Читать книгу Grübeln stoppen - Barbara Schuster - Страница 4
Оглавление1.Einleitung
Wir Menschen tun es jeden Tag, ganz bewusst oder völlig unbewusst, grübeln. Grübeln, ein Wort, das so komisch ist, wie auch das Bezeichnete selbst. Man denkt nach über Gott und die Welt, warum das Wetter heute so ist, wie es ist oder auch darüber, warum man vom Leben so schwer gebeutelt wurde.
Grübeln ist wie atmen, es passiert die meiste Zeit unbewusst, aber es passiert. Grübeln lässt sich nur schwer kontrollieren und ist nicht einfach zu steuern. Der Mensch macht sich Gedanken und manchmal ist es so, dass diese Gedanken niemals enden. Es scheint beinahe ein Teufelskreis zu sein, ist man erst einmal ins Grübeln gelangt.
Vielleicht kannst auch du ein Lied davon singen, dass, wenn du am Abend nach einem harten Tag zur Ruhe kommen und dich entspannen möchtest, dein Kopf auf einmal anfängt, Karussell zu fahren. Du liegst im Bett, suchst deinen Schlaf, findest jedoch nur Gedanken, die oftmals keinen Sinn ergeben. Manche Menschen verlieren dabei im wahrsten Sinne des Wortes ihren Kopf und Grübeln wird zu einem wahren Problem, was zum Beispiel in Depressionen und Angstattacken enden kann.
Jeder von uns hat schon einmal gegrübelt, ob bewusst oder als unklare, schwammige Gedanken nebenbei. Sei es über die aktuellen Nachrichten oder ein Missgeschick, das vor zwei Jahren passiert ist. Doch was genau bedeutet grübeln eigentlich und was unterscheidet es vom normalen Nachdenken über eine bestimmte Situation? Ist es schädlich und was kannst du dagegen machen? Das und mehr erfährst du in diesem Ratgeber.
2.Definition grübeln
Laut Definition unterscheidet sich das Grübeln vom normalen Nachdenken durch einige klar definierte Charakteristika. Der deutlichste Unterschied zeigt sich daran, dass beim Grübeln kein klares Ziel angestrebt wird. Denkst du über die Situation nach, in die du durch unglückliche Umstände geraten bist, dann tust du dies, um dir darüber im Klaren zu werden, wie du das Problem lösen oder zumindest die Situation verbessern kannst. Es ist das Angehen eines Problems mit einem Ziel: ein klarer Gedankengang mit Struktur und vor allem ein Ende.
Dieses Ziel fehlt beim Grübeln gänzlich. Hier drehen sich die Gedanken im Kreis, ohne an einer möglichen Lösung zu arbeiten. Auch ist das Grübeln viel Intensiver. Buchstäblich kannst du jemandem ansehen, ob er nachdenkt oder grübelt. Der Blick erscheint völlig leer, das Gesicht wirkt apathisch, teils ängstlich, traurig und depressiv. Zusätzlich kann es passieren, dass du dich in einer Spirale aus negativen Gedanken wiederfindest, von der du nicht wirklich weist, wie du ihr entkommen sollst.
Zusätzlich ist es symptomatisch für das Grübeln, dass es meist um abstrakte Ängste oder Selbstzweifel geht. Auch ist es möglich, dass sich diese Zwangsgedanken um völlig belanglose Themen handeln. Beispielsweise wurde ein Fall bekannt, bei der die betroffene Frau immer wieder darüber nachdenken musste, wie sie Milch von der Kuh in den Kühlschrank kommt.
Doch wann ist die Grenze des normalen Grübelns zu einem krankhaften Grübeln überschritten? Das hängt stark davon ab, wie intensiv es betrieben wird. Auch ist es von Wichtigkeit, inwieweit das Grübeln dich im Alltag einschränkt. Ertappst du dich mehrmals täglich, wie du minuten- oder sogar stundenlang wie gelähmt auf dem Sofa sitzt und grübelst, deutet das auf pathologisches Grübeln hin.
Des Weiteren ist ein ganz eindeutiges Anzeichen des krankhaften Denkens die Tatsache, den Gedanken nicht willentlich ein Ende setzen zu können. Nichts kann dich in diesem Moment von den Gedanken, die du hast, ablenken. Es gibt viele Menschen, bei denen Zwangsgedanken beim ins Bett Gehen auftreten und so den Schlaf verhindern. Viele Betroffene berichten hier mitunter von Zwangsgedanken durch Sorge um Verwandte oder Bekannte, die mitunter auch eigene Gewalt oder Gewalt gegenüber diesen Personen mit einschließen kann.