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Erklärung der Kontemplation

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Um uns mit der Kontemplation zu beschäftigen, müssen wir den Unterschied zwischen Ruhe und Einsicht kennen. Wenn wir Atembetrachtung oder Gehmeditation üben, so sind wir dabei, den Geist zur Ruhe zu bringen, damit er einmal aufhört, sich Dinge auszudenken, die im Prinzip im Moment keinerlei aktuellen Wert für uns haben, sodass wir eines Tages in der Lage sind, den Geist dorthin zu dirigieren, wo wir ihn haben wollen. Der Mensch, der das kann, braucht nie mehr unglücklich zu sein. Nur ein Narr würde freiwillig unglücklich werden. Solange wir den Geist nicht dort hinwenden können, wo wir ihn haben wollen, macht er mit uns, was er will. Die Ruhemeditation stärkt die Kraft des Geistes, die es uns ermöglicht, einmal ohne den Wellenschlag der Emotionen zu sein, sodass wir tiefe Einsichten haben können. Kontemplation ist ein Mittel, um Einsicht zu erlangen. Sie ist nicht auf Ruhe ausgerichtet, sondern einzig und allein auf Einsicht.

Die Kontemplation ist daher eine Art Fragestellung, die wir natürlich auf jede beliebige Art und Weise machen können. Wenn wir sie für uns allein machen, so können wir die Fragestellung, die wir für uns für wichtig halten, benutzen. Wir müssen uns nicht an die Worte halten, die wir jetzt hier finden werden. Aber die Fragestellung soll kein diskursives Denken hervorrufen, wie zum Beispiel: „Das ist aber interessant. Das habe ich doch schon irgendwo gelesen. Wer hat das Buch geschrieben? Die Physiker wissen sehr viel, aber eigentlich interessieren mich die Wissenschaften gar nicht.“ Das ist keine Kontemplation, sondern diskursives Denken. Die Kontemplation bleibt bei dem Thema, das angeschnitten wurde, und versucht, im Gefühl, im eigenen Spürsinn, im inneren Erkennen die Antwort zu finden und nicht irgendwelche Antworten zu akzeptieren, die der Geist gerade geneigt ist zu geben.

Die Antwort, die wir finden, könnte vielleicht »Dukkha« heißen. Dukkha ist aber nur vorhanden, wenn wir die Dinge nicht akzeptieren wollen, so wie sie sind, sondern sie anders haben wollen. Sobald wir hinnehmen, was ist, und erkennen, dass das nicht zufriedenstellend ist, brauchen wir nicht darunter zu leiden. Die ständige Flucht vor dem Dukkha ist eine ewige Sackgasse. Es ist niemals möglich zu entkommen. Kontemplation bedeutet Fragestellung, und dazu gehört auch die Infragestellung von sich selbst. Weiß ich wirklich, was ich glaube zu wissen? Bin ich wirklich derjenige, der ich denke zu sein? Was sind meine Fundamente, an denen nicht gerüttelt werden darf?

Das sind alles Möglichkeiten, die in der Kontemplation benutzt werden können. Vielleicht können wir sogar erkennen, woran unser Falschdenken liegt. Wenn wir das erkannt haben, haben wir einen Grund zu unendlicher Freude, denn dann können wir vielleicht bald so denken, dass wir Glück und Frieden erleben. Falsch denken und richtig denken bedeutet hier nicht, dass wir nicht studiert haben. Es hat damit zu tun, dass wir unser Innenleben noch nicht studiert haben. Für die Kontemplation müssen wir uns nicht spezifische Worte merken, sondern wir können die Worte, die wir für bedeutsam halten, verwenden.

Die vier Ebenen des Glücks

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