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Welche Arten von Angststörungen gibt es?

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Generell unterscheidet man zwischen spezifischen und unspezifischen Angststörungen. Die spezifischen AngststörungenAngststörungspezifische nennt man auch → PhobienPhobie. Bekannte Beispiele hierfür sind die Angst vor Höhe, die Angst vor engen Räumen und die Angst vor Spinnen. Dabei hat jede Störung einen Namen, der sich von der griechischen Bezeichnung Phobos für Angst und der griechischen oder lateinischen Bezeichnung des Objektes oder der Situation ableitet, vor der die betroffenen Personen Angst haben. Bei Höhenangst ist das Akrophobie (Akros = Gipfel, Spitze, Höhe), bei Angst vor engen Räumen die Klaustrophobie (Klaustrum = Verschluss, Riegel, Schloss). Die Angst vor öffentlichen Plätzen ist die Agoraphobie (Agora = Marktplatz). Die Agoraphobie wird aber nicht zu den spezifischen Phobien gerechnet, weil hier noch andere Angstprozesse eine Rolle spielen. Es gibt eine lange Liste von möglichen Ängsten, in der folgenden Tabelle gebe ich einige Beispiele von spezifischen Phobien.

Phobie griechischer/lateinischer Objektname Bedeutung
Akrophobie akros: Gipfel, Spitze, Höhe Angst vor Höhe
Arachnophobie arachne: Spinne Angst vor Spinnen
Aviophobie avis: Vogel Flugangst
Brontophobie bronte: Donner Angst vor Donner
Canophobie canis: Hund Angst vor Hunden
Dentophobie dens: Zahn Angst vor Zahnbehandlung
Emetophobie emeein: erbrechen Angst vor Erbrechen
Hemaphobie haima: Blut Angst vor Blut
Klaustrophobie claustrum: Verschluss, Riegel, Schloss Angst vor engen Räumen
Musophobie mus: Maus Angst vor Mäusen
Xenophobie xenos: Fremder Angst vor Fremden/Unbekannten
Zoophobie zoon: Lebewesen Angst vor Tieren

Tabelle 1 |

Verschiedene Phobien und ihre sprachliche Herkunft

Spezifische Phobien kann man recht gut behandeln. In der Regel werden die Betroffenen den angstauslösenden Reizen unter Begleitung einer Therapeutin ausgesetzt. Diese Therapieform nennt sich ExpositionstherapieExposition-therapie. Ich beschreibe die Expositionstherapie später noch genauer. Nach einer bis fünf solcher Expositionssitzungen ist die Behandlung der Störung in der Regel abgeschlossen laut S3-Leitlinie für Angststörungen. Manchmal reicht sogar eine einzige Sitzung.

Unspezifische AngststörungenAngststörungunspezifische sind dagegen schwerer zu behandeln. Meist wird hier mit Medikamenten und Psychotherapie gearbeitet. Oft werden auch AntidepressivaAntidepressiva gegeben, also Medikamente, die auch bei → Depression eingesetzt werden. Welche Medikamente genau bei welcher Angststörung gegeben werden, können Sie auch in der S3-Leitlinie nachlesen, die ich unten verlinkt habe. Diese Medikamente wurden auf ihre Wirksamkeit getestet, unter anderem in Tierstudien mit Nagetieren. Da in diesen Studien vor allem männliche Nagetiere untersucht wurden, kann es sein, dass sich in Zukunft die Medikamente für Männer und Frauen mit Angststörungen unterscheiden werden.

Linktipp | Eine Liste mit allen Phobien findet sich hier: https://phobie-wissen.de/phobienliste/. Die S3-Leitlinie für Angststörungen kann man hier einsehen: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/051-028.html.

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