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Im Auge des Sturms

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Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, was hat das nahezu windstille Zentrum eines Wirbelsturmes mit Dir zu tun? Erneut bedienen wir uns einer wunderschönen Metapher, um Dir das Leben, Dein Leben, zu erklären und näherzubringen. Die Stürme des Lebens kennt Ihr, sie sind Euch, einem jeden unter Euch, besser vertraut, als Euch lieb sein kann. Lebensstürme haben vielerlei Gesichter, doch liegen ihnen allen die gleichen Mechanismen zugrunde, allem Anschein zum Trotz. Immer und ausnahmslos ist Angst die Wurzel des Übels. Diesen Aspekt irdisch-menschlicher Erfahrungsrealität haben wir an anderen Stellen zur Genüge beleuchtet und dies soll hier nicht im Fokus unserer Betrachtungen stehen.

Doch was hat es auf sich mit dem Auge des Sturms? Hier herrscht Windstille, Ruhe, Frieden. Ist es nicht genau das, was Ihr Euch so dringlich ersehnt? Eine Oase der Ruhe, der Windstille und des Friedens inmitten aller Stürme des Lebens. Wie erreicht nun Ihr diese Stätte des Friedens? Wie kommt Ihr an diesen geheimnisumwitterten Ort der Zuflucht, wo Ihr in Sicherheit seid und frische Kraft tanken könnt? In der Tat ist dieser Ort jederzeit erreichbar für Dich, natürlich ist er das! Kannst Du denn wirklich glauben, Dein himmlischer Vater ließe Dich allein zurück, ohne einen Hort der Zuflucht, und gerade dann im Stich, wenn Du der Hilfe am dringlichsten bedarfst?

Das ist allzeit unmöglich. Ihr benennt diesen Zustand bezeichnenderweise oftmals als ›Seelenfrieden‹. Nun, das trifft den Kern der Sache sehr gut. Wie also erreicht Ihr das? Vereinfacht und in aller Kürze ausgedrückt könnte man sagen, dass Seelenfrieden immer dann zu finden ist, wenn das Zeitliche vom Standpunkt des Ewigen aus betrachtet wird. Dies bedarf der näheren Erläuterung. Alle Drangsal, die das Erdenleben nun einmal immer auch im Gepäck hat, alle Mühsal und alles Weh und Ach fallen schlagartig von Dir ab, wenn Du die Dinge vom Standpunkt des Göttlichen aus betrachtest. Hier bietet sich Dir eine Quelle nie versiegender Hilfe an, einem heiligen Werkzeug gleich, von dem Du jederzeit Gebrauch machen kannst und solltest.

Dieser Blickwinkel vom Standpunkt des Göttlichen aus relativiert alle Dinge auf wundersame Weise. Hier bist Du in der Wirklichkeit angekommen und nirgendwo kannst Du jemals tiefer geborgen sein. Der Standpunkt des Göttlichen ist der Standpunkt des Ewigen. Hier werden alle Last und jede Not an den Platz verwiesen, der angemessen ist. Zuweilen nennt Ihr diesen Zustand auch ›inneren Abstand‹. Und so ist es. Du entfernst Dich vom jeweiligen Problem. Dieser besagte innere Abstand löst Dich aus der Schockstarre und aus Deiner Fokussierung auf das Problem. Du kannst frische Kräfte sammeln, Dich erholen und wieder klar denken. Tatsächlich ist es so, dass allzu große Nähe zum Problem das klare Denken immer vereitelt. Der starre Blick auf das Problem führt unweigerlich zu konfusen, wirren Gedankengängen. Es dürfte Euch allen klar sein, dass dies wenig hilfreich und kaum zielführend ist.

Doch was genau ist dieser Standpunkt des Göttlichen? Wodurch definiert er sich? Dies musst Du wissen, ansonsten kannst Du diesen Standpunkt kaum einnehmen. Seelenfrieden ist Erlösung und größere Weisheit ist unter irdisch-materiellen Lebensbedingungen kaum zu erreichen. Sicherlich kann es nicht darum gehen, emotional abzustumpfen und Dich von nichts und niemandem mehr im Herzen anrühren zu lassen. Das ist kein innerer Abstand, das ist Gefühlskälte. Der Zustand, von dem wir hier sprechen, entspringt einer anderen Quelle, wie gesagt, er ist göttlichen Ursprungs. Es geht um die völlige Akzeptanz dessen, was ist. Wir reden hier wohlgemerkt von echter Akzeptanz und nicht etwa von Resignation. Emotionaler Widerstand führt niemals zu Seelenfrieden und kann es auch gar nicht. Solange Du Deine Kräfte in innerer Auflehnung verausgabst, kannst Du unmöglich Frieden finden. Akzeptanz ist der Standpunkt des Ewigen, Akzeptanz ist Liebe. Sie spiegelt die vorbehaltlose Bejahung Deines eigenen Soseins und damit auch Deines Lebens.

Und hier schließt sich der Kreis und wir wären wieder bei der Selbstliebe. Wie könnte es anders sein? Was, wenn nicht bedingungslose Liebe könnte der Standpunkt des Göttlichen sein? Mit einfachen Worten: Immer dann, wenn Du Dich Gottes Meinung über Dich anschließt, bist Du im Frieden mit Dir selbst. Und hier ist sie, die heiß ersehnte Windstille.

Wir sagten, dass Akzeptanz einer anderen Quelle entspringt als Resignation. Resignation ist immer von Angst gefüttert, Angst vor Schmerz, Enttäuschung und Versagen. Hier fehlt es schmerzlich an Selbstliebe. Akzeptanz hingegen speist sich aus – wie könnte es anders sein – Gottvertrauen! Und an dieser Stelle möchten wir Euch eine Anekdote aus dem Leben unseres geliebten Mediums erzählen, die wir Euch keinesfalls vorenthalten wollen, ist die Sache doch ebenso weise wie witzig und belustigend: Immer dann, wenn sie – einmal mehr – in einer vermeintlichen Sackgasse des Lebens feststeckt und sich keinen Rat mehr weiß, wird ihr bewusst, dass sie es an Gottvertrauen hat mangeln lassen. Also besinnt sie sich ganz bewusst auf ›ihren‹ Gott, überantwortet ihm die Geschicke und lässt die Dinge los. Dies geht naturgemäß immer mit einem wunderbaren Gefühl von Entlastung und Erleichterung einher. Nun, bei Gott liegen die Dinge ohnehin, das weiß auch sie, dennoch ist es etwas völlig anderes, wenn Ihr Euch dies bewusst macht und es freudig in Anspruch nehmt. Und nun kommt die Pointe der Geschichte: Wenn unser Medium sich auf ihr Gottvertrauen zurückbesinnt und sich bewusst dafür entscheidet, dann bedient sie sich des mittelalterlichen Sprachgebrauchs und sagt: »Ich verhänge ein Gottesurteil!« (Anm. der Verfasserin: Regulus ist sichtlich amüsiert und gleichermaßen entzückt! Er ließ es sich nicht nehmen, diese Geschichte zu erzählen.)

Sie verhängt also ein ›Gottesurteil‹! Hier ist sie wieder, diese wunderbare Windstille, dieser Seelenfrieden, den Ihr Euch alle ersehnt. So belustigend ihre Wortwahl auch ist, so weise ist die dahinterstehende Entscheidung. Gottvertrauen ist die größtmögliche, die höchste Form der Aktivität. Manche nennen es ›aktive Passivität‹.

Was also musst Du tun, um in das Auge des Sturms zu finden? Nichts! Und genau das ist es, was Euch geliebten Menschen so schwerfällt. Ihr wähnt Euch allein, verlassen und auf Euch selbst gestellt. Ihr wähnt Euch einem unerbittlichen oder bestenfalls launigen Schicksal ausgeliefert und dies auf Gedeih und Verderb. Das kann jedoch niemals sein. In rühriger Umtriebigkeit schießt Ihr oftmals über das Ziel hinaus, verausgabt und erschöpft Euch völlig und unnötigerweise. Lege getrost alle Last der Welt, alle Last Deines Lebens, auf die Schultern Deines himmlischen Vaters. Besser beraten kann kein Wesen in der Schöpfung jemals sein, denn der gute Ausgang aller Dinge ist Dir von Gott selbst garantiert. Gott verbürgt sich für Dich und seine gesamte Schöpfung.

Sicherheit ist immer nur da und dort zu finden, wo sie ist, und niemals kann sie woanders gefunden werden als in Gott und aus Gott heraus. Tapfer, wie die Menschen nun einmal sind, sagen sie oft: »Alles wird gut!«

»Auch das stolzeste Werk, ins Leben gestellt,

ist vergänglich; was man im Herzen gebaut,

reißt keine Ewigkeit um.«

Theodor Körner

Die Regulus-Botschaften

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