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Im tiefen Tal der Tränen

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Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, wir sprachen von der Spielwiese des Lebens. Nun sind wir weder blind noch weltfremd oder gar vermessen und anmaßend. Jedem Menschen, ausnahmslos jedem, der in irdische Gefilde inkarniert, gebührt höchstes Lob, Ehre und Respekt. Die Welt, so wie sie sich Euch darstellt, ist eine duale Erfahrungsplattform. Jeder, der inkarniert, weiß das und hat die jeweils besten Gründe, sich für die Dauer der jeweiligen Lebenszeit hier einzufinden. Ihr wisst, was Ihr tut und auch wieder nicht, denn wäret Ihr Euch der Grandiosität Eurer Entscheidung für das Irdische bewusst, dann würdet Ihr sie auf völlig andere Weise ehren. Euer Blick auf Euch selbst wäre ein vollkommen anderer und so würde auch die Welt eine andere sein.

Ihr wisst insofern, was Ihr tut, als Ihr Euch bewusst auf die Erfahrung von Trennung von der göttlichen Urquelle einlasst. Die immense Tragweite dieser Entscheidung kann gar nicht hoch genug bewertet und angesiedelt werden. Es liegt in der Natur der Sache, dass Trennung von Gott – wenn auch nur scheinbare – immer Mühsal, Angst, Leid und Not im Gepäck hat und haben muss. Das kann gar nicht anders sein, speist sich doch jedes denkbare Glück und jede Freude aus der Gottesnähe. Nur bei Gott können Glückseligkeit, Liebe und Erfüllung jeglicher Sehnsucht gefunden werden. Wenn Ihr inkarniert, dann nehmt Ihr also all das Leid und die Mühsal in Kauf, die das Erdenleben nun einmal auch mit sich bringt. Selbst das noch so mühelos, erfolgreich und gelungen scheinende Leben hat sein Maß an Leid.

Ihr alle, ein jeder unter Euch, ist aufgerufen, aus diesem tiefen Tal der Tränen seine ganz persönliche, kunterbunte Spielwiese zu machen. Wer sein Leben erlöst, der erlöst sich selbst und wer sich selbst erlöst, der erlöst sein Leben. Ihr werdet nicht geboren, um zu leiden, Kummer, Angst und Einsamkeit zu ertragen. Ihr werdet geboren, das Leben in all seiner Pracht und Herrlichkeit zu feiern. Wie ist das zu bewerkstelligen? Indem Ihr Euch selbst feiert! Alles steht und fällt mit Eurer Selbstwahrnehmung und so ist sie der Kraftpunkt, an dem der Hebel für jegliche Heilung angesetzt werden muss. Heilung kann immer nur von dort ausgehen, wo sie vonnöten ist.

Selbstliebe, die tiefe Ehrfurcht vor dem eigenen gottgegebenen Sosein, ist der Motor jeder Veränderung und Verschiebung zum Guten, Besseren und Heilsamen. Gott ist Alles-was-Ist. Was alles ist, das ist überall und immerwährend. Wie wir wissen, kann also die vermeintliche Trennung von Gott immer nur illusionärer Natur sein, in dieser Dimension der Materie wie auch in jeder anderen. Die göttliche Wirklichkeit ist jenseits der Dualität, obwohl sie diese doch ebenso impliziert. Es gibt kein Außerhalb-von-Gott. Dass Du Dich außerhalb von ihm wähnst, ist dem Wesen der Dualität geschuldet. In diesem Umstand liegt, wie gesagt, die ganze grandiose Heiligkeit des Inkarnierens begründet. Ihr tapferen, mutigen, heldenhaften Menschen, das Universum liegt Euch in Ehrerbietung zu Füßen, während Ihr Euch selbst mit Füßen tretet und mit Dreck bewerft.

In völliger Verkennung dessen, wer und was Ihr seid, erkennt Ihr auch die göttliche Allgegenwart Eures himmlischen Vaters nicht. Und in Euch selbst schon gar nicht. Was jedoch blind ist für sich selbst, das ist es für alles und jedes, denn Selbsterkenntnis ist nicht etwa nur die höchste Form der Erkenntnis, sie ist die einzig mögliche. Was sich selbst erkennt, das erkennt alles. Da alles eins ist, auf tiefster Ebene miteinander verbunden und verwoben, gibt es auch nur eines zu erkennen. Wir erinnern an Deinen freien Willen. Gott kann sich selbst immer nur in dem Maße offenbaren, in dem Du es willst und somit ermöglichst. So gebietet es die unermessliche, bedingungslose Liebe Gottes.

Die Welt ist kein Jammertal, aber es steht Dir jederzeit völlig frei, sie dazu zu machen und zu diesem Zwecke zu missbrauchen. In diesem Ansinnen ist die Dualität gegeben. Sie ist gegeben, dass Du Dich ihrer frei bedienen und sie nutzen sollst. Allzeit hast Du die freie Wahl. Du kannst Dich über Leid, Kummer, Entbehrung und Einsamkeit definieren. Kannst Du denn wirklich glauben, dies sei die Wahrheit über Dich? Kannst Du denn wirklich glauben, dies sei die Wahrheit über Deinen liebenden Schöpfer? Spüre in Dein Herz! Wenn Du das nicht kannst, weil Du es nicht wagen willst, dann sieh Dich um auf der Welt um Dich herum. Die wunderbare Schöpfung in all ihrer prachtvollen Schönheit bietet Dir Gelegenheit, die Wahrheit zu erkennen und legt lebendiges Zeugnis für sie ab.

Es ist die heilige Bestimmung dieser Welt, dass Du Dich ihrer in völliger Freiheit der Selbstdefinition bedienen kannst. Die Welt erfüllt immer und in jedem Augenblick die Funktion, die Du ihr geben möchtest. Und so, wie Du Dich selbst wahrzunehmen entscheidest, so blickst Du ebenso auf die Welt, auf Dein Leben und letztlich auch auf Alles-was-Ist. Bist Du in der tiefsten Faser Deines Seins von Deiner eigenen Wertlosigkeit überzeugt, dann wird Deine Welt Dir dies getreulich spiegeln. In dem heiligen Augenblick, in dem Du Dich für die Liebe zu Dir selbst entscheidest, verwandelst Du das irdische Jammertal in einen strahlenden Festsaal, hell erleuchtet und voller Glanz und Lichter.

Immer da und dort, wo es an Mut zur Selbstliebe fehlt, ist der Blick nach außen angezeigt. Wir legen Euch dies allzeit eindringlich ans Herz. Die Welt mit all ihren Wundern, die herrliche Schöpfung, sie straft all jene Lügen, deren Blick auf sich selbst von unerbittlicher Lieblosigkeit und eisiger Kälte vernebelt ist. Die ganze grandiose Schöpfung liegt zu Deinen Füßen, Dir frei geschenkt von Deinem liebenden himmlischen Vater. Und so legt die Schöpfung lebendiges Zeugnis ab für das Geschöpf. Schöpfung und Geschöpf sind eins, wir erinnern uns an die Einheit aller Dinge, die Ihr in irdischen Gefilden so schmerzlich zu vermissen meint.

In all unseren vorangehenden Botschaften, vor allem aber in Band VII, haben wir gesehen, dass einzig die Liebe in der Lage ist, die Dualität zu überwinden. Liebe steht über der Dualität. Mit unvergleichlicher Eleganz steigt die Liebe einfach über sie hinweg. Liebe heilt. Liebe heilt die Wahrnehmung und sie tut dies in Eurer irdisch-materiellen Dimension mit der gleichen Leichtigkeit wie in jeder anderen. Die mühelose Selbstverständlichkeit, mit der sie dies tut, entzieht sich der Beschreibbarkeit und bleibt letztlich das göttliche Mysterium der Liebe selbst.

Einzig die Liebe ist in der Lage, Deine Wahrnehmung zu berichtigen und damit zu heilen. Kannst Du denn wirklich glauben, ein liebender Schöpfer setzt Dich aus in einem gottverlassenen, trostlosen Jammertal, liefert Dich einem unerbittlichen oder gleichgültigen Schicksal aus? Wir erinnern an dieser Stelle gerne an die 3 Gottesprinzipien: Schöpfung, Ausdehnung, Bewahrung. Alles je Geschaffene ist zutiefst geborgen in der göttlichen Liebe, denn Hege und Pflege sind ihre Attribute. Nichts und niemand ist verlassen oder gar vergessen, das kann niemals sein. Ein derart absurdes Gedanken- und Glaubenskonstrukt ist überhaupt nur innerhalb des dualen Erlebens denkbar und möglich. Die winzige Mücke in lauer Abendluft, die imposante Eiche am Wegesrand, der glatte Kieselstein im plätschernden Bachlauf: Sie alle sind zutiefst geborgen in göttlich liebender Obhut. Und Du? Wo reihst Du Dich da ein?

Zugegeben, unsere Aufzählung entbehrt nicht einer gewissen romantischen Verklärung und doch ist dies die Wirklichkeit der Dinge, allem Anschein zum Trotz. Ein wenig Romantik würde Euch übrigens allen guttun! (Anm. der Verfasserin: In besonderer Weise sanftmütig und dennoch augenzwinkernd.) Romantik kommt der allem innewohnenden Wirklichkeit sehr viel näher, als Euch bewusst ist. Wenn Du mit romantischer Verzückung auf Dich selbst, auf Deinen Nächsten, auf die Welt und die Schöpfung blickst, dann bist Du der Wahrheit über Dich ganz dicht auf der Spur. Nein, die Welt ist kein Jammertal. Die Welt ist schön, weil Du es bist.

» Da heißt die Welt ein Jammertal und

deucht mir doch so schön;

hat Freuden ohne Maß und Zahl,

lässt keinen leer ausgehn.«

Johann Martin Miller

Die Regulus-Botschaften

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