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Die Futterkrippe (Abend vor dem 3. Dezember)

In letzter Zeit hatten sich immer mehr Schneeflocken in den Regen gemischt. Zum Glück war es an dem Tag etwas sonniger, aber der kalte Wind pfiff aus dem Tal den Berg hinauf. Es sollte nicht lange dauern, bis der Winter hier oben Einzug hielt. Vor dem Haus hatte Timos Papa Bretter und Latten gestapelt. Irgendetwas wollte er bauen. Eilig zog Timo Jacke und Stiefel an und ging raus zu ihm. »Papa, was willst du bauen?«

»Ich baue eine Futterkrippe. Die füllen wir dann mit Heu, wenn es die Tiere im tiefen Schnee schwer haben, Futter zu finden. Du kannst mir gerne helfen«

Was für eine Frage. Sie luden das Holz und Werkzeug auf den Anhänger. Wenig später saß der Junge über dem Hinterrad des Traktors. Langsam fuhren sie zunächst über breite Wanderwege in den Wald, bis sie über einen alten Wirtschaftsweg eine Lichtung erreichten. Dort sägten, hämmerten und schraubten sie den ganzen Nachmittag. Kurz vor Sonnenuntergang war die Futterkrippe fertig. Stolz schauten beide das Geschaffene an. »Das hat riesigen Spaß gemacht«, sagte Timo. Papa lächelte und sie fuhren nach Hause.

Zwei Wochen später setzte kräftiger Schneefall ein. Die Zweige der Bäume ächzten unter der Last des Schnees. Papa hatte am Vorabend Heu zur Futterkrippe gebracht. Es war fünf Uhr morgens. Papa weckte Timo. »Komm, zieh dich an! Wir gehen jetzt«. Obwohl der Junge noch müde war, hatte er ruckzuck seine Winterkleidung an. Leise stapften sie durch den tiefen Schnee. Sie benötigten keine Lampe, weil der Vollmond den Wald erleuchtete. Der Schnee knirschte unter den Füßen. Als sie sich der Lichtung näherten, hielt Papa an und zeigte Timo mit dem Zeigefinger über dem Mund, dass sie sehr leise sein müssen. Dann deutete er in die Richtung, wo die Futterkrippe stand. Timo hielt den Atem an. Zwei Rehe gingen langsam, sich vorsichtig umschauend zu ihrer Futterkrippe und begannen genüsslich im Mondlicht das Heu zu fressen. Obwohl der Junge mittlerweile kalte Füße bekam und sich lieber bewegt hätte, blieben sie ruhig stehen und warteten, bis die Rehe wieder im Wald verschwanden. Gemütlich stapften Vater und Sohn zurück ins Haus. Papa machte sich einen Kaffee und Timo einen warmen Kakao. Mit leicht roten Wangen frühstückten sie und erzählten sich von dem Erlebten.

Murmelis Adventskalender

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