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Selbstvertrauen

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Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, hast Du Selbstvertrauen? Wenn Du Dir diese Frage mit einem spontanen Ja beantwortest, dann erlaube uns, sie ein wenig anders zu formulieren: Traust Du Dir selbst über den Weg? Wenn wir dieses gewichtige Thema in dieser Weise in den Raum stellen – zugegeben, ein wenig provokativ –, dann aus gutem Grunde, denn nun fühlt es sich für so manchen unter Euch schon anders an, irgendwie schmerzhaft, etwa so, wie wenn man den Finger in eine offene Wunde legt. Nun, Ihr Lieben, diese klaffende Wunde zu heilen ist unser Bestreben. Laut Wörterbuchdefinition ist Vertrauen die subjektive Überzeugung von der Richtigkeit, Wahrheit von Handlungen, Einsichten und Aussagen bzw. der Redlichkeit von Personen.

Bist Du zutiefst von Deiner eigenen Redlichkeit überzeugt? So sehr, dass Du jederzeit getrost vor Deinen Schöpfer treten könntest? Du bist es nicht? Sei Dir gewiss, dass Dein himmlischer Vater es sehr wohl ist! Mit diesen Worten wollen wir Dich in keiner Weise schrecken. Vielmehr wollen wir Dir die Augen öffnen. Wir wollen Dir die Augen öffnen und Dein schreckhaftes Herz erweichen für Dich selbst. Wir wollen Dein Bewusstsein schärfen für Deinen gottgegebenen Selbstwert. Wir wollen Deinen unverbrüchlichen Glauben an Deine eigene Wertigkeit stärken, denn nichts weniger als das ist uns für Dich gut genug. Nichts weniger als das ist eines Kindes Gottes würdig.

Was nun bedeutet Selbstvertrauen ganz konkret und direkt für Dich und Dein Leben? Wie äußert es sich und was sind seine Wirkungen?

Echtes, wirkliches Selbstvertrauen impliziert den Glauben an die eigene Redlichkeit, dies ist völlig korrekt. Doch bei Lichte betrachtet, ist es sehr viel mehr als das. Selbstvertrauen ist die tiefe Überzeugung von der unbedingten Wertigkeit Deiner Person und damit der Glaube an den Wert Deines eigenen Soseins. Vertrauen in das Selbst ist Vertrauen in das Sosein. An anderer Stelle sprachen wir von Grenzen und davon, dass die ureigenen Persönlichkeitsgrenzen immer auch die Grenzen des Machbaren seien. Dem ist so. Es mag Dich wundern, dass wir gerade beim Konzept des Selbstvertrauens die Grenzen des Menschenmöglichen zum Thema machen. Dies ist nur auf den ersten Blick und bei oberflächlicher Betrachtung ein Widerspruch. Im Allgemeinen behauptet Ihr, Selbstvertrauen bedeute: »Ich kann das!« Wir aber sagen Euch, Selbstvertrauen bedeutet: »Ich bin das!« Der Unterschied zwischen beiden Denkkonzepten, so fein er auch anmuten mag, könnte grundlegender und gravierender nicht sein.

Worauf kannst Du Dein Vertrauen setzen, wenn nicht auf das, was ist? Im Lichte Deiner Göttlichkeit impliziert Dein Sein sowohl Deine unbegrenzte gottgegebene Schöpferkraft als auch all die Begrenzungen Deiner menschlichen Persönlichkeit. Im ewigen Spiel des Lebens tanzen beide in vollkommenem Gleichklang miteinander wie ein liebendes Paar. Wenn Du Dein Vertrauen setzt auf das, was Du kannst oder auch zu können glaubst, dann versteigst Du Dich unter Umständen sehr rasch in eine frustrierende Illusion Deiner selbst, an der Du unweigerlich scheitern musst. Dies führt zu Kummer und Leid, denn – wir sagten es an anderer Stelle – Illusionen sterben immer unter Schmerzen. Mit anderen Worten: Wo Selbstvertrauen an Bedingungen geknüpft ist, da ist es Dir bereits entglitten und abhandengekommen.

Da und dort, wo Du Dein Selbstvertrauen auf das Fundament der Wirklichkeit setzt, steht es wahrlich auf festem Untergrund und sicherem Boden. Doch was ist sie, diese Wirklichkeit? Was ist Deine Wirklichkeit und wie kannst Du sie entdecken?

Liebe ist allezeit der Weg und nur hier kann er gefunden werden. Da nur Liebe wirklich ist, kann nur sie zur Wirklichkeit führen. Die Wahl des Weges ist allzeit entscheidend für das Ziel, das erreicht wird. In der Liebe zum Selbst reifst Du zur bedingungslosen Akzeptanz Deiner gottgewollten Einmaligkeit und zu absolutem Respekt Deines menschlichen Soseins. Und so bezeichnen Selbstvertrauen und Selbstliebe letztlich ein und dasselbe. Ein sich selbst vertrauender Mensch steht mit stolzgeschwellter Brust vor sich selbst. Die Demut vor dem eigenen gottgegebenen Sosein folgt dem Stolz unmittelbar auf dem Fuße, denn wir reden wohlgemerkt von echtem Stolz und nicht etwa von trügerischem Hochmut, der lediglich eine Ausgeburt der Angst ist.

So kommen wir denn auch hier letztlich nicht um Gott herum, der Dir all das verlieh, was Du bist. Du kannst also Dir selbst nur soweit vertrauen, wie Du Deinem Schöpfer vertraust. In gleicher Weise stimmt der Umkehrschluss, denn, wie wir wissen, steht und fällt alles in Deinem Leben mit Deiner Selbstwahrnehmung. Du kannst Deinem Schöpfer immer nur soweit vertrauen, wie Du Dir selbst vertraust. Wenn Du Dich selbst mit Misstrauen, Zweifel und Skepsis beäugst, dann wirst Du Deinem Schöpfer unweigerlich denselben Argwohn entgegenbringen.

Echtes Selbstvertrauen fußt auf dem Glauben, ja mehr noch auf der Wahrnehmung der Unantastbarkeit des eigenen, gottgegebenen Soseins. Diese Wahrnehmung aber kann sich nur in der Liebe zum Selbst offenbaren, immer und ausnahmslos. Gott selbst vertraut Dir blind und dies ist Teil und Aspekt des heiligen Bundes zwischen dem Schöpfer und seiner Schöpfung, von dem vormals die Rede war. Dein freier Wille, der Dir auf ewig verbürgt ist, sollte Dir Beweis genug sein, denn wahrlich, einen anderen kann es nicht geben.

»Selbstvertrauen ist die Quelle

des Vertrauens zu anderen.«

François de la Rochefoucauld

Die Regulus-Botschaften

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