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Das Christkind kommt! 26. Dezember 2007
ОглавлениеWeihnachten ist bei uns ein Fest der Tradition. Alles sollte immer relativ gleich sein (auch die Katastrophen ähneln sich – siehe „Weihnachtstradition“). Und vor allem sollte alles harmonisch und schön sein. Im November werden die Christkindbriefe geschrieben, dann wird in den nächsten 2 Wochen alles über den Haufen geworfen und die Wünsche abgeändert. Oder es kommen Details dazu, die nicht mehr erfüllt werden können, weil das gewünschte Teil schon seit Wochen im Keller liegt. Dann beginnt die „versteckte Umpolung“. Da bei uns ständig Kleinkinder im Haus sind, gibt es auch jedes Jahr das Christkind und keine Diskussion darüber, wer die Geschenke besorgt.
Das hört sich dann etwa so an:
Kim: „Ich hab es mir überlegt, ich will doch lieber einen weißen MP3-Player.“ (der ist aber schwarz und schon vor Wochen besorgt)
Mama: „Ähm, ja, na gut. Und was, wenn er eine andere Farbe hat?“
Kim: „Welche denn?“
Mama: „Weiß ich doch nicht, den bringt ja das Christkind.“
Kim (lächelt überlegen): „Na sag schon, welche Farbe hat er denn?“
Mama: „Na, was ist, wenn er rot ist?“
Kim: „Nein, nicht schön.“
Mama: „Und blau?“
Kim: „Welches blau?“
Das spielen wir einige Zeit weiter, irgendwann fällt natürlich auch schwarz.
Kim: „Naja, das geht – aber lieber wäre mir weiß.“ (Womit wir wieder glücklich am Ausgangspunkt wären.)
In der 2. Adventwoche nimmt sich Richi dann einen Tag frei damit wir gucken können, ob wir das Christkind "finden". Vor den Geschäften wird genau besprochen was für die Kids und andere Anverwandte drin ist und was gar nicht geht.
In den Läden geht es dann los: Ich arbeite die Liste ab und Richi findet Süßes, Knuddeliges und unbedingt Notwendiges, was doch noch zusätzlich besorgt werden muss. Heuer war Brendy gerade mal 3 Tage krank, an ein gemeinsames Einkaufen also nicht zu denken. Ich musste alleine los. Echt langweilig wenn man selber mehr ausgibt als geplant – ohne Rückendeckung.
Den Rest der Geschenke besorgte ich dann zwischendurch. Meistens gibt es sie dann in ganz Österreich nicht mehr. Das fordert mich dann besonders heraus – Grundsatzdiskussionen mit überforderten Verkäuferinnen sind an der Tagesordnung. (Man möge mir bitte erklären, wie ich etwa im Oktober vorreservieren soll, was im Dezember erst neu auf den Markt kommt).
Da das Christkind aber natürlich allmächtig ist, müssen genau solche Geschenke irgendwie organisiert werden. Für Richi hatte ich heuer eine gute Idee – da sein liebstes Spielzeug sein Akkusauger ist, wollte ich ihm die Deluxe-Klasse kaufen – einen Dyson! Als ich das Teil im Auto hatte, fand ich die Idee gar nicht mehr so toll. Ob ein Mann sich wohl über ein Haushaltsgerät freuen würde? Ich hatte meine Zweifel.
Also besorgte ich noch einige DVDs und einen neuen Controller für seine Playstation 2. Etwa 2 Wochen vor Weihnachten begann Richi, immer öfter, und bei jeder sich bietenden Gelegenheit, die Playstation 3 zu erwähnen. Ja klar, das Teil kostet 500€ – das mach ich doch mit links. Als ich ernsthaft mit ihm redete, erklärte er mir, es gäbe eh noch nicht die richtigen Spiele und er brauche sie auch noch gar nicht und das wäre alles nur Spaß. (Dann frage ich mich, wieso er beim Taufgespräch, als es um die Auswahl der Fürbitten ging, meinte: „Bitte bring mir eine PS3. Herr, erhöre mich!“)
Für mich war klar, das Teil muss her. Also auf zum großen roten Discounter. Der Verkäufer erklärte mir, die „große Version“ gäbe es nicht mehr, und bei der kleinen könne man keine alten Spiele abspielen. Also weitersuchen. Der Verkäufer beim nächsten Großmarkt meinte, die Große würde für Österreich und Deutschland gar nicht mehr produziert – und ich hätte auch keine Chance mehr, sie zu kriegen. Haha, „keine Chance“ gibt es vor Weihnachten nicht in meinem Sprachgebrauch. Also weiter zum orangen Großhandel.
Der Verkäufer dort bedauerte auch, dass es sie nicht mehr gäbe, aber eventuell bekäme er zum Wochenende noch welche rein (haha, wir hatten Donnerstag – wann beginnt bei dem das Wochenende?). Also hab ich sie angezahlt und mir überlegt, wie ich am 24. am Vormittag kurzfristig verschwinden könnte, ohne dass es auffällt. Es blieb mir erspart – die richtige PS 3 war wirklich am Freitag da und ich konnte sie unbemerkt organisieren.
…irgendwie bin ich jetzt vom Thema abgekommen, eigentlich wollt ich ja erzählen, wie wir Weihnachten feiern. Also gut, das Wochenende vor dem 24. dürfen die drei Großen beim Papa von Kim und Tiffy verbringen – heuer waren es sogar 2 Tage, da das Datum so günstig fiel. Das heißt, ich hatte ab 22.12. ab 16 Uhr sturmfreie Bude (Lucille hat zum Glück noch nichts verraten). Ging sich alles locker aus. Unser Christbaum erstrahlte heuer ganz edel in orange und rot. Richi meinte, er sähe aus wie ein BK-Design-Baum. (Anmerkung: mein damaliges Unternehmen in meinen damaligen Lieblingsfarben.)
Montagvormittag war dann unsere alljährliche Damenweihnachtsfeier. Wir treffen uns bei einer, trinken ein Gläschen Sekt, tauschen Geschenke aus und relaxen noch ein wenig. Mittags bekomme ich von meiner Mutter das „Licht von Bethlehem“, das ich dann noch in der Nachbarschaft verteile. Dann müssen noch alle duschen und sich feinmachen, gegen 17 Uhr kommt dann das Christkind. Das Gesicht von Richi heuer war sehenswert als er endlich die Playstation in seinen Armen hielt (als er den Akkusauger auspackte, war es auch sehenswert).
Gegessen wird nach der Bescherung, die Kinder haben eh keinen Hunger, daher gibt es auch immer nur Fischstäbchen und Kartoffelsalat. Anschließend kommen noch meine Eltern vorbei und holen sich ihre Geschenke ab. Am 25. sind wir dann bei ihnen zum Truthahnessen, anschließend bringen wir die beiden Großen zu ihrem Vater und feiern dort alle gemeinsam noch mal. Am 26. kommen alle zu uns zum Raclette-Essen.
Danach bin ich 3 Tage nicht ansprechbar – vollgefressen, die Kinder völlig überdreht von den vielen Geschenken. Aber ansonsten ist es sehr schön – ich liebe Weihnachten.
Wie laufen bei euch die Feiertage ab?