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Achtsamkeit üben


Leben im Biorhythmus – eigentlich sollte das ganz selbstverständlich sein. Doch wir haben zum großen Teil verlernt, nach innen zu horchen und unserer inneren Stimme zu folgen. Dabei ist das Bauchgefühl mittlerweile wissenschaftlich bestätigt, denn unser Darmhirn, wie Forscher es nennen, scheint ebenso komplex zu sein wie unser Gehirn. Das Gefühl für das, was uns guttut, ist individuell unterschiedlich, deshalb spricht man auch vom individuellen, dem ganz persönlichen Biorhythmus. Und den sollten Sie unbedingt kennen, indem Sie auf Ihre Tagesrhythmen achten und Körpersignale verstehen lernen.

Oft ist das ja auch ganz einfach: Wer auf Erdbeeren Pickel bekommt, verzichtet eben auf Erdbeeren. Doch auch bestimmte Vorlieben beim Essen muss man ernst nehmen: Die herbstliche Leidenschaft vieler Menschen für Kürbis und Kartoffeln signalisiert vermutlich, dass es Zeit ist, die Energiespeicher zu füllen und den Carotinspiegel auszugleichen. Immerhin kommt die Jahreszeit, mit der nicht nur weniger Wärme und Licht, sondern auch weniger Vitalstoffe verbunden sind. Übrigens wollen auch unsere »Untermieter« gefüttert werden: Obwohl man bei der Erforschung unseres Ökosystems Darm noch ziemlich am Anfang steht, ist den Wissenschaftlern klar, dass unsere Darmflora nicht nur bei der Verdauung die wesentliche Rolle spielt, sondern auch Appetit oder gar Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel hervorrufen kann. Wenn Sie zum Beispiel zwei Tage hintereinander unbedingt Spaghetti mit Knoblauch und Chili essen wollen, sollten Sie dieser Lust nachgeben: Beide Gewürze helfen nämlich bei leichten Darminfektionen. Achten Sie auch darauf, was Ihr Körper sonst noch so spricht: Herzhaftes Gähnen heißt nicht einfach Zeit fürs Nickerchen aus Mangel an Energie. Es ist auch das Signal, mal weg vom PC und raus an die frische Luft zu gehen, um mehr Licht zu tanken und die innere Uhr zu takten. Tagsüber müssen wir immer wieder Pausen einlegen, selbst wenn wir noch so sehr unter Zeitdruck stehen oder wenn uns eine Aufgabe fasziniert. Konzentration ist gut, doch wer gedanklich nicht loslassen kann, rutscht leicht in die Stressspirale.

Sanfte Ernährung

Essen Sie reichlich Gemüse und Obst, Salat und Kartoffeln, Nudeln und Reis, Kräuter und Gewürze, denn alles, was Pflanze ist, sollte unsere Nahrungsgrundlage bilden. Nur durch viele verschiedene Bio-Aktivstoffe aktivieren wir auch unsere körpereigenen Heilkräfte: Diese natürlichen Inhaltsstoffe von Pflanzen greifen positiv in Stoffwechsel und andere Funktionen unseres Organismus ein, helfen den Zellen bei der Arbeit, unterstützen unsere körpereigene Killerzellenarmee beim Kampf gegen böse Keime. Zudem regen pflanzliche Lebensmittel all unsere Sinne an: Ein reifer Pfirsich erinnert an Rosen, mit dem Aroma Himbeeren vergleichen wir das Bouquet eines schönen Weines. Orangenschale und Vanilleschote erschnuppern wir in der Praline. Den Geschmack frisch gebratener Pilze können Sie mit verbundenen Augen kaum von einem Grillsteak unterscheiden.

Wichtig beim Fertig-Müsli: Lesen Sie die Zutatenliste und meiden Sie Produkte, bei denen Öl, Zucker, Sirup, Honig und Malzextrakte an vorderer Stelle stehen. Diese Mischungen sind zu fett und zu süß und schaden damit unserer Gesundheit.

Selbstverständlich kann auch gesundes Essen seine Tücken haben, und man sollte nichts erzwingen: Wenn Sie zum Beispiel aufs morgendliche Frischkornmüsli mit Bauchgrummeln reagieren, brauchen Sie eher sanfte Mischungen mit zarten Flocken – da hat der Darm zu tun, ist aber nicht überfordert.

Kochen im Biorhythmus heißt auch, dass Sie rechtzeitig mit der Zubereitung des Essens beginnen und nicht erst, wenn Sie hungrig sind. Notfalls essen Sie kalt, denn das ist besser, als während des Kochens zu naschen. Auch von Zwischenmahlzeiten raten Chronobiologen ab, denn kleine Snacks zwischendurch gönnen der Verdauung keine Pause und pushen ständig den Insulinspiegel. Der natürliche Biorhythmus wird ignoriert, die Folge können ernährungsbedingte Krankheiten wie Diabetes oder Adipositas sein.

Die Biorhythmus-Küche

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