ändert dieser Mensch seine Ansicht, und wir sind nicht mehr liebenswert. Wieso eigentlich? Hundertprozentig liebenswert ist nur ein Erleuchteter, alle anderen Menschen kämpfen mit den fünf Hindernissen, die uns allen das Leben erschweren. Dennoch machen wir uns davon abhängig, ob ein anderer Mensch zustimmt, dass wir trotz unserer Fehler liebenswert sind. Es ist keine Frage, dass wir trotzdem liebenswert sind. Wir brauchen niemanden, der uns das bestätigt. Das können wir selbst empfinden. Und wie geschieht das? Ganz einfach: Indem wir lieben, und nicht danach suchen, geliebt zu werden. Die ganze Menschheit macht diesen Fehler, und dann entstehen Kummer und Trübsal, wenn Freundin oder Freund uns verlassen und wir uns einsam und zurückgesetzt fühlen. Wozu das alles! Das wird bestimmt nicht unsere Liebesfähigkeit vergrößern.

Wenn wir das Gefühl der bedingungslosen Liebe in uns wirklich zur Blüte bringen und in uns verankern, dann braucht uns niemand zurück zu lieben. Im Gegenteil, wenn wir selbst lieben, dann brauchen wir keine Bestätigung dafür.

Man könnte das vielleicht mit einem intelligenten Geist vergleichen. Suchen wir ständig jemanden, der uns sagt: „Du bist aber sehr intelligent!“ oder: „Das ist ja fabelhaft, wie du Kopfrechnen kannst!“? Wir können es und tun es, soweit es uns möglich ist. Wir benutzen unsere Intelligenz für alles Notwendige, egal, ob uns jemand bestätigt, es sei fabelhaft oder nicht, eben nur, weil es unserer Fähigkeit entspricht. Mit der Liebe ist es genauso, weil wir die Fähigkeit haben zu lieben.

Der Buddha hätte dies nie als die zweite Ebene des Glücks bezeichnet, wenn wir nicht das Potenzial dazu in uns hätten. Er hat Menschen, genau wie wir es sind, gelehrt, die all diese Fähigkeiten in sich trugen und auch verwirklichen konnten, wenn sie in Hingabe, Respekt und Ehrerbietung den Anweisungen gefolgt sind. Wir können auch bei uns heute erleben, dass diejenigen, die den Anweisungen folgen, eine deutlich gefestigtere Ebene des Glücks finden, weil sie sich mit einem höheren Ideal identifizieren können, das weit hinausgeht über die Marktplatzebene, in der wir leben. Solange wir genauso viel zurückbekommen wollen, wie wir geben, ist auch die Liebe noch auf der Marktplatzebene. Sehr häufig ist es auch bei Beziehungen so, dass keiner mehr Liebe geben will als der andere, weil er sich sonst übervorteilt oder geschädigt fühlt. Kann man wirklich Liebe auf eine Waagschale legen?

Wir müssen auch mit unseren Beurteilungen und Verurteilungen vorsichtig sein, denn wir können nur das erkennen, was wir selbst in uns tragen. Alles andere ist uns verschlossen. Wenn wir also über jemanden in irgendeiner negativen Weise urteilen, dann können wir sicher sein, dass wir die gleiche Schwierigkeit in uns haben, sonst würden wir sie gar nicht erkennen. Ein Mensch, der lieben kann, spürt die Liebesfähigkeit in anderen Menschen. Sie muss nicht auf ihn persönlich ausgerichtet sein. Das ist die Hauptsache bei dem Erlernen der Liebe. Wenn wir uns auf Persönlichkeiten fixieren, so begrenzen wir unsere Liebesfähigkeit so stark, dass das spirituelle Wachstum unterbrochen und unterbunden wird. Jede Begrenzung, die wir uns auferlegen, egal welcher Art, behindert unsere Entwicklung.

Im Allgemeinen ist es so, dass wir die Menschen, von denen wir glauben, dass sie »mein« sind (meine Kinder, meine Frau, mein Mann, meine Eltern, mein Freund, meine Freundin), in eine Spezialkategorie einteilen und auch fähig sind, zu ihnen wirklich liebevoll zu sein. Je liebevoller wir die Menschen dieser Kategorie behandeln, desto leichter sollte es uns fallen, diese Spezialkategorie aufzulösen. Unsere Liebe in einer Schublade für besondere Menschen aufzuheben, ist nicht sehr vernünftig. Diese Einteilung nutzt uns nichts auf dem spirituellen Pfad. Sie ist zwar allgemein auf der Marktplatzebene anerkannt und je größer die Anhänglichkeit, desto mehr »lieben« wir angeblich. Das stimmt aber leider überhaupt nicht.

Wenn wir unser Herz begrenzen und einteilen in die, die wir lieben, und die anderen, die uns im Prinzip ganz gleichgültig sind, dann haben wir eine ganz deutliche Unterscheidung. Diese Unterscheidung besteht dann in allen Bereichen unseres Lebens. Gleichgültigkeit ist ein großes Hindernis und wird der nahe Feind von Gleichmut genannt, wogegen Gleichmut einer der Erleuchtungsfaktoren ist. Wenn uns also klar geworden ist, dass wir an sich lieben könnten, dann ist die Zeit gekommen, um das zu üben. Es gibt überhaupt nichts anderes als üben.

Natürlich können wir erst einmal lieben üben mit den Menschen, die uns etwas liebenswert erscheinen, die uns näher stehen und bei denen es einfacher ist. Dann üben wir mit denen, die uns schwieriger erscheinen, und am Ende mit denen, die wir ablehnen. Menschen zu lieben, die wir aus irgendeinem Grund ablehnen, ist dann der Schwerpunkt, der Beweis, ob wir lieben gelernt haben oder nicht. Wir haben alle tagtäglich Konfrontationen, und lieben bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen. Es bedeutet vielmehr, dass wir lieben können, obwohl wir ganz deutlich sehen, dass vieles nicht in Ordnung ist. Wir brauchen das Verbrechen nicht anzuerkennen, im Gegenteil, wir können sehen und verstehen, dass es ein Verbrechen ist. Aber den Verbrecher, der dahinter steckt, können wir trotzdem lieben. Das stellt das erreichbare Ideal dar.

Wie wissen wir, ob wir lieben? Wir können immer wieder auf unsere Liebesbeziehungen zurückgreifen und den Unterschied zwischen dem Gefühl diesem einen und allen anderen Menschen gegenüber erkennen. Das ist eine einfache Art und Weise, uns zu verdeutlichen, ob wir überhaupt lieben. Wenn wir zum Beispiel eigene Kinder haben, ist es leicht, dies zu überprüfen. Wenn unser eigenes Kind ein gutes Zeugnis nach Hause bringt, sind wir beglückt. Ist es uns genauso wichtig, wenn das Nachbarkind ein gutes Zeugnis nach Hause bringt? Das ist materielles Denken. Wenn wir das spirituelle Leben nicht in unseren Alltag integrieren können, dann haben wir es noch nicht verinnerlicht. Wir müssen lernen, Verluste zu akzeptieren, weil wir wissen, dass uns am Ende unseres Lebens sowieso nichts übrig bleibt. Wir müssen üben, uns mit anderen Menschen genauso zu verbinden wie mit denen, die uns besonders wichtig sind. Wieso sind uns einige denn wichtig und andere vollkommen gleichgültig? Weil die wichtigen Menschen uns helfen und unterstützen, also unsere Ichbezogenheit verstärken. Diejenigen, die uns gleichgültig sind, beschäftigen sich mit ihren eigenen Interessen und gehen uns nichts an. Aber wenn es uns nicht möglich ist, unser Herz einmal so zu erweitern, dass wir viele Menschen mit einbeziehen können, dann ist unser Weg blockiert. Wir kennen das Glücksgefühl der Liebe. Wieso kümmern wir uns nicht darum? Wieso benutzen wir so oft und so unnötigerweise das Hass- oder Ablehnungsgefühl? Das beglückt niemanden, weder uns selbst, noch diejenigen, die wir ablehnen, noch die Welt um uns herum.

Es ist erlebbar, dass es ein universelles, kosmisches Bewusstsein gibt. Alles, was wir denken und empfinden, breitet sich um uns herum aus. Es gibt ein altes Lied: „Gedanken sind zollfrei.“ Das stimmt überhaupt nicht, wir müssen überall Zoll bezahlen. Jeder Gedanke, jedes Gefühl fließt aus uns heraus, und wir bekommen den Widerhall. Das sind die Ausstrahlungen, die ein Mensch hat, von denen wir ja oft reden und hören. Aber wissen wir auch, dass wir sie selbst haben und kümmern wir uns darum? Wir spüren vielleicht unsere eigenen nicht, aber wir spüren sie bei jedem anderen. Was sind diese Ausstrahlungen? Hass oder Liebe, Hilfsbereitschaft oder Gleichgültigkeit erwecken Herzenswärme oder Kälte, was leicht zu merken ist, genau wie Sonnenschein oder Schneestürme uns berühren. Wenn wir die Idee haben, anderen helfen zu wollen und dazu beitragen wollen, dass die Welt in Frieden lebt, dann haben wir keine andere Wahl, als erst einmal uns selbst zu helfen, inneren Frieden zu schaffen und das Glücksgefühl der Liebe in uns zu fördern. Wenn wir das getan haben, können wir es auch ausstrahlen, und die Umwelt um uns herum, die Menschen, die nahe sind, werden von dieser Ausstrahlung beeinflusst. Wir selbst sind mit Liebe angefüllt.

Wenn uns jemand liebt, dann erleben wir nichts anderes als Selbstbestätigung und spüren noch lange keine Liebe in uns und strahlen sie auch nicht aus. Vielleicht sind wir in der Lage zu lieben, wenn ein spezieller Mensch vorhanden ist, was häufig der Fall ist. Das Glück unseres Herzens kann uns jedoch nur anfüllen, wenn es unabhängig ist. Abhängigkeit ist gleichbedeutend mit Unfreiheit. Der spirituelle Weg führt zur Freiheit, zur Freiheit von jedem Druck, jedem Stress, führt zum Loslassen von allem, was wir glauben, haben zu müssen, um unser Ich zu bestätigen.

Nun begegnen wir hier auch wieder einer Schwierigkeit, die für intelligente Menschen immer hochkommt; es ist einfach kaum zu vermeiden. Wir können das alles hundertprozentig verstehen und dem auch zustimmen. Aber können wir es tun? Können wir in unser Herz hineinschauen und erkennen, was wir empfinden? Wenn wir negativ oder ablehnend reagieren, in irgendeiner Weise nicht liebend, so ist die Freude des Erkennens und die Möglichkeit des Ersetzens gegeben. Wir merken auch ganz deutlich, dass wir nicht glücklich sind, wenn wir lieblos empfinden.

Am Abend jedes Tages können wir Bilanz ziehen: Wie oft am Tage habe ich geliebt? Wie oft war ich ablehnend oder gleichgültig? Wie oft war ich glücklich? Wie oft schien mir alles neutral, und wie oft fühlte sich die Stimmung grau an und wurde immer grauer, trotz der herrlichen Landschaft, trotz des brillanten Sonnenscheins? Die Gemüter der Menschen sind im Allgemeinen grau. Ab und zu fällt ein Sonnenstrahl hinein und dieser Sonnenstrahl heißt Liebe. Und weil wir glauben, dass dieser Sonnenstrahl von der Sonne abhängig ist, das heißt von irgendeinem Menschen, bringen wir uns in ein Abhängigkeitsverhältnis. Von den Emotionen anderer Menschen abhängig zu sein, ist eine Katastrophe, denn wir schwanken ja schon durch unsere eigenen Emotionen. Abhängigkeit erzeugt ein Gefühl, als ob wir ein Blatt wären, das vom Wind hin und her gerissen wird. So können wir nie zur Ruhe kommen. Lieben möchte im Prinzip jeder, aber verwechselt das mit Geliebtwerden. Es ist eine ganz wichtige Unterscheidung, die man nur im eigenen Gefühlsleben erkennen kann.

Wenn wir jetzt lernen wollen, unabhängig, bedingungslos und unpersönlich zu lieben, so bedeutet das nicht, dass wir dann die einzelnen Personen, die angeblich »mein« sind, nicht mehr lieben können. Im Gegenteil, wir können sie so lieben, dass sie total frei von jedem Druck sind und von jeglicher Erwartungshaltung unsererseits. Dann können wir einmal spüren, was es bedeutet, das Gefühl der Liebe im Herzen wirklich entwickelt zu haben. Es bedeutet Herzenswärme, die umarmend und beschützend ist. Der Buddha hat sie mit Mutterliebe verglichen, ein Wort, das bei uns leider auf Ablehnung stoßen kann. Liebe ist ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, der Annäherung, des Akzeptierens, des Wirklich-Da-Seins. Es muss nicht unbedingt körperliche Anwesenheit mit einschließen, wir können auch auf weite Entfernungen hin lieben. Wir müssen nicht nur mit denen üben, die vor uns stehen. Aber am Anfang sind unsere Übungsobjekte diejenigen, die uns am nächsten sind, bei uns im Haus wohnen, in unserer Familie oder Gemeinschaft. Es ist ein wunderbares Projekt, diese Menschen bedingungslos zu lieben, vor allen Dingen dann, wenn sie etwas sagen, was uns nicht passt. Das ist eine ganz herrliche Aufgabe und Lernsituation! Es kann jeder, nur macht es fast keiner.

Wir können lernen, alle Menschen zu lieben, ganz gleich, was sie sagen. Sie sagen nämlich fünf Minuten später wieder etwas ganz anderes. Wir brauchen nur ein bisschen Geduld, und schon ist das ganze Ärgernis vorbei. Das heißt, auch uns selbst zu verlangsamen. Wir machen langsame Gehmeditation, wir haben keine Eile, irgendwo hinzukommen. Wir können ruhig langsam sein und schaffen dennoch alles. Was haben wir denn eigentlich zu schaffen? Wir sind alle auf dem Weg zum Friedhof, wozu die Eile? Wir kommen garantiert hin, ob wir uns beeilen oder nicht. Wir haben also zuerst einmal die Übungsobjekte, die bei uns im Hause wohnen. Und wenn der Geist sagt: „Aber das ist ja nun eine Nummer zu groß, da ist einer, den man unmöglich lieben kann!“ Nicht glauben! Der Geist erzählt alles Mögliche. Und sehr häufig erzählt er Unsinn. Die Liebesfähigkeit ist nicht davon abhängig, was Menschen sagen, wie sie aussehen, ob wir sie schön oder hässlich finden, ob sie uns lieben, ob sie von uns geliebt werden wollen, nichts davon! Die Liebesfähigkeit im Herzen ist vergleichbar mit der Intelligenz im Geist. Sie ist entwickelbar.

Wir können immer wieder unsere Umwelt als Spiegel benutzen und erkunden, wieso etwas geschehen ist, und was wir damit zu tun haben. Was immer auch geschieht, wenn wir lieblos sind – und das sind wir alle häufig genug – empfinden wir die anderen Menschen auch als lieblos. Wir haben einfach nicht die Aufnahmefähigkeit und können gar nicht spüren, dass da Liebe herrscht. Genau, wie wir nicht einen Erleuchteten empfinden können, weil wir selbst nicht erleuchtet sind. So machen wir sehr oft Riesenfehler mit unserer Beurteilung und Verurteilung, und es wäre viel besser, wenn wir davon Abstand nehmen und einfach die Liebesfähigkeit immer mehr und mehr in uns entwickeln würden.

Jeder Mensch, den wir treffen, bietet uns die Möglichkeit dazu. Vielleicht sollten wir erst mit denen, die nicht so schwierig sind, von denen wir glauben, dass sie ganz vernünftig sind, anfangen. Sie haben keine enge Verbindung zu uns, sind weder Freunde noch Verwandte, sondern einfach Menschen, die wir sehen oder sprechen. Zum Beispiel der Kassierer oder die Kassiererin im Supermarkt. Wir können versuchen, diesen Menschen wirklich zu lieben und dasselbe Gefühl für ihn zu entwickeln, das wir für den einen speziellen Menschen in unserem Leben haben. Wir merken dabei sofort, was da für ein Unterschied besteht und wieviel Mühe es uns kostet, liebende Gefühle hervorzubringen. Und dann sagt der Geist natürlich: „Diesen Menschen kenne ich doch gar nicht, wie kann ich da lieben!“

Es handelt sich um unpersönliche Liebe, bedingungslose Liebe, die Fähigkeit des Herzens, von Selbstbezogenheit und Anhaften loszulassen und in die Weite zu gehen. Es handelt sich nicht darum, ob wir die Kassiererin kennen oder nicht oder vielleicht den Postboten. Er bringt die Post, legt sie hin, und wir sagen höflich, je nachdem, wo wir leben, „Guten Tag“ oder „Grüß Gott“ und bezeugen mit Ton und Körpersprache unsere Gleichgültigkeit. Mit diesen beiden Beispielen ist es vielleicht gar nicht so schwierig zu üben, weil diese beiden Menschen im Allgemeinen gar nichts Unangenehmes an sich haben. Dass wir im Supermarkt bezahlen müssen, haben wir vorher gewusst, und dass der Postbote kommt, haben wir auch gewusst, also ist nichts Unerwartetes oder Bedrückendes geschehen.

Aber es kann geschehen, dass wir mit jemandem zusammenkommen, der uns total unerwartet Vorwürfe macht. Wir sind überrascht, dass dieser Mensch überhaupt kommt und noch dazu Vorwürfe im Kopf hat. Nun sind wir aufgefordert, ihn trotzdem zu lieben. Das ist schon ein größeres Lernobjekt. Was machen wir damit? Wenn es uns nicht gelingt, dieses Examen zu bestehen, müssen wir das nächste Mal wieder probieren, das schadet nichts. Aber vor allen Dingen müssen wir wissen, dass unpersönliche Liebe für jeden erlernbar ist.

Die Liebende-Güte-Meditation ist ein Mittel zum Zweck, nicht der Zweck an sich. Wenn wir bei der Liebenden-Güte-Meditation etwas empfinden, so ist das hilfreich und förderlich. Sollten wir nichts empfinden, so schadet das am Anfang auch nichts! Je öfter wir den Geist in eine bestimmte Richtung lenken, desto leichter kommen die Empfindungen. Daher soll der Denkprozess auch in die Richtung der unpersönlichen Liebe gehen. Wenn wir uns vorstellen, wie viele Menschen auf diesem Erdball leben, die wir alle gar nicht kennen und die wir lieben sollen, so ist das nicht so schwierig, weil sie noch nie etwas zu uns gesagt oder getan haben, was unsere Ichbehauptung irgendwie in Frage gestellt hat.

So ist es verhältnismäßig einfach, Menschen im fernen Afrika oder China zu lieben. Aber lieben wir sie wirklich oder ist das nur ein Wort? Das Wort muss Gefühl werden. Bei der Liebenden-Güte-Meditation können es am Anfang nur Worte sein, aber sie verwandeln sich eines Tages in ein Gefühl. So müssen wir immer wieder üben, bis das stattfindet. Das Liebesgefühl ist ausfüllend und daher auch in gewisser Weise erfüllend. Menschen, die einen tiefen Glauben haben, der mit Liebe verbunden ist, haben häufig das Gefühl der Erfüllung. Sie brauchen nicht weiter zu suchen, denn die Liebe zu ihrem Glauben erhebt sie schon aus der Alltagsebene. Der Buddha hat gesagt, dass wir durch die unpersönliche, bedingungslose Liebe, wenn sie immer vorhanden ist, erleuchtet werden können, aber ohne sie den Weg nicht finden.

Es ist meistens nicht der Fall, dass wir ausschließlich diesen Übungsweg einschlagen. Im Westen würden wir wahrscheinlich nicht nur den Weg der geläuterten Emotionen gehen, sondern würden das mit dem Weg der Einsicht, des Klarblicks verbinden. Aber die Möglichkeit besteht, nur den Weg der Emotionen als spirituelle Läuterung zu benutzen. Wenn wir uns eingeredet haben, dass wir im Prinzip niemanden hassen, so kann das sehr leicht stimmen. Wieso sollten wir auch? Keiner hat uns etwas angetan. Aber das ist ja gar nicht die Frage, sondern stattdessen: Wie viele Menschen lieben wir? Das ist der Kernpunkt der Praxis. Oft ist dieses Gefühl, keinen zu hassen, nichts anderes als Gleichgültigkeit, da die meisten Menschen uns nichts angehen. Also wieso sollten wir sie hassen? Das Gefühl der Zusammengehörigkeit wird durch die Meditation gestärkt und auch erlebt. Aber wir können nicht darauf warten, die Meditation soweit zu bringen, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl ein Erlebnis wird. Wir müssen jetzt schon anfangen, es zu praktizieren.

Da hilft uns vielleicht auch wieder einmal die Vernunft. Wir kommen uns doch so vor, als wären wir alle separat. Jeder sitzt auf seinem eigenen Kissen, jeder hat einen begrenzten Körper und natürlich auch einen abgegrenzten, eigenen Geist, was alles »Ich« oder »mein« heißt. Alle anderen heißen »Du«, sind also separiert von »Ich«. Es geht schließlich um mein eigenes Glück. Aber in der Abgrenzung und dem Sich-Separieren ist auch das Glück der bedingungslosen Liebe nicht zu finden. Dieser Dualismus bringt nicht die Erweiterung und Ausdehnung des Herzens mit sich und auch nicht dieses Gefühl der Zusammenge hörigkeit, dass es endgültig keinen anderen gibt, sondern einfach nur eine Fähigkeit des Liebens.

Die Vernunft sagt uns: Unsere Wissenschaftler haben schon vor Jahrzehnten entdeckt, dass es keinen einzigen soliden Bauklotz im ganzen Universum gibt, inklusive uns selbst, denn wir gehören mit dazu. Das steht allerdings nicht in ihren Büchern, da es vielleicht etwas schwer zu verinnerlichen ist. Alle Materie besteht aus Energieteilchen, die zusammenkommen und wieder auseinanderfallen. Diese vereinigen sich auch nicht in der gleichen Form wieder, wie sie vorher waren, sondern nur ähnlich. Da das ständig passiert, bekommen wir den Eindruck, als wären wir separate Einheiten.

Wir wollen zum Beispiel einmal an die Luft denken, die hier im Raum ist. Keiner von uns kann sagen: „Bis hierher ist meine Luft, die darf kein anderer atmen, die bekomme nur ich.“ Können wir sie separieren? Die Luft existiert, wir atmen sie ein. Wenn wir jetzt an einem anderen Platz sitzen, atmen wir woanders die Luft ein. Ist es andere Luft? Wenn jemand die Luft begrenzt hätte – wenn er das könnte – und wir sie nicht bekommen würden, würden wir sterben. Dieses Beispiel ermöglicht es vielleicht, uns mit der Einheit aller Schöpfung vertrauter zu machen. Außerdem hängt auch unser körperliches Überleben von vielen Menschen ab. Wir vergessen diese Wahrheiten ständig, weil wir alles andere, was wir tun, für wichtiger halten.

Wir sollten uns täglich daran erinnern, dass wir alle dem Tod entgegengehen. Geburt ist eine Garantie für den Tod, denn alles, was entsteht, muss auch vergehen. Wir können uns auch überlegen, was noch wichtig ist, wenn wir auf unserem Totenbett liegen. Ist es wichtig, wie oft wir Recht gehabt haben oder wie oft wir jemanden verurteilt haben oder wie viele Menschen uns gleichgültig waren? Oder kommt es darauf an, wie oft und wieviel wir geliebt haben und wie voll das Herz immer noch von Liebe ist? Wir können uns überlegen, um was es wirklich geht. Keiner weiß, wann sein Tod kommt. Wir glauben, er kommt im Alter, aber auch das ist ein karmisches Resultat, das nicht jeder hat. Wenn wir uns einen Friedhof beschauen und die Grabsteine lesen, so ist jedes Alter vertreten, von einer Stunde bis über hundert Jahre.

Unser Erinnern an die eigene Sterblichkeit bedeutet auf keinen Fall, dass wir unseren Verpflichtungen und Verantwortungen nicht mehr nachkommen, im Gegenteil: Was wir mit Liebe tun, ist wohlgetan. In Wirklichkeit: Was wir mit Liebe tun, ist spirituell getan. Was wir ohne Liebe tun, kann noch so spirituell aussehen, hat aber keinen spirituellen Inhalt. Wenn wir uns ohne Liebe auf das Kissen setzen, ist kein spiritueller Werdegang möglich. Wenn wir liebevoll Toiletten putzen, sind wir dabei, uns spirituell zu entwickeln. Teresa von Avila hat gesagt: „Ich brauche nicht noch eine , heilige‘ Nonne, ich brauche eine, die Toiletten putzt.“

Heiligkeit ist heil sein und nichts anderes. Selig-sein ist Glückseligkeit. Wir alle haben die Fähigkeiten dazu, aber wir müssen darauf hinarbeiten und erkennen, dass es möglich ist. Glückseligkeit und Heilsein beinhalten Loslassen. Am Ende können wir nichts behalten. Freiheit des Herzens schließt Gutes und Schlechtes mit ein. Das bedeutet nicht, dass wir keinen Unterschied zwischen Gutem und Schlechtem erkennen, dann könnten wir ja die Tugendregeln nicht einhalten. Aber es bedeutet, dass wir niemanden ablehnen müssen, sondern, dass wir lieben können, wodurch wir nicht mehr so oft impulsiv, instinktiv und negativ reagieren. Allein das ist schon eine Ebene des Glücks, die die meisten Menschen nie kennenlernen. Wenn wir nicht mehr auf Dinge, die uns nicht passen, reagieren, weil wir genügend Liebe in uns tragen, dann haben wir endlich einmal Ruhe. Dann sind wir auch in der Lage zu meditieren, weil der Geist sowieso ruhig ist.

Die Meditation muss geliebt werden, dann hat sie eine Chance zu funktionieren. Was immer wir für Schwierigkeiten bei der Meditation haben, auch diese können wir lieben. Wir wissen schon, dass es schwierig ist, Mensch zu sein, und noch schwieriger, ein guter, liebender Mensch. Wenn uns das klar ist, dann werden wir uns vielleicht einmal unseren Schwierigkeiten hingeben und versuchen, sie zu überwinden, was eine der Anweisungen des Buddha ist. Dazu hat er Folgendes gesagt: „Derjenige, der tausendmal tausend Armeen besiegt, ist nichts im Vergleich zu demjenigen, der sich selbst besiegt.“ Die Selbstbehauptung, die Selbstbezogenheit können wir besiegen.

Lieben ist Schenken, Von-Sich-Selbst-Geben. Je mehr wir uns selbst verschenken können, desto leichter fällt uns das Lieben. Wir brauchen keine Bestätigung. Wenn wir das Herz voll Liebe haben, sind wir bestätigt. Wir brauchen niemanden, der uns sagt, dass wir liebenswert sind. Und wenn uns jemand sagt, dass wir nicht liebenswert sind? Auch das ist kein Grund zur Trauer, sondern nur Worte, mit denen wir nichts weiter zu machen brauchen. Der Ärger, den wir um uns verbreiten, die Ablehnung, die Feindseligkeiten, alles existiert im Weltall, im kosmischen Bewusstsein. Wollen wir wirklich die Negativitäten noch vergrößern? Oder wollen wir die Liebe, das Glück, die Freude vergrößern? Wenn wir das Letztere wollen, dann haben wir eine hochinteressante Lebensaufgabe; aber nicht nur das, wir haben einen Lebenssinn gefunden, der den meisten Menschen heutzutage abhandengekommen ist. Dass unser Lebenssinn nicht materiell ist, weiß wohl jeder. Aber worin besteht er stattdessen? Nicht bekommen wollen, sondern schenken und diese Welt um eine Kleinigkeit schöner und reiner verlassen, als wir sie vorgefunden haben.

Die vier Ebenen des Glücks

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