Читать книгу Phineas - Bibbidy Bobbidy Booze - Blossom Rydell - Страница 7
ОглавлениеKapitel 5
Wie Phineas schnell herausfand, war Christopher Davenports Frau sowohl die Vorstandsvorsitzende der ›Nova Attitude Foundation‹ als auch deren Präsidentin. Zugleich war sie aber auch zugleich deren Schatzmeisterin, Leiterin des operativen Geschäfts, Sekretärin und wie es schien auch die Hausmeisterin, da sie gerade den Müll aus ihrem Büro hinausbrachte, das offensichtlich auch ihr und Christophers Zuhause war. Behutsam ließ er seinen, auf einem ›Jaguar XK‹ basierenden, ›Lyonheart K‹ auf am Bordstein vor dem Eingangsbereich ausrollen. Er liebte diesen auffälligen Sportwagen, von dem in aufwändiger Handarbeit nur zweihundertfünfzig Exemplare gefertigt worden waren.
»Oh, hallo! Du musst Phineas sein, nicht wahr?«, begrüßte sie ihn herzlich, wobei sie ihn duzte, und ließ den Deckel des blauen Mülleimers zufallen. Dann wischte sie sich ihre Hände ab und umarmte ihn herzlich – eine Geste, die Phineas schon lange nicht mehr erlebt hatte. »Es freut mich, dich kennenzulernen und bin froh darüber, dass wir in den nächsten Monaten zusammenarbeiten werden.«
»Ähm, ich auch«, antwortete er und klopfte ihr leicht auf den Rücken, obwohl er sich ein wenig wohler gefühlt hätte, wenn Christopher bei seinem ersten Besuch der ›Nova Attitude Foundation‹ anwesend gewesen wäre – doch der hatte in seiner Firma ganz andere Aufgaben zu lösen und keine Zeit ihm das Händchen zu halten. Zu diesem Zeitpunkt ahnte er nicht, dass sich die ›Klinik‹ in dem Wohnhaus befand. Hätte er es gewusst, hätte er unter Garantie darauf bestanden, denn es fühlte sich für ihn irgendwie befremdlich an, die Frau eines anderen Mannes in deren Wohnung allein zu besuchen.
Andererseits entsprach nichts an seinem Besuch seinen Erwartungen. Christopher Davenport besaß ein mehr als beachtliches Vermögen und das zweistöckige Haus im klassischen viktorianischen Stil war zwar hübsch anzusehen, entsprach aber nicht im Geringsten dem villenhaften Herrenhaus, das er sich im Vorfeld vorgestellt hatte. Seine Frau trug ein süßes, legeres Sommerkleid mit winzigen Trägern und Sandalen, die ihre frisch lackierten roten Zehen zeigten. Doch auch das Kleid fiel nicht gerade in die Kategorie, die er bei ihr, der Frau eines mehrfachen Multimillionärs und erfolgreichen Geschäftsmannes zu sehen vermutet hatte – ganz abgesehen von ihrem mehr als unerwartet herzlichen Verhaltens ihm gegenüber.
»Komm‘ rein«, forderte sie ihn lächelnd auf. »Bitte nicht daran stören, dass es hier ein bisschen chaotisch aussieht … Ich habe nur ein wenig geputzt.«
Ist das nicht eine Aufgabe, mit der sich eher ein Dienstmädchen befassen sollte?, dachte Phineas bei sich, verwarf den Gedanken aber sofort wieder, denn es gab andere Dinge, die ihm aktuell weit wichtiger erschienen. »Ähm, mein Wagen?«, murmelte er und deutete zur Straße zurück.
Darleen Davenports blonden Locken wehten in der leichten Brise, als sie ihren Kopf schief legte. »Ist schon in Ordnung dort zu parken«, meinte sie, die leere Straße hinunterblickend, und lachte herzlich. »Für unsere Nachbarschaft würde ich mich verbürgen. Alles nette und anständige Mitbürger … Du solltest dir also keine Sorgen um dein ›Baby‹ machen, Phineas. Es wird noch da sein, wenn wir fertig sind.«
Er errötete auf der Stelle, sowohl weil sie seinen Luxusschlitten schlicht ›Baby‹-nannte, und er das Umfeld, in dem sich die beiden niedergelassen hatten, nicht hatte herabsetzen wollen. Die Häuser mit ihren gepflegten Vorgärten sahen gemütlich aus, wenngleich er einen deutlichen Mangel an Sicherheitskameras vermisste – schön versteckt zwischen den Blättern der die Grundstücke umrandenden Hecken.
Sie stiegen die Stufen des Eingangsbereichs hinauf und betraten die Haupthalle, die von einer ebenso makellosen Schönheit war, wie das Äußere des Hauses. Die Wände waren im unteren Bereich weiß getäfelt, darüber hellblau tapeziert und mit unzähligen, dekorativen Bilderrahmen behangen, die Fotos von Christopher, Darleen und ihren prominenten Freunden zeigten.
Phineas bemerkte, dass Christopher auf allen Bildern einen dunklen Anzug trug, sich Darleens Outfits aber nicht ein einziges Mal wiederholten – zumindest nicht, soweit er das in der Kürze der Zeit überblicken konnte. Auf einem steckte sie in einem roten Empire-Kleid, das einem dem Atem raubte, auf einem anderen zeigte sie sich in einem recht kühnen, enganliegenden Oberteil und einem Rock in grellem Neon-Pink. Und auf allen Fotos wirkte sie mit ihrem perfekten weißen Lächeln und ihrer jugendlichen Miene eher wie ein Hollywood-Star als eine erfolgreiche Rechtsanwältin, die sich einem Nebenprojekt wie der ›Nova Attitude Foundation‹ widmete.
»Ich hoffe, du hattest keine Probleme herzufinden«, bemerkte sie beiläufig, derweil sie ihn in den Salon führte.
Phineas wusste, dass die meisten Geschäftsleute die Innengestaltung ihrer Immobilie professionellen Raumausstattern überließen und in der Regel ein modernes Aussehen mit viel schwarzem Leder und hellen Teppichen bevorzugten. Er selbst hatte dieses Design immer für ziemlich steril gehalten, aber das, was hier geleistet worden war, hätten auch bestens bezahlte Spitzenkräfte dieser Zunft nicht besser machen können, denn er war sich sicher, dass sich die Eigentümer des Hauses selbst der Inneneinrichtung angenommen hatten.
Die Sofas in königlichem Rot waren ausgewählte Antiquitäten, die inmitten eines großen, offenem Raum standen, dessen riesige, gläserne Doppeltür in einen einladenden Garten führte.
»Das ›GPS‹ hat mich geführt«, erklärte er, indessen er sich in einen der Sessel gegenüber der Couch setzte, die Christophers Frau für sich ausgesucht hatte. »Ich bin allerdings etwas überrascht, da mir niemand gesagt hat, dass du die ›Foundation‹ von zu Hause leistest.«
»Nun, ja, … es ist für mich auch ein ziemlich neues Unterfangen«, erwiderte sie lächelnd. »Aber Mrs. Kavanagh, meine Senior-Chefin in der Kanzlei, war so freundlich, mich vorübergehend von meinen anderen Aufgaben zu entbinden. Sie findet das Projekt so gut, dass sie mir die Zeit gibt, die Dinge richtig in Gang zu bringen.«
Er kannte die berühmt-berüchtigte, feministische Anwältin gut, die in der Kanzlei ›Kavanagh, Leighton & Petenbrink‹ das Sagen hatte. Auch gehörte sie zu den Ersten, die seine ›arrogante‹ E-Mail kommentiert und die Mitarbeiterinnen des Unternehmens zu rechtlichen Beschwerden ermutigt hatte – unmittelbar an sie adressiert oder an Darleen, für deren Teilhaberschaft in der Kanzlei sie sich seit geraumer Zeit stark machte.
Als er Patrica Kavanaghs Namen hörte, lief ihm ein eisiger Schauer über den Rücken. Seit über einem Jahr hatte genau diese Kanzlei unter ihrer Federführung zu zahlreichen Klagen bei der Verfolgung von Männern geführt, die ihre berufliche Machtstellung missbraucht hatten – womit sie sich ganz offensichtlich an die ›MeToo‹-Debatte amerikanischer Schauspielerinnen hängte, die längst auf den europäischen Kontinent übergeschwappt war. Der Harvey Weinstein-Skandal hatte den Stein unaufhaltbar ins Rollen gebracht und den amerikanischen Filmproduzenten darüber bereits stürzen lassen, nachdem sein kriminelles Missbrauchs-Muster ans Licht der Öffentlichkeit gekommen war.
Wie viele andere auch, hatte er den Skandal in den Medien mitverfolgt, in dem Weinstein im Oktober 2017 von Ashley Hudd, Gwyneth Paltrow, Angelina Jolie, Uma Thurman und anderen beschuldigt worden war, sie vergewaltigt oder sexuell belästigt zu haben – Vorfälle, die bis weit in die 1980er zurückreichten und innerhalb der US-Medienbranche schon lange ein offenes Geheimnis gewesen waren. Und natürlich hatte er auch über dessen 23-jährige Haftstrafe am 11. März 2020 gelesen und von einem weiteren anstehenden Strafprozess gegen ihn in Los Angeles. Und selbst er, als recht ›arroganter‹ Mann, hatte der Strafe innerlich zugestimmt. Der Bursche war in seinen Augen ein wahres Monster – und er konnte sich nicht einmal annähernd vorstellen, auch nur ansatzweise ähnliche Taten wie Weinstein zu begehen.
Gerade die ›MeToo‹-Skandale, über die mittlerweile auch einheimische Politiker gestolpert und zu Fall gekommen waren, hatten ihn aufschrecken lassen, als Kavanagh ihn zum Mittelpunkt ihrer Aktionen gemacht und ihm den Eindruck vermittelt hatte, der nächste zu sein, der dem Hackklotz des Scharfrichters überstellt werden sollte. Doch glücklicherweise hatte die Kanzlei kein Verfahren gegen ihn eröffnet und nicht der kriminellen ›Weinstein-Gruppe‹ zugeordnet – aber dennoch warnend darauf hingewiesen, dass er mit seiner E-Mail mehr als schlecht beraten war. Natürlich hatte sie den Vorfall und seinen Untergang für sich genutzt, um neues Klientel zu gewinnen – ihn aber Gott-sei-Dank nicht verklagt.
Der Favoritin dieser Frau nun unmittelbar vis-à-vis gegenübersitzend und dazu noch in deren Villa, fragte er sich, ob nicht sogar sie selbst oder ihr Mann auch ihre Finger mit in diesem Spiel hatten – sie oder beide zusammen Kavanagh womöglich davon abgehalten hatten, ihn endgültig zu Fall zu bringen, weil ihnen einen ganz anderer Plan mit ihm vorschwebte.
»Zunächst möchte ich mich bei dir entschuldigen, wenn dir das alles ein wenig unprofessionell erscheint. Aber ich versichere dir, dass du dir deswegen keine Sorgen zu machen brauchst«, erklärte sie, sich ihm zuneigend und ihre Finger auf den überschlagenen Knien, ineinander verschränkend. »Der Großteil deiner Rehabilitation wird in der Umgebung eines Büros. stattfinden. Am Ende der Maßnahme wirst du für einen abschließenden Bericht hierher zurückkommen.«
»In einem Büro?!« Phineas machte sich nicht die Mühe, seine Begeisterung darüber zu verbergen. Stattdessen saß er kerzengerade auf seinem Platz und starrte sie wie ein Kind am Weihnachtsmorgen an. »So langsam dämmert mir, worauf das hier hinausläuft!«, entfuhr es ihm.
Zumindest glaubte er, zu verstehen – wenngleich ihm kein ähnlicher Fall eines CEOs untergekommen war, der bereits ein solches Programm durchlaufen musste. Dennoch schien ihm der Plan so gerecht zu sein, dass er sich fragte, warum er zuvor nicht selbst auf diese Idee gekommen war. Aber hätte man ihn nicht, wie in der Vorstandsitzung angekündigt vorübergehend beurlaubt, wäre ihm eine Rehabilitation unmöglich gewesen – und schließlich bestand die ja darin, ihm während dieser Zeit etwas Produktives zuteilwerden zu lassen. Darleen und ihr Mann waren so schlau gewesen, sich diesbezüglich etwas einfallen zu lassen. Jetzt, wo er es so deutlich vor Augen hatte und es von Darleens Gesicht ablesen konnte, ärgerte er sich fast darüber, dass er sich diesbezüglich nicht selbst etwas ausgedacht hatte.
Wie es aussieht, wollen mich die beiden in einem Geschäftsfeld unterbringen, das von Frauen dominiert wird, ging es ihm durch den Kopf. Ich würde auf eine Wohltätigkeitsorganisation tippen, die sich mit Frauenrechten oder dergleichen befasst. Ein Bereich, der dringend meines Führungswissens bedarf. Ein Vierteljahr sollte ausreichend Zeit sein, einer derartigen Unternehmung auf die Füße zu helfen, positive Presse einzufahren und vielleicht selbst noch einiges Persönliches einzubringen, etwas, das den Ladies zeigt, zu was ein echter CEO fähig ist.
»Ich … ich bin … mir eigentlich nicht sicher, dass du wirklich verstehst, worauf das hinausläuft, Phineas«, entgegnete sie gedehnt.
Er schaute sie irritiert an. »Pardon?«
»Es fängt schon damit an, dass wir uns für dich einen anderen Namen einfallen lassen müssen«, fuhr sie mit einem vielsagenden Lächeln fort.
Phineas winkte direkt mit einer Hand ab. »Mir ist schon klar, dass mein Name aktuell etwas beschmutzt ist … und wenn du denkst, dass es für mich in meiner Rolle besser ist, wenn ich mich anonym hinter einem anderen verstecke, soll es mir recht sein.« Dabei war ihm bewusst, dass die Presse es ja früher oder später doch auf die eine oder andere Weise herausfinden würde. Unsere PR-Abteilung wird sich schon die passende Schlagzeile einfallen lassen, dachte er still. Vermutlich: ›Schändlicher CEO tilgt Schuld, indem er Frauen zum Erfolg verhilft!‹ Oder etwas Ähnliches. »Wenn das also dazu gehört: einverstanden«, setzte er nach einigen Sekunden nach, die Knöchel seiner überschlagenen Beine kreuzend, derweil er sich im Sessel wieder zurücklehnte, um nach all der Zeit des Zweifels endlich ruhig durchatmen zu können. Einzig Darleens angespannte Haltung beunruhigte ihn noch.
»Wenngleich ich froh darüber bin, dass du es so siehst«, sagte sie vorsichtig, »möchte ich ausdrücklich auf die Bedeutung der Worte ›Verschwiegenheit‹ und ›Vertrauen‹ hinweisen … Die Reha-Maßnahme habe ich basierend auf meinen eigenen Beobachtungen und Erfahrungen entwickelt. … Und ich weiß, dass sie funktionieren wird.« Sie schaute ihm fest in die Augen. »Aber es braucht vor allem dein Vertrauen in mich, um es durchzuziehen, Phineas.«
So, wie es sich anhört, ist noch gar nicht raus, ob ich im Programm bin, … wie immer es auch aussehen wird. Es bringt doch nichts lange Drumherum zu reden, dachte er und klatschte auffordernd leicht in die Hände. »Wie ich schon sagte, Darleen: Ich finde die Idee gut … Sag‘ mir einfach, was ich tun soll.«
Zu seiner Überraschung stand Darleen auf und strich geduldig über ihr Kleid, bevor sie ihre Augen wieder auf ihn richtete. Doch jetzt hatte sich der Ausdruck in ihnen geändert – da war nichts mehr von der ungezwungenen Höflichkeit, die sie ihm auf dem Bürgersteig noch entgegengebracht hatte. Und in der gleichen Sekunde hob sie einen ihrer schlanken Arme und deutete den Flur hinunter.
»Gut. Dann wirst du jetzt ins Schlafzimmer gehen und dich dort ausziehen«, bestimmte sie in einer Stimmlage, die keinen Widerspruch duldete.
Wie bitte?!, schoss es ihm durch den Kopf. Was wird das jetzt für eine Scheiße?!
»Ich werde gleich zu dir kommen«, fuhr sie fort. »Also, fang' an!«
Phineas starrte sie fassungslos an und öffnete den Mund, um ihre bizarre Aufforderung direkt zu tadeln. Aber alles, was er zu Wege brachte, war, seine Lippen zu teilen, ehe sie ihm auch schon jedes Wort mit einer unmissverständlichen Handbewegung abschnitt.
»Kein Wort! Was auch immer du sagen möchtest, ich will es nicht hören, Phineas!« Sie verschränkte ihre Arme und schenkte ihm einen missbilligenden Blick. »An dieser Maßnahme teilzunehmen war deine eigene Entscheidung. Die Firma hat eine Menge Papierkram auf sich genommen und mehr als guten Willen gezeigt, die Situation zu retten. Wenn du nicht in der Lage oder willens bist, zu tun, was dir gesagt wird«, sie runzelte die Stirn, »dann war’s das direkt und wir vergessen es auf der Stelle! … Ich werde dich nicht aufhalten. Du weißt, wo die Tür ist. Ciao!«
Jetzt zeigt sie ihr wahres Gesicht, murmelte er in sich hinein und dachte an all die Bilder in der Empfangshalle, die sie auf der Terrasse zeigte – an die blonde pure Schönheit, die unmittelbar jeder Männerfantasie entsprungen war. Hier in ihrer Villa, ganz mit ihm allein, konnte sie ihm die verrücktesten Befehle erteilen, ohne auch nur mit einer Wimper zu zucken – und er selbst kam sich dabei wie ein Idiot vor, weil er es nicht akzeptieren wollte.
»Weißt du«, knurrte er schließlich, begleitet von einem unangenehmen Lachen, dass die angestaute Energie der irrwitzigen Situation nicht einmal im Ansatz zerstreute, »wenn ich etwas Derartiges einer Mitarbeiterin befohlen hätte …« Er schluckte den Rest, wissend, dass Darleen verstanden hatte, worauf er sich bezog. »Patrica Kavanagh und du, würdet direkt alles in Bewegung setzen, mich fertig zu machen!«
»Das hätten wir ganz sicher«, erwiderte sie kühl. »Aber du bist keine Frau! … Noch nicht!«
Noch nicht?!, registrierte er verwirrt. Was soll das denn bedeuten?!
»Aber ganz abgesehen davon: Ich bin nicht dein Arbeitgeber! … Dies ist eine wohltätige ›Foundation‹. Und mal rein praktisch gesehen: … Das ist keine Strafaktion, die dich zwingt daran teilzuhaben. Es war dein freiwilliger Entschluss. Wenn du deine Meinung geändert hast … Es steht dir frei zu gehen! Aber, wenn du wüsstest, wie du ohne Hilfe deine Position retten könntest, hättest du es inzwischen vermutlich längst getan, nicht wahr!?«
Er ärgerte sich darüber, dass sie es derart auf den Punkt brachte, zeigte es ihr aber nicht. Ihm war klar, dass sie sehr genau wusste, was er gerade dachte.
»Da der Vorschlag meines Mannes und mir deine einzige Option zu sein scheint, wirst du die Dinge also auf unsere Weise tun. Verstanden?!«, zischte sie ihn an.
»Ja, Ma’am.« Die beiden Worte waren ihm herausgerutscht, ehe er darüber nachdenken konnte, wie sie sich anhören musste. Er hatte sich nie so leicht mit Befehlen anderer angefunden. Er war ein CEO …
… Ich war ein CEO!, hallte es in seinem Kopf korrigierend nach. In den nächsten drei Monaten werde ich wohl alles andere sein … Jedenfalls niemand, der maßgeschneiderte ›Armani‹-Anzüge tragen wird …