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1.5 Naturschutz – eine Gemeinschaftsaufgabe
ОглавлениеNaturschutz ist ein Verbund aus verschiedensten Disziplinen Naturschutz integriert verschiedenste Erkenntnisse aus Theorie und Praxis
Die bisherigen Ausführungen zeigen nicht nur, dass Naturschutz wichtig ist, sondern auch, dass er immer einen Verbund aus verschiedensten Disziplinen darstellt, was implizit die Geographie für den Naturschutz prädestiniert, denn sie integriert verschiedenste Erkenntnisse aus Theorie und Praxis. Aber darüber hinaus sind verschiedene andere Fachgebiete für den Naturschutz unerlässlich, wie z.B. Biologie, Ingenieurwissenschaften, Jura, Planungswissenschaften, Geologie, Kulturwissenschaften, Politikwissenschaften usw., alle zumindest mit einigen ihrer Teildisziplinen. Es gibt also nicht das eindeutige Berufsbild des Naturschützers resp. der Naturschützerin – Naturschutz ist ein Komposit aus vielen Bereichen und somit extrem interdisziplinär. Naturschutz ist keine eigene Wissenschaft, wie z.B. die Ökologie, die oft in die Nähe des Naturschutzes gerückt wird, aber ganz andere Wurzeln hat. Zudem ist Naturschutz angewandt und somit praxisorientiert und damit auch transdisziplinär.
Naturschutz ist interund transdisziplinär
Naturschutz ist also de facto ein politisch-administrativer Prozess und keine Wissenschaft, benötigt aber für die richtige Entscheidung die Unterstützung zahlreicher Disziplinen. Einen transdisziplinären Prozess, wie er auch im Naturschutz anzuwenden wäre, zeigt Abbildung 6.
Abbildung 6: Transdisziplinäre Prozesse (Modell des Instituts für sozial-ökologische Forschung). Die mit 1, 2 und 3 gekennzeichneten Bereiche bezeichnen die in der Transdisziplinarität system-immanenten Integrationsprozesse. Quelle: JAHN 2008:31, die Ziffern 1, 2, 3 werden interpretiert in Anlehnung an HAACK et al. 2015.
Koordination verschiedener Fachdisziplinen
Dabei können diese Disziplinen auf unterschiedliche Art und Weise zusammenarbeiten; als quasi gleichberechtigt nebeneinander stehend, wie im Falle der Interdisziplinarität üblich, oder auch sequentiell angeordnet, wie bei der Transdisziplinarität (vgl. Abbildung 6). Letztere bezieht in der Regel Stakeholder in die Entscheidungsprozesse mit ein (vgl. akteurspezifischer gesellschaftlicher Diskurs in Abbildung 6) und ist damit eine ganz typische Art des Zusammenarbeitens im Falle des Naturschutzes. Denn das ist schlussendlich die grundsätzliche Arbeitsweise im Naturschutz: die Koordination verschiedener Fachdisziplinen und die Moderation zwischen verschiedenen (politischen) Entscheidungsebenen. Damit durchdringt der Naturschutz weite Bereiche der Gesellschaft.
Naturschutz ist ein politisches Arbeitsfeld
Moderner Naturschutz ist ein überwiegend politisches Arbeitsfeld, mit dem das gesellschaftliche Handeln naturverträglich gesteuert werden kann (ERDMANN & BORK 2004:109). Deshalb ist Naturschutz wichtig!