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2 Die Alzheimer-Krankheit verstehen WAS IST DEMENZ?
ОглавлениеDer Ausdruck „Demenz“ hat zwar unglücklicherweise die Nebenbedeutung von „Wahnsinn“, doch wird dieser medizinische Begriff verwendet, um bei einer erwachsenen Person die Gesamtheit neurologischer Krankheiten zu bezeichnen, durch deren Schädigungen sich die verschiedenen Gehirnregionen, die am Verhalten, der Persönlichkeit und den kognitiven Funktionen (Gedächtnis, Sprache, Aufmerksamkeit, Denken …) beteiligt sind, allmählich verändern. Selbst wenn sie mit steigendem Alter zunehmen, sind die Demenzkrankheiten kein unabwendbares Schicksal des Alterungsprozesses, sondern echte Krankheiten, die auf Schädigungen des Gehirns zurückgehen. Diese Veränderungen wirken sich zunehmend auf das berufliche, gesellschaftliche und familiäre Leben des Patienten aus. Der Begriff „Demenz“ ist mehrdeutig, weil er sowohl das klinische Stadium des Autonomieverlusts als auch die Gruppe neurologischer Krankheiten bezeichnet, die diesen Autonomieverlust in ihrem Endstadium beinhaltet (Abb. 2). Eine Demenz ist also durch die Veränderung mehrerer kognitiver oder verhaltensbezogener Funktionen charakterisiert, die sich wenigstens sechs Monate lang immer deutlicher entwickelt: Gedächtnis, Sprache, Aufmerksamkeit, Rechnen, Gesten, Wiedererkennen, Urteil, schlussfolgerndes Denken, abstraktes Denken, Ideenbildung, Stimmung, Persönlichkeit.
Abbildung 2: Eine Demenz ergibt sich aus der Verringerung und schließlich aus dem Verlust der Autonomie eines Patienten infolge der fortschreitenden Veränderung seiner kognitiven Funktionen und des Auftretens von Verhaltensstörungen.
Diese Defizite sind weder an eine Verwirrung noch an eine Beeinträchtigung im psychiatrischen Sinne gebunden. Der Einfluss der geistigen und verhaltensbezogenen Veränderungen genügt, um die Aktivität des Patienten im Vergleich mit seiner vorherigen Aktivität einzuschränken und seine Tätigkeiten im Alltagsleben erheblich zu behindern. Diese Verringerung der Autonomie führt immer mehr zu einem Zustand der vollkommenen und irreversiblen Abhängigkeit von seiner Umgebung.