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Vorwort

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Die Alzheimer-Krankheit ist in wenigen Jahren zu einem medizinischen, gesellschaftlichen und menschlichen Problem tragischen Ausmaßes geworden. Es handelt sich um eine häufige, schwere und kostspielige Krankheit. In Deutschland leiden etwa 1,3 Millionen Menschen an ihr. Die fortschreitende Beeinträchtigung von geistigen und Verhaltensfunktionen führt bei anfälligen Patienten zu einem Zustand schwerer Abhängigkeit. Die Familien tragen die vollen Folgen des Autonomieverlusts und der Gebrechlichkeit der Patienten. Die Alzheimer-Krankheit ist sowohl im Hinblick auf die Gesellschaft als auch im Hinblick auf die Familien für steigende Kosten verantwortlich: Die jährlichen Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland für Demenzkrankheiten belaufen sich auf etwa 9,4 Milliarden Euro, dennoch tragen die Familien 66 % der anfallenden Kosten für die Pflege eines Demenz-Patienten selbst.

Es bestehen noch immer viele Vorurteile, darunter die Verwechslung mit der „Senilität“. Tatsächlich ist die Alzheimer-Krankheit jedoch eine echte Krankheit, die sich deutlich vom natürlichen Alterungsprozess geistiger Funktionen unterscheidet. Auch wenn letzterer gewiss beschwerlich ist, bringt er doch keine größere Behinderung mit sich. Im Gegensatz dazu entsteht die Alzheimer-Krankheit durch spezifische Schädigungen des Gehirns, die dieses immer stärker beeinträchtigen; zu Beginn ist sie durch Gedächtnisstörungen charakterisiert, die mit der gewöhnlichen Vergesslichkeit, die mit dem Alter verknüpft ist, nicht zu vergleichen sind.

Auch andere neurologische Krankheiten beeinflussen die kognitiven und Verhaltensfunktionen. Sie sind zwar der Öffentlichkeit nicht immer bekannt, aber dennoch häufig (15 – 20 % der Fälle von Demenzerkrankungen), und führen mehr oder minder schnell zu einem Verlust der Autonomie unter Umständen, die sich manchmal von denen der Alzheimer-Krankheit unterscheiden. Es ist wichtig, diese beiden Krankheitsformen auseinander zu halten, denn die therapeutischen Ratschläge und Maßnahmen sind nicht dieselben. Am häufigsten sind frontotemporale Demenzerkrankungen und die Demenz mit Lewy-Körpern.

Die Häufigkeit der Alzheimer-Krankheit und verwandter Krankheiten hat die Ärzteschaft und die öffentliche Hand in Alarmbereitschaft versetzt, wobei sie in ihrer Tätigkeit durch die Deutsche Alzheimer Gesellschaft unterstützt werden. In den letzten Jahren waren die erzielten Fortschritte unbestreitbar: Es lässt sich schon frühzeitiger eine Diagnose stellen, die soziale Unterstützung zur Entlastung der Familien und zur Erleichterung der Betreuung zu Hause entwickelt sich, einige Behandlungsmethoden gestatten zwar nicht die Heilung der Patienten, aber verschaffen ihnen eine wichtige Atempause und eine annehmbarere Entwicklung der Krankheit. Weitere Hoffnungen werden sich vielleicht schon in naher Zukunft erfüllen: eine noch frühzeitigere Diagnose und Behandlungsmethoden, die auf die inneren Mechanismen der Krankheit einwirken. Unterdessen brauchen Patienten und Familien die Unterstützung der Gesellschaft, die die Pflicht hat, sich um ihre Ältesten zu kümmern, die diese Gesellschaft aufgebaut haben.

Dieses Buch gibt Hinweise und Ratschläge. Es ist die Frucht zahlreicher Begegnungen mit Patienten und ihren Familien in den letzten fünfundzwanzig Jahren. Ich bin ihnen dankbar für das, was sie mir gegeben haben. Möge dieses Buch ihnen ein bisschen helfen.

Bernard Croisile Klinischer Neurologe Doktor der Neuropsychologie Beauftragter des Centre Mémoire de Ressources et de Recherche des Hospices Civiles in Lyon
Alzheimer

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