Читать книгу Brandenburger Wanderungen - Bernd Haake - Страница 4
Einstimmung
ОглавлениеBrandenburg ist so schön, kommentierte ein Mitglied meiner Foto-Plattform EyeEm spontan ein eingestelltes Bild. Stimmt. Mit der Kamera als ständiger Begleiter, lassen sich unterwegs wunderbare alte Gebäude, Parkanlagen oder Naturschönheiten festhalten.
Gleichzeitig geht es so aufmerksamer durchs Leben. Wir sind nur einmal auf dieser Welt zu Gast und sollten die geschenkte Zeit nutzen. Beim Wandern vergessen wir alle Sorgen und Lasten für eine Weile. Ich glaube nicht dass sie von der Seele purzeln, wie manche sagen. Aber wieder heimgekehrt, ist der Kopf zunächst einmal frei und neue Blickwinkel werden möglich. Abgesehen davon ist langsames Laufen an der frischen Luft vielleicht die gesündeste körperliche Betätigung überhaupt.
Der vorliegende Band mit locker eingestreuten Bildern enthält kurze Stippvisiten, bis hin zu mehrstündigen Wandertouren im Nord Berliner Raum. Er versteht sich als Anregung, und nimmt nicht in Anspruch ein detaillierter Touristikführer zu sein. Alle vorgeschlagenen Routen lassen sich mit gängigen Wanderkarten für den betreffenden Bereich ohne weiteres nachvollziehen. Aus eigener Erfahrung weiß ich dass sich gerade bei längeren Strecken schwer abschätzen lässt, wieviel Zeit benötigt wird. Deshalb ist jeweils grob Entfernung und Dauer angegeben. Unter der Maßgabe, dass dieses und jenes Foto entsteht wird und kein Streckenrekord aufgestellt werden soll.
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Hin und wieder mag einen der Gedanke an Unerledigtes oder scheinbar Unvollkommenes belasten. Statt positiv zu denken, grübeln wir darüber nach, was sich alles zum Negativen wenden könnte. Hartnäckige, extreme Frostperioden bringen uns vielleicht zur Verzweiflung.
Steigt die Sonne dann auf ihrer Bahn und treibt die Temperaturen schneller in die Höhe als erwartet, bemühen wir Statistiken darüber, wann es jemals solch warme Apriltage gab. Kurz; wir sind nie zufrieden.
Dabei spielt sich das Leben um uns herum völlig losgelöst von solchen Überlegungen ab; schlicht im Hier und Jetzt. Gerade im Frühjahr brauchen wir nur in den Garten oder Park zu gehen um uns davon zu überzeugen. Setzen wir uns in einen Stuhl und beobachten das quirlige, unbeschwerte Geschehen um uns herum. Automatisch werden wir gelassener, vielleicht demütiger und hoffentlich ein wenig friedvoller.
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Auch die vorliegenden Seiten sind ursprünglich anders angelegt und haben sich auf Grund gewisser Zwänge und Entwicklungen nun in dieser Form ergeben. Ich komme darauf zurück. Eingefügte Gedanken und Überlegungen mögen neben den reinen Wegbeschreibungen teils diffus erscheinen. Sie ergaben sich jedoch bei den Spaziergängen oder während der Zusammenstellung und gehören aus jetziger Sicht dazu. Stets unterliegt man beim Schreiben der Versuchung dieses und jenes hinzuzufügen, zu streichen, oder neu zu ordnen. Nur um nach zig Varianten festzustellen, allmählich die Übersicht zu verlieren. Es sei also an dieser Stelle, der Gedanke im vorherigen Absatz beherzigt, ein Punkt gesetzt und die erste Wanderung vorgestellt.