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5. Teenager Erfahrungen

1973 trat ich zusammen mit Rolf in die katholische junge Gemeinde ein. Im Pfarrheim, welches sich direkt neben der Kirche auf dem Hahnenbalz befand, hielten wir Gruppenstunden ab und alles war Religion bezogen. Unsere Gesprächsthemen beinhalteten unter anderem Konflikte zwischen jung und alt. Das Leben der Gemeinschaft und Gott und die Welt. Nebenher dienten Matthias, Rolf und ich als Messdiener bei Pfarrer Müller. Die Gruppenleiter arbeiteten Fahrrad-Touren und Zeltlager an geeigneten Orten im Pfälzer Wald aus. Unser Pfadfinder-Führer war „Paul Berger“. Oft hatte ich unbeschreibliches Heimweh, da ich sehr an meinen Eltern hing und das Gruppenleben nicht so gewohnt war. Die Strapazen der Zeltlager und Radtouren hielt ich nur schwer aus und oft musste mich mein Vater davon befreien, indem er mich abholte. Trotz allem hatten wir eine schöne Zeit alle zusammen, waren auf der Loreley, nahmen an einer Rheindampferfahrt teil und sahen den schönen Pfälzer Wald.

Im Pfarrheim befanden sich noch mehrere Gruppenräume, sowie ein Tischtennis-Raum, wo mir die 14-jährige Beatrice das Rauchen beibrachte.


Es gab auch Räume für die älteren Pfadfinder und für Mädchengruppen, mit denen wir jedoch nicht in engerem Kontakt standen. Die Großen, das waren zu der Zeit die langhaarigen, die rauchten und soffen ohne Ende, Deep Purple und Led Zeppelin hörten. Auch ein Pfarrsaal befand sich im oberen Stockwerk, wo öfter Alten-Abende abgehalten wurden. Anfangs stand dort im Pfarrsaal auf der Bühne ein uraltes Harmonium und ein Klavier. Oft spielte ich abwechselnd auf beiden Instrumenten herum. Mein Vater besorgte uns auch ein Klavier, welches lange Zeit in unserem Wohnzimmer stand. 1974 nahm ich meine ersten Klavierstunden im Konservatorium Kaiserslautern, wo auch mein Vater neben dem Job im Orchester noch Schüler unterrichtete. Nur zwei Jahre hatte ich Geduld Klassik zu lernen und es reizte mich dann eigentlich nicht mehr dies noch weiter vertiefen zu müssen. Ich war ungeduldig und war auf jegliches, musikalisch Neue fixiert und begann meine experimentelle Erfahrung.

Einer unser Gruppenleiter, Theo spielte akkustische Gitarre und wir sangen gemeinsam religiöse, aber auch Pfadfinder-Lieder zusammen im Gruppenraum. Matthias, mein Cousin erkannte sofort seine Liebe zur Gitarre und begann ziemlich schnell damit Gitarrenunterricht zu nehmen. Wolle, der etwas korpulentere unseres Gruppenteams fand in einem Raum ein uraltes Schlagzeug hinter einer Gardine, vervollständigte es etwas und nahm sich den Drums an. Siegfried, unser Mädchenschwarm, sagte dem Gesang zu. Der Zeitpunkt kam, an dem Matthias einige Stücke mit Klavier einüben wollte und zu mir kam. Es waren einfach zu spielende Lieder und Matthias benutzte ein uraltes Radio als Verstärker.

Irgendwann 1975 tauchte der Schlagzeuger Dietmar Maier auf. Er hatte sein eigenes, komplettes Schlagzeug und war weitaus talentierter als Wolle, der dann leider den Kürzeren ziehen musste und die Gruppe verließ. An Alten-Abenden spielten wir Lieder wie z.B. „La Paloma Blanka“ und Potpurries. Mein Vater hatte mir eines Tages eine alte Philicorda-Orgel geschenkt. Baujahr 1966 und Matthias hatte seinen ersten Dynaccord Verstärker. Darüber spielte ich dann mit Orgel und Verzerrer. Es war göttlich. Mein Bruder Rolf hatte jetzt auch Schlagzeug lernen begonnen und begleitete mich oft bei meinen Eigenkompositionen, die stark Deep Purple orientiert waren. Wir, das hieß Matthias, Rolf und ich, hatten jetzt schon eine erste Band-Formation gegründet mit dem Namen „Octopus“, bei der allerdings noch ein Bassist fehlte. Matthias sang die Lieder und Wolle stieg als Bassist mit seiner eigenen Bassanlage bei uns ein. Talent im Bass spielen hatte er so gut wie gar nicht. Matthias, dessen musikalische Fähigkeiten immer besser wurden, zeigte ihm die verschiedenen Bassläufe für jedes Lied. Wir hatten anschließend sogar ein paar Auftritte, die natürlich nicht mit Profiauftritten zu vergleichen waren. Eines Tages tauchte ein gewisser Roland auf, der eine Super-Orgel und Synthi mit Verstärker hatte. Dieses Equipment war natürlich vorteilhafter für die Band und kurz darauf konnte ich dann gehen. Ich lernte anschließend andere Musiker kennen und probte in einem Proberaum namens „Das Cage“. Es war ein riesiges, düsteres Kellergewölbe in unter einer alten Bierbrauerei. Deswegen der Name „Cage“. Oberhalb des Proberaumes befand sich das Musikcafe „Waschbrett“. Dort traten viele Insider Bands auf, um ihre Musik vorzustellen. Einmal spielte „Franz K.“. Seine Show war einfach genial. Erinnern kann ich mich deswegen, weil mein Bruder Rolf einmal verschwunden war und mein Vater wie besessen nach ihm suchte. Mein Vater wußte, dass ich mich öfter im Waschbrett aufhielt und kam auch dort sehr aufgeregt an. Doch Rolf war nicht da und mein Vater musste sich wieder nach Hause begeben. An die Band Tritonus kann ich mich auch noch gut erinnern, weil sie extrem laut waren und meine Gehörgänge fast zerbarsten. Tritonus machte zum Glück eine Pause die ich nutzte, um kurz nach draußen an die frische Luft zu gehen.

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