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Kapitel 2

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5. August. Vatikanbibliothek. Tiefe Nacht.

Er senkte den Kopf und rannte los. Die beiden Wachen waren für einen Moment irritiert von dem wahnwitzigen Verhalten des Einbrechers. Einer von ihnen brüllte etwas in sein Funkgerät. Er ließ sich nicht beirren und rannte weiter. Blitzschnell war er bei ihnen angelangt, noch ehe sie reagieren konnten, und riss dem ersten das Gewehr aus der Hand. Ohne zu zögern schlug er dem Mann den Kolben an den Schädel, der sofort bewusstlos zu Boden ging. Der zweite Gardist begriff, dass mit dem Eindringling nicht zu spaßen war, und legte an. Doch er war den Bruchteil einer Sekunde zu langsam. Der Fremde packte den Lauf des Gewehrs mit unmenschlicher Kraft. Die abgefeuerte Kugel schoss haarscharf an seiner Brust vorbei und traf ihn in den linken Oberarm. Kein einziger Tropfen Blut quoll aus der Wunde. Da war einfach nur ein Loch, das sich bereits wieder schloss. Er holte aus und verpasste dem ungläubig starrenden Gardisten mit der Rechten einen heftigen Kinnhaken, sodass seine Kiefer hörbar zusammenkrachten, und auch dieser ging zu Boden.

Er schüttelte kurz seine Hand und das Gefühl des Schlages verschwand ebenso schnell wie die Schusswunde. Jedwede Verletzung seines Körpers heilte umgehend. Plötzlich erklang ein ohrenbetäubender Lärm, jemand hatte den Alarm ausgelöst. Ihm blieb nicht viel Zeit, in wenigen Sekunden würde hier die Hölle los sein. Er behielt das eine Gewehr und sprintete los. Der Gang, den er entlang lief, verbreiterte sich und wurde zu einem großzügigen Halbrund. Und dort war auch der Ausgang.

Die große Flügeltür wurde aufgerissen und weitere Wachen strömten herein; er ließ sich nicht beirren und rannte einfach weiter, direkt auf sie zu. Die Wachen legten ihre Gewehre an und brüllten durcheinander, doch sie zögerten, das Feuer zu eröffnen; zu groß war die Gefahr, die wertvollen Schätze in der Bibliothek zu treffen. Er hingegen zögerte nicht. Im Laufen zielte er auf eine der Lampen an der Decke und feuerte auf gut Glück. Er traf; die Lampe zerbarst in tausende kleine Glassplitter, welche auf die Gardisten herabregneten. Es gab noch viele weitere Lichtquellen in der Bibliothek, doch im Bereich des Eingangs war es die einzige gewesen. Erschrocken vom Knall und der plötzlichen Dunkelheit begannen die Wachen zu schießen; sogleich spürte er einen stechenden Schmerz in seiner linken Seite und im Oberschenkel. Er stöhnte auf, blieb abrupt stehen und legte das Gewehr an.

„Wollt ihr mich etwa aufhalten?“, brüllte er. „Dann versucht es doch!“ Er feuerte skrupellos in die Gruppe und einer der Männer, die sich ihm in den Weg gestellt hatten, ging sofort zu Boden.

Dann stieß er sich mit aller Kraft ab und wirbelte dabei herum, wodurch er als Ziel schwerer zu treffen war. Im Landen riss er noch zwei der Wachen um und streckte sie mit Faustschlägen nieder. Die Tür war jetzt nur noch ein kurzes Stück entfernt. Eine weitere Kugel traf ihn, diesmal an der Rückseite des rechten Oberschenkels und er strauchelte. Mit einem wütenden Brüllen warf er sich nach vorn, packte den Griff der Tür und riss sie auf. Die Wachen kamen ihm nach, doch er war um ein Vielfaches schneller; er ignorierte die Schmerzen in seinem Bein und der Seite und rannte, so schnell er konnte, hinaus auf den Platz. Er hörte weitere Gewehrschüsse hinter sich, aber er wurde nicht noch einmal getroffen; wahrscheinlich war er schon viel zu weit weg. Er vergeudete keine Zeit damit, sich umzublicken, sondern konzentrierte sich voll und ganz auf seine Flucht. Atemlos erreichte er die große Mauer, sprang ab und zog sich hinauf. Endlich warf er einen Blick zurück: Die Wachen, die ihn verfolgten, riefen wild durcheinander und liefen ihm nach, doch mussten sie mittlerweile einsehen, dass Schießen zwecklos war. Er grinste unverschämt, winkte ihnen zu und verschwand auf der anderen Seite der Mauer in der Nacht.

Lost Vampire 2

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