Читать книгу Die Missionen 151-160 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21016 - Bernd Teuber - Страница 44

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„Scoutboot 7 in Anflug!“

Die Flugleitung des Trägers übernahm diese Routineangelegenheit.

Jane Deal wurde sogar zu der Anschlussbuchse gleitet, die üblicherweise ihren Ankerplatz darstellte, auch wenn es so etwas wie einen Fixplatz nicht gab.

Eine halbe Stunde benötigte sie, bis sie das Scoutboot so am Trägerschiff fixiert hatte, dass sämtliche Wartungsarbeiten relativ rasch getätigt werden konnten.

Danach begann für sie die Freizeit.

Die Routinearbeiten oblagen Schlauköpfchen. Er musste sich darum kümmern, dass sämtliche Vorratsspeicher wieder aufgefüllt wurden und und und ...

Jane Deals Weg führte, wie üblich nach der Rückkehr von einem Einsatz, in die Messe, in der sie über sämtliche Neuigkeiten informiert werden konnte, ohne den langwierigen offiziellen Amtsweg zurücklegen zu müssen.

Bei ihrem Anflug war ihr das Wrack natürlich nicht unbemerkt geblieben. Dies war ein Fakt, der sie naturgemäß interessierte und sie kam gleich darauf zu sprechen.

Zuerst war es reine Neugierde und sie bedachte eigentlich keine weitergehenden Konsequenzen, als sie immer weitere Einzelheiten erfragen wollte.

Als sie dann schließlich sowohl die „Gespenster“ wie auch die „Salamander“ kennen lernte und auch von ihnen weitere Einzelheiten erfuhr, fühlte sie sich topinformiert.

Die Besatzungen der Scoutboote schliefen auch in ihren Schiffen, das heißt, sie besaßen auf dem Träger keine Extra-Unterkunft.

Jane Deal und ihr Roboter Schlauköpfchen bildeten ein fast kongenial zu nennendes Team. Jane erzählte Schlauköpfchen natürlich das, was sie erfahren hatte.

Seine Reaktion darauf hatte sie allerdings nicht erwartet.

„Ich muss zu Eneim!“, verlangte er energisch.

„Bist du bereits wieder klüger als wir alle?“

„Klüger nicht, ich weiß nur mehr!“, sagte Schlauköpfchen in der ihm anprogrammierten Gemütsweise.

*


Eines der dummen Männchen hätte um ein Haar Küräs Plan vorzeitig zum Scheitern gebracht. Obwohl die Männchen die strikte Anweisung besaßen, beim Gelege zu bleiben, hatte sich eines davon eigensinnig auf Wanderschaft begeben. Das Männchen dachte sich vermutlich nicht einmal etwas Schlimmes dabei, als es irgendwie unbekümmert durch das Schiff spazierte.

... und plötzlich Ajla gegenüberstand.

Ihr spitzer Schrei alarmierte augenblicklich Naomi und Arne.

„Da war einer der Truthühner!“, stammelte Ajla noch immer ganz entsetzt über die Begegnung. Mit vielem konnte man auf einem Raumschiff rechnen, aber nicht damit, dass einem ein fremdes Wesen so mir nichts dir nichts einfach begegnete. Auch wenn sie es erst vor Kurzem kennen gelernt hatte.

„Was hat das hier zu suchen?“, sagte Arne. „Wie viele davon gab es eigentlich auf dem Schiff?“

„Ich habe sie nicht gezählt“, meinte Naomi.

„Das hätten wir vielleicht tun sollen“, brummte Arne und blickte in Richtung Zentrale. „Wir sollten uns besser wieder bewaffnen. Wo eines dieser Viecher herumschleicht, kann ein anderes vielleicht auch nicht weit sein. Die Hennen sind zwar harmlos, aber ...“

... traf das auch auf alle anderen Spezies zu?, wollte Arne vielleicht den Satz beenden, doch dazu kam er gar nicht mehr.

Denn in genau jenem Augenblick durchschnitt ein Strahlschuss den Raum und tötete Ajla augenblicklich. Alles ging so schnell, dass Ajla vermutlich nicht einmal mitbekommen hatte, was ihr plötzlich geschehen war. Sie war tot, als ihr Körper auf dem Boden aufschlug.

Arne und Naomi reagierten augenblicklich.

Das rettete sie zumindest für das Erste vor der Waffe von Kürä.

„In die Zentrale! Das ist unsere einzige Hoffnung!“, sagte Arne und robbte am Boden Richtung Zentrale. Immer wieder warf er einen Blick zurück, doch der Gang lag leer vor ihm. Ein ausgewachsener Alien konnte sich in diesem sterilen Gang unmöglich verstecken.

So schaffte er es, die Zentrale zu erreichen und das Schott zu öffnen.

Er hielt es zwei Sekunden offen, bis sich auch Naomi durch das Schott zumindest in diese Sicherheit gebracht hatte.

„Wie kommen diese Biester wieder an Bord?“, fluchte Arne.

„Das sind doch die dummen Truthühner!“, sagte Naomi, „denen hätten wir das doch nie zugetraut!“

„Jetzt sind wir klüger. Sie machen Jagd auf uns. Weißt du auch, was das heißt?“

Naomi blickte im ersten Moment ratlos, dann schien es ihr zu dämmern, worauf Arne hinaus wollte.

„Sie wollen das Schiff erobern. Das sind die verdammten Plünderer!“

„Aber, sie sind doch ...“

„Hör auf, sie zu verteidigen. Sie haben Ajla umgebracht. Und von Hank hören wir auch nichts mehr. Den haben sie vermutlich auch auf dem Gewissen.“

„Was können wir jetzt tun?“

Naomi hatte die treffende Frage gestellt. Arne nickte nur dazu.

„Wer von uns schießt besser?“, sagte er lapidar und öffnete den Waffenschrank. „Bewaffne dich mit allem, was du verwenden kannst. Und wenn das Schiff drauf geht, solange die Kommunikationsanlage heil bleibt, haben wir eine Chance – und einmal habe ich sie bereits zerstört. Zweimal passiert so etwas selten.“

Er zwinkerte Naomi zu und stattete sich selbst mit allen möglichen Waffen aus.

Dann aktivierte er das Kontrollsystem. „Mal sehen, ob wir sie auf diese Weise entdecken!“, sagte er und legte Bild um Bild auf den Hauptschirm.

Einmal fluchte er dann, denn das Bild zeigte die Überreste eines Geheges. Zerborstene Eierschalen bedeckten den Boden, Federn und Exkremente waren zu erkennen.

„Wann werden die Jungen flügge?“, fragte Arne.

Er erwartete keine Antwort.

„Wenn wir das Außenschott öffnen?,“ fragte Naomi.

„Hast du deinen Raumanzug bei dir? Na also“, gab Arne gleich selbst die Antwort. „Es bleibt uns nichts anderes übrig, als zu zweit das Schiff Gang für Gang zu säubern. Einen anderen Ausweg sehe ich nicht.“

„Wir könnten zurückkehren“, schlug Naomi vor. „Der Träger hat sicherlich mehr Möglichkeiten ...“

„Vergiss es, Naomi. Bis wir den diesen Kahn umgelenkt haben, hätten wir unser Ziel bereits erreicht. Entweder haben wir es bis dahin geschafft – oder wir sind längst tot.“

Tapfer nickte Naomi. „Dann lass es uns versuchen!“

Mit Hilfe der Überwachungskamera sondierte Arne den unmittelbaren Bereich vor dem Zentraleschott und als er überzeugt davon war, dass dieser Bereich feindfrei war, öffnete er das Schott.

Die beiden traten in den Gang. In jeder Hand hielten sie eine Waffe. Ihre Finger lagen an den Auslösern.

Wenn man von dem Maschinengeräusch absah, war es unheimlich still. Es schien, als hielten selbst die feindlichen Truthühner den Atem an.

Wo versteckten sie sich?

So viele Möglichkeiten gab es auf diesem Schiff dazu ja gar nicht.

*


„Wie gut, dass ich die Vertreter der intelligenten Spezies ebenfalls hier antreffe“, sagte Schlauköpfchen und stellte sich neben Commander Eneim. „Leider habe ich erst viel zu spät erfahren, was sich hier abgespielt hat.“

„Und du hast die Lösung parat?“

„Spotten Sie nicht, Commander. Sie wissen, dass dies meinem Ego keinen Auftrieb gibt. Mein Interesse gilt einzig der Aufklärung dieser Situation.

Deswegen habe ich zuerst eine Frage an die Vertrete der beiden Intelligenzen. Wie viele Exemplare der Vogelwesen haben Sie gezählt? Und eine zweite Frage, wie viele davon waren männlich und wie viele weiblich?“

Anstelle einer Antwort erhielt Schlauköpfchen nur ein Wirrwarr von einzelnen Tönen, die vermutlich außer ihm niemandem etwas sagten.

„Damit ist meine Frage beantwortet“, sagte er fast salbungsvoll und wandte sich Eneim zu.

„Sie wissen, als ich noch in Diensten von Thornt stand, war meine äußere Hülle jene einer Frau. Das war damals optimal, denn wie sich herausstellte war die Spezies, die wir entdeckt hatten, weiblich dominiert. Ich verrate jetzt kein Geheimnis, wenn ich diese Spezies als die sogenannten „Truthühner“ bezeichne. Die eigentlichen intelligenten Vertreter dieser Spezies sind die Weibchen. Die Männchen sind lediglich als Samenspender und für Hilfsarbeiten zu verwenden. Ich vermute nun, dass die Weibchen es geschafft haben, lediglich die Männchen einem Intelligenztest zuzuführen. Da musste das Ergebnis natürlich klar sein. Diese Spezies konnte nie und nimmer als Plünderer erkannt werden.

Sie sind es aber!“, behauptete er eindringlich.

Er blickte die Vertreter der beiden anderen Spezies an. „Wie viele Exemplare haben Sie jemals gezählt?“

Die beiden Vertreter blickten sich nur an, dann warfen beide in einer typisch menschlichen Geste ihr Blicke zu Boden.

„Befindet sich ein weibliches Wesen an Bord?“, stellte Schlauköpfchen seine nächste Frage.

„Nicht mehr“, gab Hurgut schließlich zu. „ich habe es zumindest seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen.“

„Dann, Commander Eneim, sofort ein Funkspruch an das Frachtschiff. Warnen Sie die Besatzung vor der Gefahr!“

Die Zeit tropfte dahin.

Von dem Frachtschiff kam keine Antwort.

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