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Hurzels Weihnachtsplätzchen (Abend vor dem 1. Dezember)

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Wenn ihr euch mal in einem Garten die Wiese anseht, dann werdet ihr gelegentlich kleine braune Erdhügel sehen. Diese kommen im Sommer von Wühlmäusen oder von Maulwürfen. Wenn ihr allerdings im Winter bei hart gefrorenem Boden einen braunen Erdhügel seht, dann waren das Hurzel. Hurzel sind kleine Weihnachtszwerge, die zwar niemandem helfen, aber eine riesige Freude an der Weihnachtszeit haben. Die Männer haben blaue Ohren und die Frauen rote. Kinder haben generell grüne Ohren. Daher kommt auch der Spruch »Du bist ja noch grün hinter den Ohren.« Hurzel leben in großen Familien das ganze Jahr über einige Meter tief unter der Erdoberfläche. In Höhlen, so geräumig wie eine Schultasche, haben sie es sich gemütlich eingerichtet. Hierfür holen sie sich nachts aus Mülltonnen Sachen, die eigentlich viel zu schade sind, dass sie weggeworfen werden. Hurzel benötigen keine Lampen, weil sie zusätzlich zu Mund, Nase, Augen und Ohren ein Litti haben. Ein Litti ist eine kleine Kugel in einer Ausbuchtung der Stirn. Diese Litti leuchten wie ein Glühwürmchen.

Wie ich schon sagte, Hurzel lieben die Weihnachtszeit. Am liebsten backen sie Plätzchen. Spritzgebäck, Zimtsterne, Kekse, Makronen und sogar Weihnachtspralinen. Dabei singen sie gerne … meistens Weihnachtslieder. Allerdings haben Hurzel Probleme, den Ton zu halten. Die Hurzel stört der schräge Gesang überhaupt nicht. Aber den benachbarten Wühlmäusen und Maulwürfen tut das in den Ohren weh. Diese flüchten dann zu ihrer Rettung in andere Gärten.

Rezepte brauchen die Hurzel nicht. Sie probieren einfach viele Sachen aus. Mal etwas mehr Mehl, dann gelegentlich die doppelte Menge Zucker, immer Eier, oft Vanille, selten Hafergrütze. Die Ideen gehen nie aus. Schließlich kommen die hübsch geformten Plätzchen in den Hurzelofen. Die Backdauer ist auch nicht so wichtig. Wenn gelegentlich einige Plätzchen verkohlen, dann holt Papa Hurzel aus der Ecke einen alten Eimer, einen kleinen Spaten und geht zum Ende der Höhle. Fleißig gräbt er sich mit dem Spaten an die Erdoberfläche und verteilt die verkohlten Plätzchen unter Bäumen und Sträuchern als Dünger für das kommende Jahr. Papa Hurzel hat dabei keine Angst vor Katzen. Er singt einfach ein Lied, wobei er besonders darauf achtet, dass es höllisch schief klingt. Alle Katzen schmerzt das so sehr in den empfindlichen Ohren, dass sie eilig das Weite suchen.

Wenn ihr also im Winter unter Bäumen und Sträuchern Plätzchen seht, solltet ihr die auf keinen Fall essen. Die sind nämlich verbrannt.

Murmelis Adventskalender

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